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#Hirschhausen und die Ukraine – Gesundheits-Check

„Hirschhausen und die Ukraine – Gesundheits-Check“

Oliver Welke mit seiner verwelkten Heute-Show hat sich gefragt, ob er senden soll, Jan Böhmermann war sichtlich von der Rolle. Hirschhausen nicht. „Hirschhausens Quiz des Menschen“ beginnt heute, als ob es den Ukrainekrieg nicht gäbe. Gutgelaunte alberne Kandidaten ziehen ein und machen Faxen, als wollten sie uns fragen, seid ihr genauso doof wie wir. Nein, sind wir nicht, oder zumindest nicht alle oder zumindest nicht immer.

Putins Ideologie, der Westen sei dekadent, ist eine Ideologie. Er führt seine eigene Dekadenz gerade vor, mit Lügen, mit Menschenverachtung, mit Filmchen aus protzigen Räumen. Er reitet nicht mit nacktem Oberkörper in die Ukraine ein, der Macho sitzt zuhause und lässt andere für seine Eurasien-Wahnideen sterben.

Aber der Gutmensch Hirschhausen mit seinen unbestreitbar vielen guten Initiativen hat heute in seiner Sendung tatsächlich einen ziemlich dekadenten Start hingelegt. Ich habe nach ein paar Minuten ausgeschaltet. Falls es in der Sendung noch ein Statement zum Ukrainekrieg gibt, will ich mich gerne entschuldigen. Falls nicht: Das war’s dann, Eckart. Dein Buch „Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben“, das noch auf meinem Lesestapel liegt, gebe ich dann ins Altpapier, auch wenn es bestimmt viele kluge Gedanken enthält. Aber das gilt auch für die Konkurrenz im Lesestapel.

Und nein: Ich meine nicht, dass jeder Mensch, jeder Entertainer, jeder Künstler, jeder Wissenschaftler, täglich dreimal gen Osten bekunden muss, dass er Putins Angriff verurteilt und für unmenschlich hält. Man sollte trotzdem im Moment keine Quiz-Show so beginnen, als gäbe es nicht, was da gerade passiert. The Games must go on? Das war schon immer falsch.

Egal, wie man die Schuld an den Ereignissen verteilt, oder dahinter die Kausalkette rekonstruiert, aber gerade können wir uns selbst über die Schultern zusehen, wie wir mit globalen Herausforderungen umgehen, sei es ein Krieg in Europa mit gewissem Potential zu mehr, sei es die Klimakatastrophe, die gerade der Bericht des IPCC noch einmal in dramatischen Worten als Menetekel an die Wand gemalt hat.

Anders formuliert: Der sonst so besorgte Autor des Buchs „Mensch, Erde!“ beginnt seine Show, als sei alles gut. The games must go on. Wir wollen es schön haben. Ja, aber wir brauchen gerade (noch) kein Orchester auf der Titanic.

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Nachtrag: Habe gerade (22:05 Uhr) noch mal reingeschaltet. Es wird jetzt eingeblendet, dass es eine aufgezeichnete Sendung ist. Hätte man trotzdem anders beginnen sollen?

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