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#Stützle ist mehr als ein Schnäppchen

„Stützle ist mehr als ein Schnäppchen“

Als er zu Wochenbeginn vor die Kamera trat, musste sich Leon Draisaitl mal wieder zu seinem Landsmann Tim Stützle äußern, von dem einige glauben, dass er eines Tages so gut sein wird wie der derzeit beste deutsche Eishockeyspieler. Der Kölner hat das schon häufig getan: Immer, wenn die beiden Deutschen in der nordamerikanischen Eliteliga NHL aufeinandertreffen, ist das eine nette Geschichte für die Medien – und das war zuletzt oft der Fall.

„Ich habe genug von ihm gesehen“, sagte Draisaitl im Scherz: „Wir haben allein neun Mal in einer Saison gegen sie gespielt.“ Das war die Spielzeit 2020/21, in der es viele Änderungen wegen der Corona-Pandemie gab. Doch seitdem ist viel passiert – und wer nicht gerade gegen Stützle spielen muss, dürfte sich wohl eher auf der Seite derjenigen verorten, die von ihm gerade nicht genug bekommen können.

Der in Krefeld und Mannheim ausgebildete Stürmer spielt seine dritte Saison für die Ottawa Senators – und hat in seiner Entwicklung einen großen Sprung gemacht: Seit dem 1. Januar haben nur Connor McDavid (24) und Draisaitl (23) ligaweit mehr Tore als Stützle (22) erzielt. Mit seinen beiden Treffern bei der 3:6-Niederlage gegen Draisaitls Edmonton Oilers hat er den Klubrekord für die meisten Treffer in den ersten drei Saisons überboten (68.). Und es stehen noch 15 Hauptrundenspiele aus. 34 Tore und 39 Vorlagen (73 Punkte) bedeuteten für Stützle Rang 20 der Top-Scorer-Liste.

Formidable Technik

Dabei befindet sich seine Mannschaft im Umbruch. Draisaitl, der gegen Ottawa selbst zweimal traf, erzielte in seiner dritten Saison 77 Punkte – da bewegt sich einer in ähnlichen Dimensionen, ist aber im Januar erst 21 Jahre alt geworden und noch etwas jünger als Draisaitl zum damaligen Zeitpunkt.

In Ottawa haben sie es kommen sehen, dass Stützle ein Spieler im Zentrum sein kann, der die erste Reihe führen, das Spiel lenken kann. Stützle besticht durch eine formidable Technik, einen präzisen Abschluss und profitiert von seiner Beweglichkeit. In der NHL-Draft wählten die Senators ihn 2020 in Runde eins an Position drei aus. Nicht wenige nennen seine Verpflichtung nun einen „steal“, was übersetzt so viel wie Schnäppchen heißt. Im vergangenen Sommer band Ottawa ihn für acht Jahre.

Stützle erhielt den höchstdotierten Vertrag der Klubgeschichte: 66,8 Millionen Dollar. Klingt erstmal nicht nach Schnäppchen, könnte aber eins werden. „Es wäre toll, wenn es so weiterläuft“, sagt Stützle, der keiner zu sein scheint, dem der Erfolg den Kopf verdrehen könnte. Er versuche im Sommer hart zu arbeiten und immer besser zu werden, sagt er: „Ich fühle mich gerade sehr gut, werde immer selbstbewusster und will auch mehr den Puck.“

Für das deutsche Eishockey ist Stützles enorme Entwicklung gut und schlecht zugleich. Werbung für den Sport einerseits. Andererseits hat Stützle Ende Februar offen gelassen, ob er bei der WM im Mai dabei sein wird, falls sein Team dann nicht in den Play-offs spiele. Er wolle erst schauen, wie er sich nach der Saison fühle.

Die NHL geht für viele Topspieler vor. Aktuell hat das Team nach drei Niederlagen in Serie sechs Punkte Rückstand auf einen Play-off-Rang. Gut möglich, dass das in Zukunft immer seltener der Fall ist, wenn der Kader um Stützle herum gezielt verstärkt wird. Der 21-Jährige soll das neue Gesicht der Senators werden, ein sogenannter Franchise-Player – und könnte bei erfolgreichem Abschneiden häufiger bei großen Nationalmannschafts-Turnieren fehlen.

Sein Coach D.J. Smith lobt Stützle, sagt aber auch, dass es Verbesserungspotenzial gibt. „Um ein Elite-Center zu sein, brauchst du das Gesamtpaket: Bullys, Unterzahl, Überzahl – und das muss man in jedem Spiel gegen die Besten aufs Eis bringen“, sagt Smith: „Wenn du das schaffst, hast du das nächste Level erreicht.“ Stützle ist nicht mehr weit entfernt davon.

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