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#Die Bank von Japan hält die Zinsen negativ

Die japanische Notenbank hält weiter an ihrem Kurs der Niedrigstzinsen fest. Während alle anderen großen Zentralbanken seit Längerem mit höheren Zinsen versuchen, die Inflation einzudämmen, hat sich der Rat um den japanischen Notenbankpräsidenten Kazuo Ueda abermals dagegen entschlossen. In Tokio bleibt geldpolitisch alles beim alten.

Tim Kanning

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Nichts anderes hatte der Markt erwartet. Ueda, der erst im Frühjahr sein Amt angetreten hat, hatte schon mehrfach zu erkennen gegeben, dass er einen „hastigen“ Umschwung in der Geldpolitik für gefährlich halte. Zwar sind die Inflationsraten auch in Japan vor allem wegen der Energiepreise im Zuge russischen Angriffs auf die Ukraine deutlich gestiegen und liegen mit Werten zwischen 3 und 4 Prozent ungewöhnlich hoch.

Yen so günstig wie lange nicht

Doch Ueda gibt stets zu Protokoll, dass er erst abwarten wolle, wie nachhaltig diese Preissteigerungen sind, ehe er dagegen vorgehen will. Anders als in Europa und den Vereinigten Staaten liegen die Raten in Japan allerdings auch nicht so weit entfernt von dem gewünschten Niveau von 2 Prozent.

Insofern erfüllte Ueda zwar die Erwartungen, aber nicht die Hoffnungen vieler Marktteilnehmer. Kurz nach Bekanntgabe der Entscheidung verbilligte sich die japanische Währung Yen am Freitag noch weiter zum Dollar und zum Euro. Weil Investoren in Amerika und Europa inzwischen deutlich höhere Zinsen bekommen als in Japan, ist der Yen schon seit Monaten in einem Sinkflug gegenüber den anderen beiden Währungen. Die amerikanische Notenbank Federal Reserve hatte sich in dieser Woche überraschend für eine Pause mit den Zinssteigerungen entschieden, die Europäische Zentralbank hat dagegen ihre Zinsen noch weiter angehoben.

Gut für Touristen

Zum Dollar notiert der Yen so niedrig wie seit sieben Monaten nicht, zum Euro sogar so günstig wie zuletzt vor 15 Jahren. Für deutsche Touristen ist der Urlaub in Japan damit so günstig wie lange nicht mehr. Und auch die japanische Exportwirtschaft freut sich darüber, dass der Wechselkurs ihre Produkte auf den Weltmärkten verbilligt. Importe, etwa von Öl und Gas, die in Dollar gezahlt werden müssen, verteuern sich für die Japaner dagegen durch einen schwachen Yen.

Maßgebliche Richtwerte der japanischen Geldpolitik sind der negative Leitzins und ein Anleihekauf-Programm, mit dem die Zentralbank die Renditen der zehnjährigen japanischen Staatsanleihen kontrollieren will. Vor allem für diesen zweiten Teil halten sich die Gerüchte am Markt, dass die Bank von Japan sie noch im Sommer anpassen und auf diese Weise den Einstieg in eine straffere Geldpolitik wagen könnte.

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