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#Sport-Minister Wadym Hutzajt über Putin und Russlands Athleten

„Sport-Minister Wadym Hutzajt über Putin und Russlands Athleten“

Herr Hutzajt, seit einem Jahr wütet Russlands Angriffskrieg in der Ukraine. Welche Bedeutung hat der Sport in dieser Zeit für Ihr Land?

Sport ist für die Ukraine ein treibender Faktor. All unsere Athleten treten in den ukrainischen Farben an, sie stehen auf den Podesten mit unserer Flagge in den Händen. Die ganze Welt soll sehen, dass die Ukraine war, ist und auch weiterhin sein wird. Sie reisen zu den sportlichen Veranstaltungen und zeigen, dass sie Ukrainer sind. Auf allen Presseveranstaltungen teilen sie mit, was in unserem Land passiert, und wehren sich gegen diese ganze Propaganda, die behauptet, wir seien Faschisten. Wir verteidigen unsere Heimat, wir stehen für unsere Unabhängigkeit ein. Deswegen ist es so wichtig, dass unsere Athleten überall vertreten sind.

Trotz der Tragödie gab es Lichtblicke wie den Sieg von Boxweltmeister Oleksandr Usyk oder die Erfolge der ukrainischen Athleten bei den Paralympischen Spielen in Peking. Was hat Sie am meisten beeindruckt?

In allen möglichen Europameisterschaften und Weltmeisterschaften gab es Siege. Um die 3000 Medaillen haben unsere Sportler errungen. Ich bin stolz auf jeden Einzelnen. Weil sie trainieren und antreten, während Raketen auf uns niedergehen, unsere Städte bombardiert werden, ihre Mütter und Väter sterben, sie ihre Häuser oder Wohnungen verlieren, ihr Zuhause verlieren. Sie zeigen allen, dass wir eine starke Nation sind.

Am 24. Februar jährt sich der Tag des russischen Angriffs. Wie hat er den Sport in der Ukraine getroffen?

343 verschiedene sportliche Einrichtungen sind zerstört worden. 231 Athleten wurden getötet, 35 Athleten befinden sich in Gefangenschaft, 3000 aktive Sportler kämpfen direkt an der Front.

Welche Folgen hat das Ausmaß der Zerstörung auf den Nachwuchs und damit auf die Zukunft des Sports in der Ukraine?

Darin liegt ja die Krux. Viele Familien, viele Mütter mit ihren Kindern sind geflohen. Der Nachwuchs hat die Heimat verlassen. Viele Kinder werden wahrscheinlich nie wiederkehren, wenn der Krieg noch weitergeht. Denn im Ausland gehen die Kinder zur Schule, sie treiben dort Sport, ihre Eltern werden dort Arbeit finden. Wir verlieren wenigstens eine Generation Menschen und damit Athleten. Das wird sich schon bei den Olympischen Sommerspielen 2028 auswirken, 2032 und 2036 erst recht. Das ist ein großer Verlust für unser Land.

Wählt klare Worte: Wadym Hutzajt


Wählt klare Worte: Wadym Hutzajt
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Bild: AP

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, spricht sich für eine Teilnahme russischer und belarussischer Athleten unter neutraler Flagge an den Olympischen Spielen 2024 in Paris aus. Was …

… wir stehen dem Ganzen sehr negativ gegenüber. So etwas darf nicht sein. Während die russische Armee auf ukrainischem Boden Menschen tötet, Frauen, Kinder, die wichtige Infrastruktur zerstört, die Ukrainer ausharren müssen ohne Licht und Wärme, darf man nicht daran denken, Russen und Belarussen zu den Olympischen Spielen und den (im Frühjahr/d. Red.) Qualifikationswettbewerben zuzulassen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass das nicht geschieht, wir werden dagegen kämpfen. Viele Länder und deren Nationale Olympische Komitees unterstützen uns.

Sie spielen auf die 35 Nationen an, die die Haltung des IOC ablehnen. Präsident Bach kritisierte dies als politische Einmischung, dazu die Drohung der Ukraine, die Spiele in Paris notfalls boykottieren zu wollen.

Das ist die Meinung des IOC-Präsidenten. Wir Ukrainer können es in solch furchtbaren Zeiten nicht ertragen, dass neben uns bei internationalen Wettbewerben Athleten aus Russland und Belarus antreten. Falls sie es doch dürfen, dann wird das Nationale Olympische Komitee der Ukraine entscheiden, ob wir zu den Spielen fahren oder nicht.

Sind Sportler verantwortlich zu machen für den Krieg?

Ein Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees von Russland sagte, es sei ihm eine Ehre, mitzukämpfen und Teil dieser „speziellen Operation“ zu sein. Das heißt, wenn schon deren Sportführung für diesen Krieg ist, dann wissen wir alle, dass es deren Sportler auch sind.

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