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#Wie sich Zentralbanken für die mögliche Inflation wappnen

Wie sich Zentralbanken für die mögliche Inflation wappnen

Inflation ist in den vergangenen Monaten rund um den Globus wieder zu einem wichtigen und viel diskutierten Thema geworden, nachdem sie während mehrerer Jahrzehnte für die Weltwirtschaft kaum mehr eine Rolle gespielt hatte. In der Fachwelt wird die aktuelle Debatte um die Geldentwertung gerne als ein Kampf zweier Lager dargestellt, in dem die Inflation entweder als eine vorübergehende oder als eine permanente Bedrohung wahrgenommen wird: Das einige Zeit recht siegesgewiss auftretende Lager, das die Inflation nur als vorübergehendes Phänomen wahrnimmt, gerät zunehmend in die Bredouille. Es geht aber nicht darum, welches Lager besser in die Zukunft schauen kann, denn das vermag niemand: Die künftige Inflationsrate bleibt gerade angesichts der aktuellen Unsicherheit schwer prognostizierbar. Sie ist zudem nicht vorbestimmt, da unter anderem vom künftigen Verhalten der Zentralbanken und der Finanzpolitik der Regierungen abhängig.

Im Kampf der Lager geht es vor allem um die Frage, ob und gegebenenfalls wie die Geldpolitik auf den jüngsten Anstieg der Inflationsrate reagieren soll. Die Anhänger der These von der vorübergehenden Inflation wünschen keine Abkehr von der lange Zeit sehr expansiven, durch rekordniedrige Leitzinsen gekennzeichneten Geldpolitik. Die Vertreter der These von der permanenten Inflation befürworten eine Abkehr von der expansiven Geldpolitik mit, früher oder später, steigenden Leitzinsen.

Eine Geldpolitik, die die wirtschaftliche Nachfrage dämpft

Geldpolitik wirkt in ökonomischen Modellen durch eine Beeinflussung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. In modernen Modellen findet diese Beeinflussung vor allem durch die Steuerung der Erwartungen der Teilnehmer am Wirtschaftsprozess (Unternehmen, private Haushalte, Teilnehmer an Finanzmärkten) statt: Erwarten die privaten Haushalte ein deutlich steigendes Preisniveau, könnten sie sich veranlasst sehen, für die Zukunft geplante Käufe vorzuziehen, und so gerade jene Inflation mit erzeugen, vor der sie sich fürchten.

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Indem die Zentralbank, etwa durch eine Erhöhung ihres Leitzinses, gegen Inflationsgefahren überzeugend vorgeht, hält sie die privaten Haushalte von vorgezogenen Käufen ab. Gleichzeitig gibt ein höherer Zins den Haushalten einen Anreiz, Konsum durch Ersparnis zu ersetzen; zudem bremst er auf dem Wege einer Verteuerung von Krediten Investitionsprojekte, zum Beispiel im Wohnungsbau. Durch eine die gesamtwirtschaftliche Nachfrage dämpfende Geldpolitik lässt sich Inflation wirksam bekämpfen. Allein durch die Verteuerung von Investitionen beeinträchtigt eine solche Geldpolitik aber in aller Regel zumindest kurzfristig das Wirtschaftswachstum. Vertreter von Stabilitätspolitik würden diese kurzfristigen nachteiligen Effekte nicht bestreiten, aber auf den langfristigen wirtschaftlichen Nutzen eines durch niedrige Inflationsraten gekennzeichneten Rahmens verweisen.

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