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#Trumps vorerst letzte Show

Trumps vorerst letzte Show

Eine letzte Kundgebung. Noch einmal wird die Musik aufgedreht. Noch einmal wehen Fahnen. „Marine One“, der Hubschrauber des amerikanischen Präsidenten, landet am Mittwochmorgen auf dem Militärflughafen in Andrews, vor den Toren Washingtons. Donald Trump und First Lady Melania schreiten zur Bühne. Der Präsident ballt die Hand zur Faust und bedankt sich bei dem kleinen Publikum, das sich zu seinem Abschied auf dem Rollfeld versammelt hat, für die „We love you“-Rufe. Trump hält dann eine kurze Ansprache, die Versatzstücke seiner alten Wahlkampfreden enthält: „Wir haben so viel erreicht“.

Majid Sattar

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Messlatte für seine Erfolgsbilanz ist wie immer der Aktienmarkt. Da laufe es jetzt schon besser als bei seinem Höchststand vor der Krise, sagt er. Dann erwähnt er seine Steuerreform. Eine Rekordsteuersenkung sei das gewesen. Er hoffe, „sie“ würden die Steuern nicht erhöhen, bemerkt er. Sie – das sind Joe Biden und dessen Regierung. Wenn sie es doch täten, fügt Trump hinzu, habe er alle gewarnt.

Der scheidende Präsident wünscht der „neuen Administration“ Erfolg und sagt dann, diese werde sie haben, schließlich sei das Fundament gelegt. Man möge sich an ihn erinnert, wenn die Wirtschaft wie eine Rakete abgehe. Es sei sein Verdienst, soll das heißen. Das Verdienst des Mannes, der einen letzten Rekord vorzuweisen hat: 75 Millionen Leute hätten ihn gewählt, sagt Trump und rundet damit großzügig auf. Noch nie habe ein Amtsinhaber so viele Stimmen erhalten. Dass sein Herausforderer mehr als 81 Millionen Stimmen erhalten hatte, bleibt unerwähnt, damit aber auch der Vorwurf des Wahlbetrugs.

Sodann: „Also, auf Wiedersehen.“ Er werde zurückkehren – „in irgendeiner Form“, sagt er noch. „Ein gutes Leben. Bis bald.“ Dann winken er und Melania wieder, verlassen die Bühne, laufen vorbei an den Mitgliedern der Trump-Familie, die sich aufgereiht haben. Es folgen Umarmungen und angedeutete Küsschen. Man besteigt „Air Force One“ ein letztes Mal. Die Wintersonne scheint. Das Flugzeug hebt ab, als unter auf dem Rollfeld aus den Lautsprechern gerade Frank Sinatras „My way“ erklingt.

Am Ende war es so, wie es begonnen hatte. Trump hatte für seine Abschiedsfeier ein großes Publikum besorgen wollen. So wurde den Geladenen gestattet, bis zu fünf Leute mitzubringen. Und die Liste offenbarte tatsächlich, dass der Präsident Schwierigkeiten hatte, eine größere Menge zusammen zu bekommen. So hatten etwa John Kelly und Anthony Scaramucci Einladungen erhalten. Kelly ist sein einstiger Stabschef, der nach der Erstürmung des Kapitols sagte, er würde für die umgehende Absetzung des Präsidenten stimmen, gehörte er noch dem Kabinett an. Und Scaramucci, der kurzzeitig als Kommunikationsdirektor im Weißen Haus diente, nannte Trump zuletzt einen „einheimischen Terroristen“. Beide Männer sagten ihre Teilnahme in Andrews ab.

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