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#Sind die russischen Truppen in Bedrängnis?

Der russische Söldnerführer Jewgenij Prigoschin wartet nicht mehr auf die ukrainische Gegenoffensive: „Sie ist schon in vollem Gange“, sagte er am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal. Bei Bachmut greife die ukrainische Armee über die Flanken an, „und leider ist sie an einigen Stellen erfolgreich“.

Schon am Dienstag hatte Prigoschin in einem Video behauptet, eine Einheit der russischen Armee habe bei Bachmut strategische Positionen aufgegeben: „Sie sind weggelaufen und haben die Front auf einer Breite von fast zwei Kilometern und einer Tiefe von fünfhundert Metern entblößt“. Die Armee habe ein Gebiet „verschissen“, für das 500 „Wagner“-Kämpfer gefallen seien. Die ukrainischen Streitkräfte bestätigten die Darstellung Prigoschins über das Geschehen am südwestlichen Stadtrand von Bachmut: „Die Dritte Sturmbrigade dankt für die Bekanntmachung unseres Erfolgs an der Front.“

Einen Durchbruch haben die Ukrainer in Bachmut indes offenbar nicht erzielt. Der amerikanische Thinktanks Institute for the Study of War berichtet nur von „lokalen und be­grenzten Gegenangriffen“ der ukrainischen Truppen. Im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs war am Donnerstag von abgewehrten An­griffen russischer Truppen bei Bachmut die Rede, aber nicht von eigenen Offensivaktionen. Auch Prigoschin gibt an, seine Leute setzten ihre Angriffe in Bachmut fort.#

Bezeichnete Prigoschin Putin als „Opa“?

Doch Prigoschin behauptet, die Wagner-Söldner seien trotzdem in Gefahr, in Bachmut eingekesselt zu werden, weil die äußeren Flanken einzubrechen begännen. Dort kämpfen reguläre Einheiten der Armee, mit deren Führung Prigoschin in einem Dauerkonflikt steht, der jüngst eskaliert ist. Der Söldnerführer behauptet, das Verteidigungsministerium schwäche die Kampfkraft der „Wagner“-Truppe, indem es Munitionslieferungen verweigere. Die Armee sei auf deren Erfolge neidisch und fürchte Konkurrenz. Schon vorige Woche hatte Prigoschin in einem Video Verteidigungsminister Sergej Schojgu und Generalstabschef Walerij Gerassimow als „Hunde“ beschimpft und gedroht, seine Einheiten am 10. Mai aus Bachmut abzuziehen.

Jewgenij Prigoschin befindet sich im Dauerkonflikt mit dem russischen Verteidigungsministerium.


Jewgenij Prigoschin befindet sich im Dauerkonflikt mit dem russischen Verteidigungsministerium.
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Bild: AP

Sie sind offenbar weiter dort, obwohl Prigoschin angibt, die inzwischen versprochene Munition sei nicht angekommen. In dem am 9. Mai veröffentlichten Video hatte er seine Ausfälligkeiten gegen die Verantwortlichen in Moskau dann erheblich weiter verschärft. Besonderes Aufsehen erregte eine Passage, in der er über einen „glücklichen Opa“ sprach, der denke, alles sei gut. „Aber was ist mit unserem Land, wenn sich herausstellt, dass dieser Opa ein vollkommener Flachwichser ist?“, fragte Prigoschin in dem Video. Unter russischen Regimegegnern ist „Opa“ eine abfälliger Spitzname für Präsident Wladimir Putin.

Das russische Exilmedium Meduza berichtete unter Berufung auf Quellen aus der Umgebung des Kremls, die Auftritte Prigoschins seien dort als ernsthafte Bedrohung aufgenommen worden. Wenn Prigoschin sein Verhalten nicht ändere, werde es eine Propagandakampagne gegen ihn geben – oder mehr.

Eine der kremlnahen Quellen von Meduza mutmaßt, Prigoschin habe Putin persönlich versprochen, Bachmut bis zu einem bestimmten Datum einzunehmen, und wolle den Misserfolg nun auf die Armee abschieben. Ähnliches berichteten auch ukrainische Medien unter Berufung auf den ukrainischen Geheimdienst SBU. Nach ukrainischen Angaben ist in Bachmut kein Munitionsmangel auf russischer Seite zu spüren. So berichtete der Kommandeur des ukrainischen Heeres Oleksandr Syrskyj am Wochenende – als die „Wagner“-Truppen in Bachmut nach Prigoschins Angaben so gut wie keine Munition mehr hatten – von einer Intensivierung des Beschusses.

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