#Stromanbieter wechseln: Das musst du jetzt beachten
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„Stromanbieter wechseln: Das musst du jetzt beachten“

Eigentlich ist der Wechsel eines Stromanbieters einfach und binnen fünf Minuten simpel erledigt. Doch es gibt einige Dinge, die du besonders derzeit beachten solltest, um nicht in eine Falle zu tappen. Und selbst, wenn du keine Lust hast, seinen Stromanbieter zu wechseln, kannst du ganz einfach Geld sparen.
Kündigungsfrist & Grundversorgung
Wie jeder Vertrag unterliegt auch ein Stromvertrag einer Kündigungsfrist. Wenn du dich bisher nicht mit deinem Stromvertrag beschäftigt hast, nutzt du vermutlich die Grundversorgung deines örtlichen Anbieters. Das ist gleichermaßen gut wie schlecht. Schlecht ist es, weil du lange Zeit wahrscheinlich unnötig viel Geld ausgegeben hast. Doch das Bild hat sich gewandelt: Derzeit sind es gerade die Grundversorger, die immer noch halbwegs bezahlbare Tarife anbieten.
Doch die Grundversorgung bietet keine Sicherheit. Mit einer Frist von nur 14 Tagen kannst du deinem Grundversorger kündigen. Und was du kannst, dass kann auch dein Anbieter – zumindest in Form einer Preiserhöhung. Versorgen muss er dich als Grundversorger weiterhin, so lange du nicht kündigst.
Doch genau diese Kündigung empfehlen wir dir, wenn du eine Preiserhöhung von deinem Grundversorger oder einem anderen Anbieter bekommst und der Preis jenseits von 50 Cent pro Kilowattstunde liegt. Dann nämlich gibt es auch im aktuellen Umfeld in aller Regel noch Anbieter, die preislich attraktiver sind und dir Sicherheit für die nächsten ein bis zwei Jahre bieten.
Auch, wenn dein bisheriger Stromtarif noch eine Preisgarantie hat, weniger als 30 Cent pro Kilowattstunde beträgt und in den nächsten Monaten endet, solltest du dir Gedanken machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dein Anbieter dich zu dem günstigen Preis im Vertrag lässt, schätzen wir als gering ein. Was viele nicht wissen: Schon ein halbes Jahr, bevor die Vertragslaufzeit endet, kannst du deinen neuen Anbieter mit einem Wechsel beauftragen.
Der (Neukunden-)Bonus
Viele Anbieter locken dich über Tarifvergleiche wie Verivox mit Neukunden-Boni. Meist sind es mehrere hundert Euro, die sie dir versprechen. Im Kleingedruckten siehst du dann aber die Wahrheit. Das Geld bekommst du nur als Gutschrift auf der Rechnung. Und meist auch erst dann, wenn du mindestens ein Jahr Strom von dem Anbieter bezogen hast. Kündigst du zu früh, bekommst du das Geld nicht. Besonders ärgerlich ist das, wenn dein Anbieter die Preise erhöht und du deswegen außerordentlich kündigen willst.
Das Problem bei einer Bonuszahlung nach einem Jahr: Geht der Anbieter in die Insolvenz, bekommst du den Bonus nicht mehr. Außerdem gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass einige Anbieter den Bonus bei der Rechnung dann „vergessen“ und hoffen, dass du ihn auch vergessen hast. Einige Anbieter formulieren ihre Bedingungen auch so geschickt, dass du den Bonus erst nach einem Jahr und einem Tag gutgeschrieben bekommst. Wechselst du nach einem Jahr erneut, geht der Bonus flöten. Auch ein Umzug ist für die Anbieter ein Grund, den Bonus nicht auszuzahlen.
Wenn du auf einen Anbieter mit einem Neukundenbonus setzen willst, solltest du eher zu jenen Anbietern greifen, die ihn dir als Sofort-Bonus gewähren. Die Gutschrift bekommst du dann in der Regel innerhalb der ersten Wochen auf dein Bankkonto oder zumindest auf das Kundenkonto bei deinem Anbieter. Auch Sachprämien sind möglich.
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Allerdings solltest du bei jedem Bonus und jeder Prämie bedenken, dass sie in den Stromkosten einkalkuliert ist. Es könnte also günstiger (und sicherer) sein, den Stromanbieter zu wechseln und einen Anbieter ohne Bonus zu wählen. Von einer Vorauszahlung, die mehr als ein Monatsentgelt beträgt, solltest du sowieso die Finger lassen.
Der richtige Verbrauch
Um einen möglichst realistischen monatlichen Betrag zu zahlen, solltest du deinen jährlichen Verbrauch kennen. Das ist nach einem Umzug natürlich schwer, da sich durch eine neue Wohnung und möglicherweise eine neue Küche auch immer der Verbrauch ändert.
Generell raten wir dir, einen etwas höheren Verbrauch beim Anbieter anzumelden als einen zu knapp kalkulierten. Bei einigen Anbietern bekommst du bei höherem Verbrauch sogar bessere Konditionen. Verbrauchst du am Ende doch weniger Strom, bekommst du Geld zurück statt es nachzuzahlen. Aber auch hier gilt: Im Fall einer Insolvenz ist der Überschuss weg. Es gilt also schon wie in den 1990er Jahren bei „Der Preis ist heiß“: „Aber Vorsicht: Nicht überbieten“.
