Wissenschaft

Sportförderung, Wirtschaftsförderung oder unnötige öffentliche Ausgaben? – Gesundheits-Check

Bayern München ist wieder einmal deutscher Meister im Fußball. Gendergerecht sowohl die Frauen als auch die Männer, Trump wird hoffentlich gnädig darüber hinwegsehen.

Die Meisterfeier in München bezahlt immer die Stadt. 2019 beliefen sich die Kosten auf ca. 400.000 Euro. Die Stadtratsfraktion „Die Linke/Die Partei“ hat jetzt beantragt, dass der reiche Verein die Feier gefälligst selbst bezahlen soll. In einem Brief an den Oberbürgermeister Dieter Reiter von der früheren Arbeiterpartei SPD heißt es:

„Wegen der angespannten Haushaltslage stehen zahlreiche wichtige Projekte und Förderungen aus der Zivilgesellschaft auf Prüf- oder gar Streichlisten, soziale Einrichtungen teilweise vor dem Aus. Bevor die Stadt weiter Kosten für einen der reichsten Vereine der Welt übernimmt, sollten entsprechende Budgets für den sozialen Frieden der Stadt genutzt werden. Der FC Bayern hat in der letzten Saison einen Konzerngewinn von 62,7 Mio. Euro erwirtschaftet und einzelnen Spielern bis zu 25 Millionen Euro Jahresgehalt bezahlt. Dieser Verein ist definitiv nicht auf städtische Mittel angewiesen. Es ist nicht zu erklären, wieso die Stadt am eigenen Personal den Rotstift ansetzt und gleichzeitig dem FC Bayern den roten Teppich ausrollt.“

Die Humorlosigkeit des Briefs an Reiter spricht dafür, dass der Antrag eher vom Fraktionsteil „Die Linke“ kommt, weniger vom Fraktionsteil „Die Partei“. Der Logik des Arguments kann man sich nicht ganz verschließen, zumindest sagen können muss man so was, auch wenn es von links und nicht von rechts kommt.

Befürworter der öffentlichen Finanzierung argumentieren allerdings ganz anders. Bayern München sei ein unbezahlbarer Werbeträger für die Stadt, daher sei die öffentliche Finanzierung in Ordnung. Das ist natürlich unlogisch, man kann das Unbezahlbare nicht bezahlen, aber genau das tut man ja, bisher, und ziemlich sicher auch künftig. Denn die CSU ist auch dafür, dass die Stadt zahlt:

„Der FC Bayern ist eines der größten Aushängeschilder für unsere Stadt. Er bringt Touristen, Gewerbesteuer und Bekanntheit. Wenn man jemanden zum Feiern einlädt, lässt man den Gast nicht dafür zahlen. Das ist kleinkariert und neidzerfressen.“

Ja, in München ist unterhalb von Millionenbeträgen in der Tat alles kleinkariert und das mit dem Neid ist so eine Sache. Ob die Streichung der öffentlichen Finanzierung wirklich „den sozialen Frieden der Stadt“ befördern würde oder eher im Gegenteil die sprichwörtlichen kleinen Leute auf die Palme bringt, weil die Linksgrünversifften, oder wie das neuerdings heißt, die „Woken“, ihnen jetzt auch noch die Feier mit Politik madig machen wollen? Die mentale Verfassung der kleinen Leute ist schließlich ziemlich erratisch geworden, seit ein erheblicher Teil von ihnen ernsthaft glaubt, die AfD würde ihre Interessen vertreten. Was die AfD in dieser Causa fordert, ist übrigens auch noch unklar. Denkbar wäre z.B. eine Klage auf Verfassungswidrigkeit der Privatisierung der Kosten oder auch der Ausschluss der Frauenmannschaft von der Feier, Fußball ist schließlich Männersache.

Ziemlich sicher wäre der US-Vizepräsident Vance gegen die öffentliche Finanzierung, solange die Stadt München ihre Verteidigungsausgaben nicht auf 5 % erhöht und sich auf Kosten des US-Steuerzahlers verteidigen lässt. Aber das ist eine andere Geschichte.

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