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#„Squid Game“ hilft Netflix

„Squid Game“ hilft Netflix

Eine dystopische koreanische Serie, in der Menschen an tödlichen Spielen teilnehmen, um sich aus ihrer Geldnot zu befreien: Das mag auf dem Papier nicht unbedingt nach einer Show klingen, die zu einem globalen Superhit wird. Aber genau das hat Netflix mit „Squid Game“ geschafft. Die Serie kam am 17. September heraus und wurde in kürzester Zeit zu einem Phänomen auf der ganzen Welt. Und Netflix hob sie jetzt in seinem Quartalsbericht als die erfolgreichste Show in seiner Geschichte hervor. 142 Millionen Abonnenten hätten sie innerhalb der ersten vier Wochen angesehen. Das entspricht mehr als der Hälfte aller Netflix-Kunden, deren Zahl Ende des vergangenen Quartals bei 214 Millionen lag.

Der Quartalsbericht war allgemein besser als erwartet, und nach einem vergleichsweise schwachen ersten Halbjahr hat sich das Geschäft wieder erheblich belebt. Statt der vorhergesagten 3,5 Millionen hat Netflix 4,4 Millionen Neukunden gewonnen. Für das traditionell starke Schlussquartal nimmt sich das Unternehmen sogar einen Zuwachs um 8,5 Millionen Abonnenten vor. Der Aktienkurs notierte im nachbörslichen Handel zunächst leicht im Plus.

Der Corona-Kater ist kuriert

Netflix führt die bessere Entwicklung auf ein stärkeres Angebot an neuen Inhalten auf seiner Plattform zurück, also etwa Shows wie „Squid Game“. In den ersten beiden Quartalen dieses Jahres haben sich noch pandemiebedingte Produktionsunterbrechungen in einem geringeren Nachschub an Filmen und Fernsehshows niedergeschlagen, und die Abonnentenzahlen enttäuschten. Netflix erklärte die zwischenzeitliche Abschwächung außerdem mit einer Art Corona-Kater. In der Anfangszeit der Pandemie erlebte der Videodienst einen dramatischen Wachstumsschub, und das hat nach seiner Darstellung Nachfrage vorweggenommen, die dann in diesem Jahr fehlte.

Über „Squid Game“ sind vor wenigen Tagen schon einige Zahlen an die Öffentlichkeit gedrungen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, schätzt Netflix, dass die neunteilige Serie einen Wert von fast 900 Millionen Dollar für das Unternehmen schafft. Das ist eine interne Kennzahl, die Netflix zur Messung des Erfolgs seiner Inhalte heranzieht. Da Netflix seine Titel nicht einzeln vertreibt, sondern im Gesamtpaket als Abonnement anbietet, lässt sich der finanzielle Beitrag einer Show nicht direkt quantifizieren, aber das Unternehmen nutzt seine Fülle an Kundendaten, um Inhalten einen Wert zuzuordnen. Der Betrag für „Squid Game“ liegt um ein Vielfaches über den Kosten der Serie, die auf 21,4 Millionen Dollar beziffert werden.

Wieviele Minuten gucken die Nutzer tatsächlich hin?

Die Show hält ihre Zuschauer offenbar auch in ihrem Bann. Die von Netflix selbst genannte Zahl von 142 Millionen Abonnenten bezieht sich auf Personen, die mindestens zwei Minuten von „Squid Game“ gesehen haben. Dem Bloomberg-Bericht zufolge haben aber auch 89 Prozent aller Nutzer mindestens 75 Minuten eingeschaltet, und 66 Prozent haben die Serie in den ersten 23 Tagen bis zum Ende verfolgt. Netflix hat jetzt angekündigt, seine eigene Berichterstattung zu einzelnen Serien zu ändern. Fortan solle nicht mehr publik gemacht werden, wie viele Abonnenten mindestens zwei Minuten lang einschalten, sondern wie viele Stunden eine Show insgesamt angesehen wird. Das Unternehmen wolle solche Daten auch allgemein häufiger veröffentlichen.

In den drei Schlussmonaten hat Netflix nach eigener Einschätzung sein bisher stärkstes Angebot an Filmen und Fernsehshows. Unter anderem stehen Filme mit Hollywood-Stars wie Leonardo DiCaprio und Sandra Bullock auf dem Programm sowie neue Staffeln von Serien wie „Tiger King“ und „You“. Für 2022 sagt Netflix eine Normalisierung in seinem Zeitplan voraus, das heißt neue Inhalte sollen sich stärker über das ganze Jahr verteilen und nicht nur auf das zweite Halbjahr konzentriert sein. Netflix hat außerdem seine vor einigen Monaten angekündigten Tests mit Videospielen gestartet. Das Unternehmen will auf seiner Plattform eigene Videospiele als Teil des gewöhnlichen Abonnements ohne Aufpreis anbieten.

Der Wettbewerb wird härter

Mit der Erholung im dritten Quartal macht das Unternehmen Hoffnung, sich auch inmitten eines härteren Wettbewerbs behaupten zu können. Netflix sieht sich im Streamingmarkt immer mehr Konkurrenz gegenüber, und gerade der Unterhaltungskonzern Walt Disney ist mit seinem Dienst Disney+ rasant gewachsen, auch als Netflix in diesem Jahr mit einer Abschwächung kämpfte. Disney+ ist vor fast genau zwei Jahren gestartet und hatte zuletzt schon 116 Millionen Abonnenten.

Netflix gibt sich indessen mit Blick auf die Streaming-Konkurrenz demonstrativ unbesorgt. In seinem Quartalsbericht sagte das Unternehmen, es stehe bis heute erst für sechs Prozent der Zeit, die Menschen in den USA vor dem Fernsehbildschirm verbringen, entsprechend groß sei das Potenzial. Zudem konkurriere Netflix nicht nur mit anderen Videodiensten, sondern auch mit diversen anderen Online-Aktivitäten. Als zum Beispiel die Dienste des sozialen Netzwerks Facebooks am 4. Oktober stundenlang ausfielen, sei der Konsum von Netflix-Inhalten um 14 Prozent gestiegen.

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