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#„Ich nehme fast jede Rolle an: Ein Knasti, ein Bulle oder eben ein Nazi“

„„Ich nehme fast jede Rolle an: Ein Knasti, ein Bulle oder eben ein Nazi““

Es war doch nicht sein letzter Auftrag. Und diesen muss Yuri auch erst noch zu Ende bringen. Er legt den linken Arm um den Hals des Manns, der da an einem Küchentisch sitzt, bevor er mit dem rechten von oben gegen Kopf und Stirn drückt. Das sieht für einen Moment beinahe zärtlich aus – bis es laut und vernehmlich knackt. Urs Rechn ist Yuri, ein belarussischer Profikiller, der in zwei Folgen der sechsten Staffel der britischen Fernsehserie „Strike Back“ auftaucht, um zu töten. „Ich musste der Regisseurin erst zeigen, wie man ein Genick bricht, damit die Szene authentisch wirkt“, sagt Rechn und lacht.

Der kurze Filmausschnitt ist nur einer von vielen, der in einem Showreel zu sehen ist, einer Sammlung von Arbeitsproben, mit denen sich der 44 Jahre alte Schauspieler präsentiert, um zum Beispiel über seine Agentur in London an neue Aufträge zu kommen. Rechn hat die Videos aus Filmen und Serien selbst zusammengestellt und -geschnitten. Mit ihnen will er Castern, Produzenten und Regisseuren zeigen, was er so alles spielen kann: vor allem Bösewichte, brutale Typen, die prügeln, erstechen, erschießen, die korrupt sind oder auch einfach nur Lust daran haben, andere Menschen zu quälen.

Spielt meist Verbrecher und andere harte Typen: Urs Rechn


Spielt meist Verbrecher und andere harte Typen: Urs Rechn
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Bild: Jens Gyarmaty

In „Lauf Junge lauf“ von Pepe Danquart spielte er einen SS-Untersturmführer, in „Wir waren Könige“ von Philipp Leinemann einen SEK-Beamten auf Abwegen, in der deutsch-dänischen Fernsehserie „Sløborn“ einen Polizisten auf einer virenverseuchten Insel, der seinen Sohn schlägt, damit aus ihm ein Mann werde. Selbst in der deutschen Filmkomödie „Catweazle“ mit Otto Waalkes in der Hauptrolle, die im vergangenen Sommer in die Kinos kam, ist Rechn ein Unhold: der Fürst, vor dem der Magier Catweazle aus dem Mittelalter in die Jetztzeit flieht.

Typ Bösewicht

Das hat natürlich auch viel mit ihm als Person zu tun: Rechn, der in Halle (Saale) geboren wurde, ist „ein Bär von einem Mann“, wie das Udo Jürgens in seinem Lied „Anuschka“ so humorvoll besang. „Ich denke dennoch nicht, dass ich auf die einfachen, körperbetonten Typen abonniert bin“, sagt Urs Rechn. „Dass ich aber ein bisschen breiter, ein bisschen maskuliner bin als andere, das ist halt so.“ Und das war auch schon ganz früh und auf der Schauspielschule in Leipzig so: „Ich wusste von Anfang an: Als sensiblen jugendlichen Liebhaber wird mich nie einer besetzen. Dafür bin ich nicht der Typ Mann.“

Und so spielt er seit 25 Jahren vor allem echte Kerle und Haudegen, zunächst in deutschen Fernsehserien wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“ und „GSG 9 – Ihr Einsatz ist ihr Leben“, inzwischen aber auch in Produktionen wie „Outlander“, „Barbaren“ und „Dogs of Berlin“ sowie sogar in einem oscarprämierten Kinofilm: „Sauls Sohn“.

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