#Wo in der EU noch Gas zu finden ist
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„Wo in der EU noch Gas zu finden ist“
In der ganzen Welt bettelt die EU um Gas. Dabei sitzt ein Mitglied seit Jahren auf einer großen Gasblase, tut aber wenig, sie zu heben: Rumänien. Der nach den Niederlanden zweitgrößte Gasförderer in der EU verfügt über unerschlossene Gasvorkommen im Schwarzen Meer. Diese werden auf bis zu 200 Milliarden Kubikmeter geschätzt. Das wäre genug, um allein Deutschland mehr als zwei Jahre lang zu versorgen.
Doch Rumäniens Gasbooster braucht trotz EU-Versorgungskrise noch viel Zeit. Frühestens 2027 sei mit ersten Lieferungen zu rechnen, sagt der Vorstandsvorsitzende des österreichischen Energiekonzerns OMV , Alfred Stern. OMV ist über ihre Tochtergesellschaft OMV-Petrom an der Erschließung des Neptun-Gasfeldes 150 Kilometer vor der Küste beteiligt. Allein dessen Volumen wird auf bis zu 90 Milliarden Kubikmeter geschätzt. Aber die Erschließung ruht seit Jahren.
Ab 2027 Gas von der Schwarzmeerküste?
Denn der rumänische Gesetzgeber hat 2018 die Kostenschraube angezogen. Zur Förderabgabe kommt eine Steuer von bis zur Hälfte des Erlöses. Darüber hinaus wurden auch die Abschreibungen erschwert. „Seitdem haben wir ein sogenanntes Offshore-Gesetz, aber ein irrelevantes, das keinen wirklichen praktischen Zweck erfüllt“, sagt der rumänische Energieexperte Radu Dudau der F.A.Z. „Die Investoren und Betreiber haben das überdeutlich gemacht, Exxon hat mit den Füßen abgestimmt.“
Tatsächlich hatte Exxon nach Jahren wechselnder Regierungen und vergeblichen Wartens auf eine Gesetzesänderung im vorigen Jahr die Notbremse gezogen. Für rund eine Milliarde Dollar wollen die Amerikaner ihren halben Neptun-Anteil an den staatlichen rumänischen Gaskonzern Romgaz verkaufen. Hindernisse im Verkaufsprozess führen nun zu weiteren Verzögerungen, denn erst nach der Übernahme soll das Fördergesetz im Parlament geändert werden.
So scheint der noch im Dezember von Energieminister Virgil Popescu für 2026 in Aussicht gestellte Produktionsbeginn mehr Wunsch als Realität zu sein. Zumal auch OMV-Chef Stern die endgültige Entscheidung über das 2 Milliarden Euro große Investment „in Abhängigkeit vom neuen Offshore-Gesetz“ erst für das nächste Jahr anpeilt. Geht alles wie erwartet, könnten dann womöglich von 2027 an zehn Jahre lang jeweils bis zu 10 Milliarden Kubikmeter Gas vor der Schwarzmeerküste gefördert werden.
Gasfeld Neptun als Wendepunkt
Kleinere Offshore-Projekte mit bis zu einer Milliarde Kubikmeter Förderung sollen in diesem Jahr starten, kündigte Minister Popescu an. Rumänien könnte sich mit den Projekten unabhängig von Erdgasimporten machen und selbst zum Exporteur aufschwingen. Aktuell braucht das Land etwa 12 Milliarden Kubikmeter im Jahr, davon werden rund drei Viertel an Land selbst gefördert. Der Rest kommt aus Russland.
Umgekehrt bedeutet das, dass weitere Verzögerungen zu einem Anstieg des Importbedarfs auf 50 Prozent im Jahre 2030 führten, warnt OMV-Petrom-Generaldirektorin Christina Verchere. Ihre Gesellschaft ist Betriebsführer im Konsortium. Das Gasfeld Neptun könne ein Wendepunkt für das Unternehmen und das Land sein, sagt sie: „Wir sehen es als entscheidend an für die Energiesicherheit, für die wirtschaftliche Prosperität, aber auch und sehr aktuell im Zuge der Energiewende, um Kohle- durch Gaskraftwerke zu ersetzen.“
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