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#Schüler in Mindelheim lernen Leben retten

„Schüler in Mindelheim lernen Leben retten“




Klinikum und Rotes Kreuz arbeiten Hand in Hand. Schon 1700 Kinder und Jugendlicheim Unterallgäu wissen nun, was sie bei einem Herzstillstand tun müssen.

Bei einem Herzstillstand kommt es auf jede Minute an. Deshalb sollte jeder die wenigen Handgriffe beherrschen, um Leben zu retten. Denn je schneller sich jemand ein Herz fasst und mit der Wiederbelebung beginnt, desto größer ist die Chance, dass ein Patient ohne bleibende Gesundheitsschäden überleben kann.

Im April 2016 startete die Klinik Mindelheim gemeinsam mit dem Bayerischen Roten Kreuz in Mindelheim das Pilotprojekt „Schüler retten Leben“ an der Maria-Ward-Realschule in Mindelheim. Seitdem haben rund 1700 Schülerinnen und Schüler an unterschiedlichen Schulen im Landkreis Unterallgäu das Projekt durchlaufen.

Die jungen Leute machten auch praktische Erste-Hilfe-Übungen

In dem Unterricht, der von Jürgen Auerhammer, dem Ärztlichen Leiter des Notfallzentrums an der Klinik Mindelheim, gehalten wird, lernen die Schülerinnen und Schüler die theoretischen und praktischen Basismaßnahmen der Laienreanimation. Die praktischen Übungen werden mit viel Engagement und großer Treue vom BRK Mindelheim unter der Leitung von Peter Stockklauser begleitet. 

Die Laienreanimation kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Jedoch wird in Deutschland in nur 20 Prozent aller Wiederbelebungsfälle von Laien Erste Hilfe geleistet und reanimiert. Im übrigen Europa ist das deutlich anders. Dort helfen im Ernstfall viermal so viele Menschen.

Ein Grund für die deutlich höhere Quote in den Nachbarländern: Das Vermitteln der einfachen Maßnahmen der Basis-Wiederbelebung ist in diesen Ländern bereits früh im schulischen Lehrplan verankert. Daher liegt für Jürgen Auerhammer auf der Hand: „Schüler schulen, um Leben zu retten“. 

Und es ist nicht schwer: „Prüfen – Rufen – Drücken“ sind die drei Schlagworte, die die Schülerinnen und Schüler lernen. In kleinen Gruppen und unter Anleitung üben sie an Reanimationspuppen die Herz-Lunge-Wiederbelebung. Dabei prüfen sie die Atmung, setzen den Notruf über die 112 ab und drücken anschließend mit beiden durchgestreckten Armen fest auf die Brust der Puppen. Damit lernen Buben und Mädchen bereits in der 6. und 7. Klasse, wie man jemandem das Leben rettet, der einen plötzlichen Herzkreislaufstillstand erleidet. 

Ein plötzlicher Herzstillstand gilt als dritthäufigste Todesursache in Deutschland und fordert rund 120.000 Todesopfer pro Jahr. Bei einem Herzstillstand fließt plötzlich kein Blut mehr durch das Herz in den Körper – und auch nicht mehr ins Gehirn. Ohne Blutversorgung beginnt jedoch bereits nach drei Minuten die unwiederbringliche Zerstörung des Gehirns.

Erste Hilfe ist wichtig: Beim Herzstillstand zählt jede Minute

Pro Minute, in der sich Hilfe verzögert, nimmt die Chance, einen Herzstillstand zu überleben, um zehn Prozent ab. Nach zehn Minuten ohne Wiederbelebungsmaßnahmen sinkt die Chance auf Überleben gegen Null.

Da der Notarzt und der Rettungsdienst im Schnitt 13 Minuten brauchen, bis sie bei einem Notfall eintreffen, kann es bereits in vielen Fällen zu spät sein. Effektive Laienhilfe kann somit die Überlebenschance des Betroffenen deutlich erhöhen. 

Deshalb bildet die Klinik Mindelheim in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz Mindelheim Schülerinnen und Schüler aus, damit diese lernen „Leben zu retten“. Damit greifen die Mindelheimer eine Initiative des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin auf, Laienreanimation als Unterrichtseinheit an weiterführenden Schulen zu etablieren, sagt Jürgen Auerhammer.

Heuer wurden neben den Schülerinnen und Schülern der Maria-Ward-Realschule in Mindelheim auch die 6. und 7. Klassen des Gymnasiums am Maristenkolleg in Mindelheim sowie des Joseph-Bernhart-Gymnasiums in Türkheim unterrichtet. (mz)

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