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#Welche Bedeutung die Krim-Brücke für Moskau hat

„Welche Bedeutung die Krim-Brücke für Moskau hat“

Für das jüngste Drittel von Wladimir Putins Herrschaft über Russland gibt es kein symbolträchtigeres Bauwerk als die Brücke, die das russische Festland über die Meerenge von Kertsch mit der Krim verbindet. Sie steht für die als „Heimholung“ dargestellte Annexion der ukrainischen Halbinsel und deren Anbindung an Russland über alle Schwierigkeiten hinweg. Im Mai 2018, vier Jahre und zwei Monate nach dem Anschluss, steuerte Putin persönlich ein orangefarbenes Baufahrzeug an der Spitze einer Kolonne aus Dutzenden Lastwagen über die Brücke.

Gerhard Gnauck

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.

Putins Jugendfreund Arkadij Rotenberg hatte sie in gut zwei Jahren für angeblich mehr als drei Milliarden Euro Staatsgeld gebaut. Russlands Staatsfernsehen jubelte damals, das Bauwerk auf 595 Pfeilern, zu denen noch 6500 zur Stabilisierung in den Meeresboden getriebene Pfähle kamen, werde jeder Herausforderung standhalten. Mit Putin wurde die 19 Kilometer lange Straßenverbindung, Europas längste Brücke, zunächst für Autos eröffnet. Einige Monate später öffnete sie für Lastwagen, 2019 folgte die Bahntrasse zunächst für Personenzüge, im Jahr darauf für Güterzüge.

Logistisch ist die Krim-Brücke nicht nur für die Versorgung der Halbinsel mit Lebensmitteln und den Tourismus wichtig, sondern auch für die des russischen Militärs auf der Krim und mittlerweile auf dem südukrainischen Festland. Von russischer Seite ist immer wieder hervorgehoben worden, wie gut die Brücke geschützt sei, unter anderem durch Flugabwehrsysteme. Derlei Beschwichtigungen gab es zum Beispiel nach den Explosionen auf militärischen Einrichtungen auf der Krim im vergangenen August, die schon die Verwundbarkeit der Halbinsel zeigten.

Nach der Explosion auf der Brücke vom frühen Samstagmorgen wurden Aufnahmen verbreitet, welche die Inspektion des Lastwagens zeigen sollen, der kurz darauf in die Luft geflogen und die Beschädigungen an Straßen- und Bahnverbindung, auf der ein Zug mit Treibstofftanks Feuer fing, ausgelöst haben soll. Bei der Prüfung wurde offenbar nichts gefunden.

Der Tatbestand wurde zunächst nicht genannt

In russischen Telegram-Kanälen war zunächst die Rede davon, der Lastwagen sei ganz mit Palettenfolie beladen gewesen; eine andere Version sah Düngemittel an Bord. Der Fahrer, hieß es weiter, habe sich während der Prüfung ruhig verhalten; die diensthabenden Inspekteure seien nach der Explosion festgenommen worden und würden verhört, womöglich seien sie nachlässig gewesen oder bestochen worden. Russlands Ermittlungskomitee teilte mit, drei Menschen seien durch die Explosion getötet worden – der Fahrer des Lastwagens und zwei Insassen eines neben ihm fahrenden Autos – und nahm Ermittlungen „im Zusammenhang mit dem Geschehen auf der Krim-Brücke“ auf.

Der Tatbestand wurde entgegen den sonstigen Gepflogenheiten der Behörde zunächst nicht genannt. Dass es sich um einen „Terroranschlag“ oder „Sabotage“ der Ukraine handele, blieb so zunächst ein Vorwurf, den bloß einzelne Propagandisten erhoben, die, wie der Staatsfernsehmann Wladimir Solowjow, eine „vernichtende Antwort“ forderten. Das zeigt, wie unbequem der neue Vorfall im Zusammenhang mit der vermeintlichen „Festung“ Krim für Russlands Führung ist.

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