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#Zukunft der MV-Werften hängt wohl „am seidenen Faden“

Zukunft der MV-Werften hängt wohl „am seidenen Faden“

Das größte Kreuzfahrtschiff der Welt wird gerade an der Ostsee gebaut. Die Global 1 soll einmal 9500 Passagiere mit einem sehr luxuriösen Ambiente verwöhnen. Was sich traumhaft anhört, ist für die mehr als 1900 Mitarbeiter der MV-Werften eine Zitterpartie. Die Löhne und Gehälter für den Dezember sind am Freitag immer noch nicht ausbezahlt worden, und gleichzeitig sorgt man sich, ob der Eigentümer der Werften selbst kurz vor der Insolvenz steht: Es ist der malaysische Genting-Konzern, der mit seinem auf Kasinos und Kreuzfahrtschiffen fußenden Geschäftsmodell durch die Corona-Pandemie schwer ins Straucheln gekommen ist und hohe Schulden aufgehäuft hat.

Die Spekulationen über die kritische Lage von Genting hat das Unternehmen selbst befeuert, indem es am Freitag die Aussetzung des Aktienhandels an der Börse Hongkong veranlasst hat und auf eine wichtige Unternehmensmitteilung verwiesen hat. Eine solche Mitteilung blieb allerdings bis Sonntagabend asiatischer Zeit aus, die Hängepartie zieht sich bis in die neue Woche.

Unterdessen wurde offenbar auf höchster politischer Ebene um die Zukunft der MV-Werften gerungen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) stehen vor der Entscheidung, Geld zur Rettung der MV-Werften freizugeben. Dabei geht es um 600 Millionen Euro, die über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds gezahlt werden könnten. Wie bei anderen Corona-bedingten Hilfen ist eine Eigenbeteiligung aber Voraussetzung.

„Schuldzuweisungen helfen nicht weiter“

Genting hat jedoch die Zahlung der geforderten 60 Millionen Euro unter Verweis auf die eigenen Probleme bisher abgelehnt. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) soll deswegen telefonisch in Kontakt mit dem malaysischen Eigentümer gewesen sein. Das Land Mecklenburg-Vorpommern wiederum ist selbst in die Rolle des Kreditgebers geschlüpft, um Genting mit 78 Millionen Euro zu stützen. Die politische Entscheidung darüber unmittelbar vor Weihnachten war aber ebenfalls an die Voraussetzung geknüpft, dass es eine Einigung zwischen Genting und dem Bund gibt – ein Vorbehalt, der nun sogar schon das Landgericht Schwerin beschäftigt.

Von „Stunden der Entscheidung“ ist jetzt dort die Rede, wo über die Zukunft der Werften verhandelt wird. „Schuldzuweisungen helfen nicht weiter. Wir erwarten, dass sich alle Beteiligten zusammenraufen und eine Lösung finden“, lautet der Appell von Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Nach seiner Ansicht hängt die Zukunft der MV-Werften „am seidenen Faden“. Die IG Metall-Geschäftsstellen Lübeck-Wismar, Rostock und Stralsund-Neubrandenburg planen für den späten Montagnachmittag eine Online-Mitgliederversammlung, um über die weitere Entwicklung zu berichten.

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