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#Blaupause zum Abtauchen

Im September vergangenen Jahres kam die Apple Watch Ultra mit einer besonderen Bauform, einer neuen Bedientaste links sowie Spezialfunktionen fürs Tauchen und für Expeditionen in den Handel. Nur ein halbes Jahr hat der chinesische Hersteller Huawei benötigt, um verblüffend ähnliche Ideen in seiner Watch Ultimate umzusetzen. Sie richtet sich an Tauchsportler und hat ebenfalls einen Expeditionsmodus eingebaut.

Die Ultimate ist wie die Apple Watch Ultra groß, sie misst 48,5 × 48,5 × 13 Millimeter, und sie ist aus einem besonderen Material gefertigt. Das Gehäuse besteht aus einer amorphen Legierung auf Zirkoniumbasis, es sei stabiler und härter als Edelstahl und auch dem von Apple verwendeten Titan überlegen. Die Uhr ist wahlweise mit einer blauen Keramik-Lünette und Titanarmband (für 900 Euro) oder in der von uns getragenen Variante mit dunklem Gehäuse und einem Kautschukarmband zum Preis von 750 Euro zu haben.

Saphirglas schützt das Display. Die Anzeige löst über 1,5 Zoll mit 466 × 466 Pixeln auf, die Amoled-Technik sorgt für ein kon­traststarkes, helles Bild, selbstverständlich auch im Always-on-Modus. Geht es allein um die Hardware, ist Huawei ein großartiger Aufschlag gelungen. Die hochwertige Anmutung überzeugt, wir haben die Uhr einige Wochen lang getragen.

Betriebssystem Harmony im Einsatz

Um die Watch Ultimate in Betrieb zu nehmen, ist die Health-App des Herstellers für iOS oder Android erforderlich. Mit ihr lassen sich auch sämtliche Geräteeinstellungen vornehmen oder ein Zifferblatt auswählen. Letztere gibt es zu Hunderten, gratis und gegen Bezahlung, die Auswahl ist geradezu erschlagend, leider wirkt aber vieles auch sehr billig. Dass die beiden schönsten Zifferblätter einen Huawei-Schriftzug tragen, ist für diese Preisklasse unwürdig.

Die Bedienung erfolgt mit der Krone rechts oben, sie lässt sich drehen und drücken sowie mit der Taste darunter. Als Betriebssystem kommt Harmony zum Einsatz, es gibt einen App-Store zum Laden zusätzlicher Programme, das Angebot ist mickrig. Wie beim Google-Betriebssystem Wear OS verwendet man Fingergesten, um Einstellungen vorzunehmen, Apps zu starten oder einen Blick auf diverse Diagramme zu werfen. Schwach bleibt die Watch Ultimate in der Smartwatch-Funktionalität. So kann man auf eingehende Nachrichten nur mit vorformulierten Textbausteinen antworten, und es gibt keine Modellvariante mit E-Sim, die den Einsatz ohne begleitendes Smartphone erlauben würde. Immerhin, man kann die Uhr als Bluetooth-Freisprecher verwenden, wenn sich das Handy in der Nähe befindet, die Akustik ist überzeugend.

Die von uns getragene Variante mit dunklem Gehäuse und einem Kautschukarmband



Bilderstrecke



Im Test
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Huawei Watch Ultimate

Die Uhr hat Sensoren für GPS, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Be­schleunigung, Körpertemperatur und ein Barometer eingebaut. Ferner gibt es eine EKG-Funktion. Die Erfassung von Sportarten gelang gut, wenngleich bei unseren Trainings immer wieder die Herzfrequenz viel zu niedrig gemessen wurde, 80 statt 120 Schläge in der Minute. Zudem lassen sich die Details des Sporttrackings nur in der Smartphone-App ansehen und nicht im Webbrowser. Ferner gibt es keine Exportfunktion für detaillierte Trainingsdaten.

Enttäuschender Expeditionsmodus

Die Uhr ist bis 100 Meter tauchfest und bietet mehrere Tauchmodi, dar­unter Sporttauchen, technisches Tauchen und Freitauchen. Tauchdaten lassen sich kontinuierlich überwachen, zudem gibt es diverse Assistenten, etwa für ein Apnoe-Training oder zur Berechnung der Dekompression.

Der neue Expeditionsmodus ist eine Enttäuschung. Weder funktioniert derzeit die Aufzeichnung von Wegpunkten in Intervallen, noch gibt es eine Brotkrumen-Navigation zurück zu markierten Punkten. Man kann manuell eine Markierung setzen, selbst dann misslingt jedoch die Navigation. Abgeschlossene Expeditionen sind nicht in der App aufgeführt, die mittlerweile so überfrachtet und mit Werbung für kostenpflichtige Angebote zugepflastert ist, dass man sie nicht gern nutzt. Insgesamt gefällt bei der Watch Ultimate vor allem die Hardware.

Die Software bleibt weit hinter den Möglichkeiten zurück. Sportler sind mit der Apple Watch oder einer Garmin-Uhr besser bedient. Die ähnlich gut ausgestattete Huawei Watch GT 3 Pro mit Titangehäuse hat einen Straßenpreis von rund 270 Euro, der darauf hinweist, dass die Hochpreisstrategie der Chinesen in diesem Segment nicht aufgehen wird.

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