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#Die Bildungsgeschichte der Bilder

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Im Jahr 1980 traf in einem kleinen Ort an der englischen Südküste ein Imperium auf ein Imperium. Das eine trug diesen Namen vollkommen zu Recht, wenngleich in einem übertragenen Sinn: „Das Imperium schlägt zurück“ hieß der zweite Film aus George Lucas’ „Star Wars“-Reihe. Das andere Imperium hatte zwar eine imposante Architektur, im Übrigen jedoch bescheidene Dimensionen. Es handelte sich um ein Zwei-Saal-Kino mit dem ein bisschen auftrumpfenden Namen „Empire Cinema“. Für den Regisseur Sam Mendes aber ist dieses Imperium die Welt, und er schlägt mit seinem Film „Empire of Light“ Funken aus der ironischen Begegnung des Lichtspieltheaters mit dem Blockbuster „The Empire Strikes Back“.

Genau genommen sind es andere Filme, mit denen bei Mendes das Kinojahr 1980 akzentuiert wird: „Raging Bull – Wie ein wilder Stier“ von Martin Scorsese zum Beispiel. Der Titel wird einmal, Buchstabe für Buchstabe von Hand, auf die Leuchtwand an der Fassade aufgebracht, im englischen Original natürlich. Oder „Being There“ („Willkommen Mr. Chance“) von Hal Ashby, einer der nachdenklicheren Filme aus dieser Zeit. Aber Mendes erzählt implizit auch von einer Zeitenwende: Während das kommerzielle Kino sich für jene Armada-Strukturen formierte, mit denen die Konzerne heute die flächendeckenden Filmstarts unter sich ausmachen, brachen in den kleineren Städten allmählich die Strukturen weg, von denen ein Betrieb wie das „Empire“ lebte.

Ein Denkmal für das Kino

Sam Mendes erzählt das aus dem eigenen Gedächtnis, wir sehen also, wie eine Bildungsgeschichte anfangen konnte, die später in eine Regiekarriere mit Stationen wie „American Beauty“ oder dem James-Bond-Film „Skyfall“ mündete. Sam Mendes hat in seinem Metier alles erreicht, und nun hat er sich – während der Einschränkungen der Covid-Zeiten – diesen kleinen Film gegönnt. Ein Denkmal für das Kino als ein Medium und eine historische Formation. Konkret bedeutet das zuerst einmal Kopien schleppen. Sie kommen in stapelbaren Metalldosen, ein Spielfilm braucht fünf oder sechs davon. Stephen (Micheal Ward), ein junger britischer Schwarzer, der gerade neu im „Empire“ zu arbeiten beginnt, muss mit der Bewältigung der Kopienlast seinen Einstand geben. Danach darf er dann auch Karten abreißen, muss davor aber noch einen rassistischen Kunden in die Schranken weisen. Das gelingt nur mit Hilfe eines Kollegen. Es ist eine kleine Gruppe Personal, die sich in diesem Kino den Pausenraum teilt. Die Moden dieser Jahre sind deutlich vertreten, eine junge Frau fällt wohl in die Kategorie Gruftie mit Anleihen beim Punk oder umgekehrt. Und Stephen bringt auch Musikwissen mit, und zwar einschlägiges: 2-Tone, eine Weiterentwicklung von Ska, dominierte 1980 mit Bands wie „Madness“ oder „The Specials“ die Hitparaden.

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