Zur groben Orientierung solltest du als Single von 2.000 Kilowattstunden im Jahr ausgehen, als Paar von 3.000 Kilowattstunden und als Familie mit Kindern ab Grundschulalter von 4.000 Kilowattstunden. Je nachdem wie modern Kühlschrank, Herd, Waschmaschine und Wäschetrockner sind, kannst du davon etwas abziehen. Das gilt auch, wenn dein Licht größtenteils schon auf LED umgestellt ist. Hast du für Warmwasser hingegen einen Durchlauferhitzer, darfst du eher etwas draufschlagen.
Wichtig: Von Paket-Angeboten, bei denen du mehrere tausend Kilowattstunden abnimmst und möglichen Mehrverbrauch zahlen musst, solltest du dringend die Finger lassen. Du zahlst fast immer drauf. Denn entweder erreichst du die Paketschwelle nicht und bezahlst Kilowattstunden, die du gar nicht genutzt hast oder du nutzt mehr und musst jedes Kilowatt mit einem oftmals extrem hohen Arbeitspreis bezahlen.
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Stromanbieter wechseln: Achte auf die Vertragslaufzeit
Wie auch bei Handyverträgen gilt beim Stromvertrag und insbesondere beim Stromanbieter-Wechsel: Auf die Laufzeit achten. Denn von monatlich kündbar bis zu zwei Jahren Laufzeit ist alles dabei.
Unser Tipp: Nutze Anbieter mit einer maximalen Laufzeit von einem Jahr. Bei besonders guten Angeboten können es auch zwei Jahre sein. Doch schau genau hin: Denn wenn du einen Anbieter mit einem Bonus auswählst, so gilt dieser Bonus stets nur im ersten Jahr. Das zweite Jahr ist entsprechend teurer, du musst aber bei dem Anbieter bleiben. Achte auch darauf, dass sich der Vertrag nach dem ersten Jahr nicht direkt um ein komplettes Jahr verlängert. Diese automatische Laufzeitverlängerung sollte zwischen einem und drei Monaten liegen. So kannst du dann auch mal einige Monate länger bei einem Anbieter bleiben, bis du den richtigen Tarif für dich gefunden oder Zeit zum Wechseln hast.
Solltest du bei einer Preiserhöhung durch deinen bisherigen Anbieter keine Alternative finden, bleibt die Grundversorgung. Diese kannst du in der Regel bei deinem Grundversorger direkt bestellen, nicht über die Vergleichsportale. Wichtig: Melde dich bei deinem Grundversorger und beantrage die Grundversorgung. Ansonsten kann er dich in eine Ersatzversorgung einstufen. Diese ist durch das aktuelle Chaos am Strommarkt in der Regel teurer. In der Grundversorgung kannst du dann darauf spekulieren, dass die Preise in einigen Monaten wieder sinken und dann erneut den Anbieter wechseln und einen dann günstigeren Tarif abschließen.
Die Preisgarantie
Viele Anbieter werben mit einer Preisgarantie. Das ist in Zeiten steigender Strompreise sinnvoll. Zwar hast du bei einer Preiserhöhung die Möglichkeit einer außerordentlichen Kündigung, doch behalten die Anbieter dann oftmals den Bonus ein, weil du kein ganzes Jahr bei ihnen Kunde warst. Außerdem hast du ungeplant erneuten Wechselstress.
Die Preisgarantie bezieht sich in der Regel aber nur auf den Arbeitspreis. Die Anbieter sprechen hier von einer eingeschränkten Preisgarantie. Das heißt, ändert sich die Mehrwertsteuer oder das Netzentgelt des örtlichen Anbieters, so greift die Preisgarantie nicht. Allerdings hast du in der Regel trotzdem ein außerordentliches Kündigungsrecht, da sich dein Endkundenpreis ändert.
Stromanbieter wechseln – ganz automatisch
Du hast zwei Möglichkeiten, deinen Stromanbieter zu wechseln und Geld zu sparen. Du kannst dir einerseits auf den Preisvergleichsseiten wie Verivox selbst deinen neuen Anbieter heraussuchen. Dafür solltest du dich aber mit dem Hintergrund der Anbieter und den Erfahrungen anderer Kunden beschäftigen, um nicht an eines der schwarzen Schafe der Branche zu geraten.
Einen anderen Ansatz wählen automatische Wechselservice-Dienste wie remind.me. Das Berliner Start-Up kümmert sich für dich kostenlos um deinen Stromvertrag und sorgt dafür, dass du immer einen günstigen Stromtarif hast. „Unsere Experten kennen die ’schwarzen Schafe‘ im Markt“, sagt Geschäftsführer und Gründer Daniel Engelbarts uns gegenüber. Dabei handele es sich um Anbieter, bei denen remind.me sich sicher ist, dass die Verbraucher am Ende Ärger mit dem Bonus hätten oder eine Insolvenz drohen könnte. „Wir wechseln unsere Nutzer bewusst nicht zu solchen Anbietern“, so Engelbarts.
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Bildquellen
- Strom sparen mit LED-Lampen: Kirk Thornton/Unsplash
- Stromkosten: Pixabay
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