#Intensivbetten und Corona: Die Katastrophe von morgen
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„Intensivbetten und Corona: Die Katastrophe von morgen“
Ende Oktober haben sie in München umgestellt auf Corona. Intensivstation 3 des Universitätsklinikums wurde abgeriegelt von der Außenwelt. Wer dort hineinwill, muss seitdem durch eine Schleuse, in Schutzmontur mit Brille, Maske, zwei Paar Handschuhen. Die Patienten liegen in Isolationsboxen. Innen herrscht Unterdruck, damit keine Aerosole nach außen dringen, wenn eine Pflegekraft die Tür öffnet.
Morten Freidel
Redakteur in der Politik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
Alles, was die Schwestern brauchen, liegt auf Tischchen im Flur bereit: Handtücher, Desinfektionsmittel und Geräte, um den Sauerstoffgehalt des Blutes zu messen. Sogar ein Defibrillator ist in Reichweite, damit niemand an die Schränke oder die Station verlassen muss.
Denn die Desinfektion dauert quälend lange. Fehler dürfen nicht passieren. Wenn sich jemand mit dem Virus ansteckt, bedeutet das mindestens zwei Wochen Quarantäne. Und schlimmstenfalls landet er selbst als Patient auf der Station.
Ähnlich ist die Lage auf der Intensivstation für Covid-19-Patienten am Frankfurter Uniklinikum. Die Brandschutztüren sind geschlossen. Die Klimaanlage haben sie um zwei Grad heruntergeregelt. In den Büros friert man jetzt, dafür müssen die Pfleger auf der Station in ihrer Schutzkleidung nicht schwitzen. Corona kann kommen.