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#Britischer Geheimdienst stellt Schüler vor Weihnachtsrätsel

Der britische Abhör- und Verschlüsselungsdienst verschickt dieses Jahr wieder Weihnachtsrätsel an Schulen. Mitmachen kann aber jeder.

Im Kleeblatt der britischen Geheimdienste ist der technische Abhör- und Verschlüsselungsdienst GCHQ weniger bekannt als der Inlandsgeheimdienst MI5 oder gar der Auslandsgeheimdienst MI6, in dessen literarischen Verbrämungen Agenten wie George Smiley oder James Bond beheimatet sind. Dabei beschäftigt das „Government Communications Headquarters“, wie die ausgeschriebene Abkürzung lautet, nicht nur die meisten Mitarbeiter der drei Nachrichtendienste (mehr als 7000 – der Auslandsdienst MI6 ist nach öffentlichen Quellen nur halb so groß). Zudem hat er selbst auch bedeutende historische Leistungen aufzuweisen.

Johannes Leithäuser

Politischer Korrespondent für das Vereinigte Königreich und Irland.

Trotzdem verschickt der Daten-Geheimdienst dieses Jahr schon zum dritten Mal eine Art öffentliches Hallo: eine besondere, eigene Weihnachtskarte, an die befreundeten Dienste im In- und Ausland, an Schulkinder in mehr als 1000 Schulen im Vereinigten Königreich und eigentlich an jedermann, der sie auf der Internetseite des GCHQ herunterladen und die dort abgedruckten Weihnachtsrätsel lösen möchte.

Entscheidende Rolle im Zweiten Weltkrieg

Die größte Dechiffriertat gelang dem britischen Abhör- und Verschlüsselungsdienst zweifellos während des Zweiten Weltkrieges durch die Entschlüsselung der deutschen militärischen Code-Maschine Enigma, nachdem Codes und Exem­plare der Maschine, die einer unförmigen Schreibmaschine ähnelte, in britische Hände gefallen waren. Das Hauptquartier zur Informationsgewinnung der GCHQ war zu dieser Zeit in ein Herrenhaus namens Bletchley Park nördlich von London ausgelagert.

Zu den maßgeblichen Wissenschaftlern, die die Entschlüsselung der Enigma vorantrieben, zählte der Mathematiker Alan Turing. Nach dem Weltkrieg wurde er in England wegen seiner Homosexualität verfolgt und drangsaliert; er nahm sich 1954 das Leben. Seit rund zwei Jahren wird er mit der Abbildung seines Porträts auf der aktuellen 50-Pfund-Note geehrt.

Die Weihnachtskarte vom GCHQ zeigt auf ihrer Außenseite ein Schwarz-Weiß-Foto des verschneiten Herrenhauses Bletchley Park, auf ihrer Rückseite finden sich sieben verschiedene Rätselaufgaben. Etwa soll aus neun Wörtern ein gemeinsamer Begriff gefunden werden, auch vier Uhrzeiten deuten auf ein bestimmtes Wort mit vier Buchstaben hin. Es geht um die Entzifferung von Buchstabenfolgen und um Muster-Zahlenkombinationen.

„Es gibt eine Aufgabe für jeden“

Die Schulen, an die das Rätsel verschickt wurde, nehmen an einem Weihnachtswettbewerb teil, in dem Schülergruppen versuchen, die Aufgaben in kürzester Zeit zu lösen.

Die Direktorin des GCHQ, Anne ­Keast-Butler, sagte, die Weihnachtsrätsel seien von ihren Mitarbeitern entworfen und so ausgelegt worden, dass es ganz verschiedene Fähigkeiten brauche, um sie zu knacken. „Ob man Analytiker, Mechaniker oder Kreativer ist, es gibt eine Aufgabe für jeden.“ Das Weihnachtsrätsel sei eine schöne Aufgabe, die Klassenkameraden oder Freunde gemeinsam lösen könnten. Das Enträtseln habe immer im Zentrum der Arbeit ihres Dienstes gestanden, Verschlüsselung und Entschlüsselung gehörten auch jetzt zur aktuellen Mission, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten.

Auch der Chef-Rätselentwickler des Dienstes, der aus Geheimhaltungsgründen – und womöglich, um ein junges Pu­blikum anzusprechen – auf der GCHQ-Internetseite nur als Zeichentrickfigur mit dem Vornamen „Colin“ auftaucht, gibt an, dass es für die Lösung der Weihnachtsaufgaben „verschiedene Köpfe“ brauche. Das gleiche gelte für die Arbeit des Nachrichtendienstes. Der Dienst wolle „jungen Leuten zeigen, dass es ein Geschenk ist, unterschiedlich zu denken“.

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