#Südkoreas Meeresjägerinnen
„Südkoreas Meeresjägerinnen“
Die älteren Haenyeo haben immer noch Freude an ihrer Tätigkeit.
Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Sie bleiben minutenlang unter Wasser, sammeln Meeresfrüchte und sind häufig über siebzig Jahre alt. Die Haenyeo gelten als südkoreanische Attraktion. Nun bekommen sie Nachwuchs.
Jin So-hee verschwindet in der Tiefe des Meers. Erst anderthalb Minuten später taucht sie wieder auf, in der Hand ein halbes Dutzend Seegurken. Die Stacheln glänzen in der Sonne. „Das ist die größte, was sollen wir machen?“, fragt sie ihre Partnerin Woo Jung-min. „Wir sollten doch nach den wirklich großen tauchen, unsere Chefin wird nicht erfreut sein.“
Die beiden Frauen sind Haenyeo, so nennt man die Taucherinnen von Südkorea. Jin ist 28, Woo 35 Jahre alt und beide leben in der Stadt Geoje auf der gleichnamigen Insel. Die Haenyeo sind eine Art lebendes Wahrzeichen und längst zur Touristenattraktion geworden. Ihre Geschichte reicht tausendfünfhundert Jahre zurück. Auf der Suche nach Meeresfrüchten tauchten früher nur Männer in tiefen Gewässern, während Frauen in Ufernähe blieben. Nach der Einführung hoher Steuern war das Geschäft für Männer allerdings nicht mehr lukrativ. Die Frauen hingegen blieben bei ihrer Tätigkeit, da sie keine Steuern auf ihre Arbeit entrichten mussten.
Heute sind die Haenyeo eine aussterbende Berufsgruppe. Die meisten von ihnen sind über siebzig Jahre alt, und für junge Leute gibt es in Südkorea attraktivere Jobs. Viele Taucher sind mit der Zeit gegangen, verwenden Sauerstoffflaschen und moderne Technik. Ganz anders die Haenyeo: Ko Bok-hwa beispielsweise ist sechsundachtzig Jahre alt. „So lange ich nicht krank werde, mache ich weiter“, sagt sie. Haenyeo ist sie seit ihrem dreizehnten Lebensjahr.
Jin und Woo haben einen Youtube-Kanal namens „Yozum Haenyeo“ („Moderne Seefrauen“) ins Leben gerufen. Hier wollen die beiden Einblicke in ihr Leben und ihre Arbeit geben. Ihr beliebtestes Video hatte bislang mehr als sechshunderttausend Zuschauer. Ob sich Ko Bok-hwa dafür interessiert, ist nicht bekannt, aber Jin und Woo versuchen, junge Frauen mit dem digitalen Angebot für ihre Tradition zu begeistern.
Woo Jung-min geht auf Tauchstation.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Jin So-hee und Woo Jung-min bereiten sich auf den Tauchgang vor.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Jin So-hee und Woo Jung-min unterhalten sich im Wasser.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Eine ältere Haenyeo trägt Tauchgewichte.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Jin So-hee im Wasser vorm südkoreanischen Geoje.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Kim Myung-soon taucht auf. Sie gehört zur älteren Generation der Haenyeo.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Häufig ist auch Plastikmüll im Netz der Taucher.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Ausbeute: Gesammelte Seeigel
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Woo Jung-min präsentiert gesammelte Seegurken.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
„Ich finde mehr Golfbälle als Seegurken“, sagt Jin So-hee.
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Bild: Jin So-hee/Reuters
Der Fang wird gewogen.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Nach dem Tauchgang bringen Woo Jung-min und Jin So-hee die Meeresfrüchte zu einem Restaurant in Geoje.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Jin So-hee trifft Vorbereitungen vor ihrem Tauchgang.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Jin So-hee, hier rechts im Bild, nach einem Tauchgang vor der Küste von Geoje
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Jin So-hee studiert den Wetterbericht.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
Ohne Sauerstoffflaschen: Die Haenyeo tauchen nur mit wenigen Hilfsmitteln.
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Bild: Kim Hong-Ji/Reuters
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