#Weil es Gottes Wille ist
Inhaltsverzeichnis
„Weil es Gottes Wille ist“
Suzanne Guy würde niemals schreien, sie würde niemals ein Plakat hochhalten, auf dem sie die Frauen verteufelt, sie würde ihnen niemals mit der Hölle drohen oder sie in stillem Gebet verwünschen. Nur weil sie abtreiben wollen. Suzannes Waffe ist ihre Freundlichkeit. Ihr darf sich nur anschließen, wer liebevoll und fürsorglich ist. Meistens ist sie deswegen mit ihrer Tochter Rachel vor der Abtreibungsklinik von Planned Parenthood in Marietta. Auf ihren Schildern stehen Sätze wie: „Wir sind hier, um Hoffnung und Hilfe anzubieten“ oder „Wir lieben dich“. Sie wissen, so sagen sie es, „dass es Gott ist, der in den Herzen und Köpfen arbeitet“. Dass am Ende er es ist, der die Frauen oder Paare vor der Klinik umstimmt.
Die Existenz ihrer Tochter Rachel ist für Suzanne der lebende Beweis dafür, dass Gott Wunder vollbringen kann. An diesem Sonntagmorgen sitzen die beiden nebeneinander in der First Baptist Church of Woodstock, einer Baptistenkirche, eine halbe Stunde von Atlanta entfernt. Auf ihren Stammplätzen vorn rechts, die Mutter in weißer Hose und hellblauem Blazer, die Tochter in einem schwarz-weiß gepunkteten Hosenanzug. Sie strecken beim Beten die Hände gen Himmel, sie schlagen auf ihren Handys Matthäus Kapitel sechs, Vers 16 bis 18 nach: „Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. […] Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“ Sie hören Pastor Jeremy Morton eine Dreiviertelstunde lang dabei zu, wie er vom Verzicht predigt, ja schon schreit, bis ihm am Ende Schweißperlen auf der Stirn stehen.
Jesus sprach zu ihr: „Für Abtreibung zu sein ist keine Liebe für Frauen“
Fünf Erwachsene werden an diesem Vormittag getauft. In der verdunkelten Kirche waten sie, vollständig bekleidet, bis zu den Schultern in das gläserne, angeleuchtete Becken direkt unter dem Kreuz an der Rückwand des Gebäudes. Über alle heißt es in der Gemeinde, sie hätten sich zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben „von Gott abgewandt“ und wollten jetzt zu ihm zurückkehren. Nachdem rücklings auch ihr Kopf unter Wasser getaucht wurde, ist die Taufe vollzogen. Auch Suzanne Guy hatte eine Glaubensphase mit „einer Menge innerer Konflikte“. Damals, auf dem College, befürwortete sie Abtreibungen. „Es ist nicht so, dass ich involviert war. Aber ich würde sagen, es waren die typischen Erzählungen, die man hört: Es ist der Körper einer Frau. Es ist ihre Entscheidung.“ Dann habe sie ihr Leben Jesus in die Hände gelegt. „Und eines der ersten Dinge, die ich auf dieser Reise spürte, war, dass er zu mir sprach: Suzanne, du sagst, du liebst Frauen. Aber für Abtreibung zu sein ist keine Liebe für Frauen.“
Suzanne Guy in Canton, Georgia
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Bild: Sofia Dreisbach
Und wenn ein Kind nicht lebensfähig ist? Jedes Leben ist schützenswert, sagt Suzanne. Und wenn Familien an ungewollten Kindern zerbrechen? Wir sind da, um zu helfen, sagt Suzanne. Meistens seien die Umstände das Problem, nicht das Kind selbst. Und wenn eine Frau vergewaltigt worden ist? „Ich halte es für gefährlich, wenn wir sagen, dass jemandem die Fortsetzung seines Lebens geraubt werden soll, weil er vielleicht einen schweren Start hatte. Niemand von uns diesseits der Ewigkeit hat ein einfaches Leben“, sagt Suzanne. Auch wenn sie den Frauen vor der Klinik versichert, dass sie sie liebe und ihnen helfen werde – und nicht nur dem Baby in ihrem Bauch.
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