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#US-Halbleiteranbieter Nvidia ist nicht zu bremsen

Der Halbleiteranbieter profitiert von der KI-Begeisterung und setzt sein rasantes Wachstum fort. Auch Hindernisse für sein Geschäft auf dem wichtigen chinesischen Markt kann er verschmerzen.

Nvidia behält sein rasantes Wachstumstempo bei. Der amerikanische Chipanbieter hat mit seinen am Mittwoch nach Börsenschluss vorgelegten Geschäftsergebnissen einmal mehr die Erwartungen übertroffen. Seinen Umsatz hat er im vergangenen Quartal mehr als verdreifacht, seinen Nettogewinn sogar mehr als verachtfacht. Auch für das laufende Quartal sagte er einen gewaltigen Umsatzsprung voraus.

Der Aktienkurs von Nvidia notierte im nachbörslichen Handel zeitweise mehr als 8 Prozent im Plus. Er hat sich in den vergangenen zwölf Monaten mehr als verdreifacht, allein seit Jahresbeginn ist er um weitere 40 Prozent gestiegen. Im vergangenen Mai hat das Unternehmen als erster Chipanbieter der Geschichte mit seiner Marktkapitalisierung die Marke von einer Billion Dollar überschritten. Vor wenigen Tagen überholte es beim Börsenwert zwischenzeitlich sogar den Onlinehändler Amazon und die Alphabet-Holding um den Internetkonzern Google und wurde damit zum drittwertvollsten amerikanischen Unternehmen, hinter Microsoft und Apple. Im Moment liegt Nvidias Börsenwert bei knapp 1,7 Billionen Dollar. 

Nvidia verdankt die gute Entwicklung seiner bislang dominierenden Position im Geschäft für Chips, die für Anwendungen rund um Künstliche Intelligenz eingesetzt werden. Der Konzern profitiert von der gegenwärtigen Goldgräberstimmung auf diesem Gebiet, weil sich seine leistungsfähigen Halbleiter, die Rechenschritte parallel ausführen können, gut für solche komplexen Aufgaben eignen. Zwar versuchen Wettbewerber wie Advanced Micro Devices, ihre Position in dem Segment zu verbessern, aber Nvidias Führungsposition bleibt bislang unangefochten.

24 Milliarden Dollar Umsatz im ersten Quartal erwartet

Vorstandschef Jensen Huang sagte jetzt in einer Mitteilung: „Die Nachfrage steigt über Unternehmen, Industrien und Länder hinweg stark an.“ Insgesamt meldete Nvidia für das abgelaufene Quartal einen Umsatz von 22,1 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 20,6 Milliarden Dollar gerechnet, vor einem Jahr waren es noch 6,1 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn stieg von 1,4 Milliarden auf 12,3 Milliarden Dollar. Das Ergebnis je Aktie von 5,16 Dollar war um 52 Cent besser als erwartet.

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Für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres sagt Nvidia einen Umsatz von 24,0 Milliarden Dollar voraus. Auch das wäre wieder ein großer Sprung im Vergleich zum Vorjahreswert von 7,2 Milliarden Dollar. Jensen sieht sein Unternehmen offenbar auf absehbare Zeit auf Wachstumskurs, in einer Telefonkonferenz sagte er: „Die fundamentalen Bedingungen für weiteres Wachstum sind exzellent, für 2024, 2025 und darüber hinaus.“ Chips gelten derzeit als wesentlicher Engpass bei der Entwicklung von KI-Anwendungen. Nvidia-Finanzchefin Colette Kress sagte, die Nachfrage nach den leistungsfähigsten Chips des Unternehmens übersteige das Angebot „bei weitem“. Wie groß die Nachfrage ist, unterstrich kürzlich Mark Zuckerberg, der Vorstandschef des Internetkonzerns Meta. Er sagte, sein Unternehmen werde seine Computer-Infrastruktur für die Entwicklung von KI-Modellen „massiv“ ausbauen und bis Ende des Jahres 350.000 Chipsysteme von Nvidias Baureihe H100 haben. Das entspricht Milliardeninvestitionen, denn diese Chips können bis zu 40.000 Dollar kosten.

Im Zusammenhang mit der Knappheit von Halbleitern ist auch ein spektakuläres Chipprojekt zu sehen, das Medienberichten zufolge derzeit von Sam Altman vorangetrieben wird. Der Vorstandchef von Open AI, dem Entwickler des KI-Systems ChatGPT, will angeblich ein globales Bündnis schmieden, um Dutzende von Chipwerken zu bauen. Dabei sollen Investitionen in Billionenhöhe im Gespräch sein. 

Das rasante Wachstum von Nvidia ist umso bemerkenswerter, weil die Umsätze auf dem wichtigen chinesischen Markt nach Angaben des Unternehmens „erheblich“ schrumpften. Dies hat mit neuen Exportbeschränkungen der amerikanischen Regierung zu tun, die dazu führen, dass Nvidia einige seiner leistungsfähigsten Chips nicht mehr in China und einigen anderen Märkten verkaufen darf. Das ist ein spürbarer Verlust, denn diese Länder standen Nvidia zufolge zuletzt für 20 bis 25 Prozent der Umsätze in der Sparte mit KI-Chips. Aber offenbar wird dies durch andere Regionen der Welt mehr als ausgeglichen.

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