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#Feuerwerk mit Schlagmetall und Plüsch

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Feuerwerk mit Schlagmetall und Plüsch

Basel gilt als Architektur-Hauptstadt der Schweiz: Mit dem Architekturbüro Herzog & de Meuron, das weltweit erfolgreich ist und in Hamburg die Elbphilharmonie und in Berlin das neue Museum des 20. Jahrhunderts entwarf, hat das bekannteste Schweizer Architekturbüro unserer Zeit seinen Sitz in der Stadt am Rhein. Konkurrenz mit Zürich gibt es auch mit Blick auf die Konzertsäle: Während Zürich die Tonhalle hat, ist in Basel das Stadtcasino als bester Konzertsaal der Stadt bekannt. Es liegt in der Innenstadt am Barfüßer-Platz, und diese Lage ist Vor- und Nachteil zugleich: Denn die gute Erschließung per Tram geht mit dem Lärm der Straßenbahnen einher, die direkt am Konzertsaal vorbeifahren und die Akustik im Saal stark beeinträchtigen – es gab Solisten, die es angesichts der quietschenden Störgeräusche abgelehnt haben, im Casino-Saal zu konzertieren.

Diese Schmach konnte die reiche Pharma-Stadt nicht auf sich sitzen lassen und bastelte über viele Jahre hinweg an einer Lösung. Sie veranstaltete einen internationalen Architekturwettbewerb, aus dem die mittlerweile verstorbene britisch-irakische Architektur-Diva Zaha Hadid als Siegerin hervorging. Ihre Meisterschaft im Bereich der exaltierten Bauformen hat ihr zwar weltweit Aufträge und Preise eingebracht, für feinste Details beim Bauen im Bestand oder großes Interesse an städtebaulichen Problemlagen und raumakustischen Bedürfnissen war sie jedoch nicht bekannt.

Hadids Plänen für den Bau eines neuen Konzertsaals machte das Basler Stimmvolk bei einer Volksbefragung einen Strich durch die Rechnung: Letztlich besann sich Basel auf die Kompetenz ihrer hauseigenen Architekten. Herzog & de Meuron haben bei ihrem Entwurf für den Umbau und die Erweiterung des Stadtcasinos auf die „Geschichte als Ressource“ gesetzt.

Kulturmeile als Orientierung

Ihr Fundus war reich: Denn zwischen 1826 und 1887 entstand entlang des Steinenbergs Basels Kulturmeile mit dem Casino, dem Blömlein-Theater, der Kunsthalle, dem Stadttheater, dem Musiksaal und der Skulpturenhalle. Das alte Casino wich 1939 dem heutigen Bau der Architekten Kehlstadt & Brodtbeck. Der Musiksaal selbst wurde 1876 eröffnet und war und ist akustisch ganz auf die Anforderungen klassischer Musik ausgerichtet. Die Klangverhältnisse im Saal werden als „gutmütig, aber keineswegs einfach“ bezeichnet, so der Akustik-Berater Karlheinz Müller.

Gediegene Eleganz: Das obere der beiden Foyers ist durch Öffnungen in der Decke mit dem unteren verbunden.



Bilderstrecke



Im Stadtcasino Basel
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Neobarocke, klassizistische und zeitgenössische Elemente gemischt

Zuhörer genießen im Stadtcasino zwar „ein brillantes Klangbild mit homogener Verschmelzung der Töne, ohne dass Transparenz und Hörsamkeit verlorengehen“, so Müller. Der Saal vermittelt aber auch „das Gefühl eines klangumhüllenden Live-Konzertes – ohne die Präzision kühler Studio-Akustik“. Der Musiksaal zählt zu den ältesten und bedeutendsten Räumen seiner Art in Europa und ist Stammhaus des Sinfonieorchesters Basel; auch das Kammerorchester Basel und die Basel Sinfonietta veranstalten darin Konzerte.

Herzog & de Meuron planten 2012 eine Neuordnung des knappen Raumangebots. Die Anbauten von 1939 genügten den Ansprüchen nicht mehr, weswegen die Architekten eine Erweiterung mit Foyers, Bars, Künstlerbereichen und Serviceräumen planten. Ihre Lösung bestand darin, den Musiksaal als autonomen, frei gespielten Baukörper aufzufassen und Neubauten in der „gleichen neo-barocken Architektursprache zu gestalten“, wie die Architekten es formulieren.

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