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#Die Tierquälerei in Avatar ist abstoßend und passt überhaupt nicht zum Rest des Films

Die Tierquälerei in Avatar ist abstoßend und passt überhaupt nicht zum Rest des Films

Vor Avatar 2 schauen wir zurück auf Avatar – Aufbruch nach Pandora. Der gewaltsame Umgang mit den Drachen wirkt extrem unpassend. Die Na’Vi quälen ihre Tiere. Wie lässt sich das erklären?

Die Flugszene in Avatar – Aufbruch nach Pandora gehört zu den beliebtesten und berühmtesten Momenten des Blockbusters. Aber ist euch schon mal aufgefallen, wie brutal die Na’Vi mit ihren Reittieren umspringen? Und dass diese Behandlung den Werten des Films komplett entgegenläuft?

Nennen wir das Kind beim Namen: Wir werden Zeugen von Tierquälerei. Ja, Quälerei an CGI-Wesen, aber das spielt hier keine Rolle.

Tierquälerei in Avatar: Was genau passiert in den Szene?

Jake Sully (Sam Worthington) lernt die Gebräuche der Na’Vi kennen und jetzt ist die Zähmung seines höchstpersönlichen Drachen dran, auch Mountain Banshee oder Ikran genannt.

Schon die Grundlage der Beziehung zwischen Na’Vi und Tier ist maximal toxisch. Wie jede*r Na’Vi wählt Jake den Drachen, der am aggressivsten und ablehnendsten auf ihn reagiert. Na super.

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Die Mountain Banshee versucht anschließend, ihn zu töten. Schafft er oder sie das nicht, entsteht die „besondere Bindung“. Anders ausgedrückt: Wenn ein Na’Vi einen Drachen rumkriegen will, heißt „Nein“ in Wirklichkeit „Ja“. Und es wird danach nur schlimmer: Der Wille wird dem Tier komplett geraubt.

Hier könnt ihr euch die Drachen-Szene anschauen

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Denn die „Verbindung“ stellt Jake buchstäblich her: Er steckt gewaltsam die – nennen wir sie Kabel – von Tier und Reiter zusammen. Das zuvor wild um sich schlagende Tier wird katatonisch, ja betäubt. Nicht so cool, oder? Der erste gemeinsame Flug besiegelt nun den „Bund“ zwischen Na’Vi und Drache. (Sorry, ich ich kann nicht aufhören, in diesem Kontext „Bund“ oder „Verbindung“ etc. in Anführungszeichen zu setzen.)

Das Tier will das alles nicht. Es will nicht, dass ein dahergelaufener Na’Vi sich auf seinen Rücken setzt. Und schon gar nicht hat es Lust darauf, dass dieser Na’Vi seinen Schwanz mit seinem Schwanz verhakt. Ich kann mir kaum etwas Intimeres vorstellen. Jake verschafft sich Zugang zum Nervensystem des Drachen, um Kontrolle über seine Motorik zu gewinnen. Da würde ich auch protestieren.

Selbst in unserer Kultur sind derartige Zähmungs- oder Unterwerfungsrituale zwischen Mensch und Tier nicht schön anzusehen, beim Rodeo zum Beispiel. In der Kultur der Na’Vi aber wirkt der Vorgang geradezu abwegig.

Im Podcast prüfen wir, wie gut Avatar gealtert ist

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Die Na’Vi lieben und ehren Tiere – warum tun sie ihnen Gewalt an?

In der Kultur der Na’Vi stehen Tiere und Pflanzen nahezu auf einer Ebene mit der herrschenden, aufrechtgehenden Spezies. Die Na’Vi pflegen eine besonders sensible Beziehung zur Flora und Fauna ihres Planeten. Sie stehen in ständigem Kontakt mit allem, was um sie herum kreucht und fleucht. Der Einklang mit der Natur steuert ihren gesamten moralischen und ethischen Kompass.

Neytiri (Zoe Saldana) ehrt ausführlich ein Raubtier, das sie im Kampf tötete. Sie weist Jake zurecht, wenn er wie ein tollpatschiger Fünfjähriger empfindliche Pflanzen begrabbelt. Wie passt das alles jetzt zur brutalen Unterwerfung der Tiere.

Tierquälerei in Avatar: So lässt sich die „Doppelmoral“ erklären

Am spannendsten finde ich die Sprache, mit der die Na’Vi die Zähmung ihrer Drachen rechtfertigen. Ihre Logik: Ohne den verzweifelten Kampf des Tieres um seine Freiheit wäre die innige Bindung gar nicht möglich. So kann man sich das natürlich auch schön reden.

(Mehr: Wann kommt Avatar 2 – Gründe für die Verspätung)

Die Erklärung ergibt sogar Sinn, lässt die sonst so reinen Na’Vi aber etwas verlogen dastehen. Zu Recht? Nun ja. Die Na’Vi leben wer weiß wie lang in ihrem gewachsenen Weltsystem mit seinen Errungenschaften, Annehmlichkeiten – und Fehlern.

Können die Drachen in Avatar irgendwann ohne Quälerei leben?

Die Na’Vi sind auf die Drachen angewiesen. Sie gebrauchen sie als Jagdwerkzeug und Transportmittel. In diesem Kontext ist ihre Unterwerfung ein notwendiges Übel.

  • Figuren: Avatar 2 bringt tote Charaktere zurück

Das Ritual ist im Laufe der Zeit in die Kultur eingesickert, sodass das Volk seine Grausamkeit überhaupt nicht mehr reflektiert. Massentierhaltung und Kükenschreddern hinterfragen wir ja auch erst seit einigen Jahren breit in der Öffentlichkeit.

Pandora The World of Avatar Theme Park – Flight of Passage (English) HD

Abspielen

Was ich sagen will: Die Na’Vi mögen zwar Tiere quälen, aber das stellt nicht ihre gesamte, durch und durch naturbewusste Gesinnung infrage. Dieses Volk kann gleichzeitig naturfreundlich sein und Tiere quälen.

Dem Film dienen die Drachen als Vehikel für atemberaubende Flugsequenzen. Die Tiere gefügig zu machen und zu lebenden, fliegenden Motorrädern zu degradieren, ergibt innerhalb der Überwältigungsäthetik von Regisseur James Cameron Sinn. Avatar will seine Zuschauenden das totale Erleben von Pandora ermöglichen. Mitgefühl für Flugdrachen stört da eher.

Aber wir sind in den letzten 11 Jahren sensibler für Tierschicksale geworden. Spannend wird, ob Avatar 2 die brutale Behandlung überdenkt und bestenfalls anpasst. Wir wissen schon, dass in Avatar 2 Unterwasserdrachen auftreten, die ebenfalls als Reittiere benutzt werden.

Film und Na’Vi-Volk können sich fragen: Ist der gewaltsame Unterwerfungsprozess wirklich unbedingt nötig? Oder gibt es womöglich tierfreundlichere, ethischere Varianten dieses Rituals?

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Wie habt ihr die Drachen-Behandlung in Avatar wahrgenommen?

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