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#Harvey Weinstein vor Gericht: Auslöser der #MeToo-Bewegung

„Harvey Weinstein vor Gericht: Auslöser der #MeToo-Bewegung“




Nach seiner Verurteilung zu 23 Jahren Haft steht Harvey Weinstein wieder vor Gericht. Dieses Mal drohen ihm 140 Jahre. Hier erfahren Sie, wie der Fall des gefeierten Produzenten begann.

Er und seine Sexualverbrechen gelten als Auslöser der #MeToo-Bewegung. Im März 2020 ist der Ex-Filmproduzent Harvey Weinstein unter anderem wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft verurteilt worden – ein Meilenstein der Rechtsgeschichte. Derzeit sitzt der Produzent von Filmen wie „Der englische Patient“, „Pulp Fiction“, „Good Will Hunting“ oder „Gangs of New York“ in einem Gefängnis in Los Angeles. Doch abgeschlossen ist der Fall Weinstein noch nicht.

Harvey Weinstein: der Beginn der #MeToo-Bewegung 2017

2017 war Weinstein noch einer der mächtigsten Männer Hollywoods. Doch das änderte sich innerhalb weniger Tage. Begonnen hatte der Fall des Filmproduzenten am 5. November 2017 mit einem Artikel der New York Times. Die Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey schilderten, wie der Gründer des Filmstudios Miramax über Jahrzehnte seine Macht genutzt haben soll, um Frauen zu sexuellen Gefälligkeiten zu nötigen, und sie dann unter anderem mit Geld zum Schweigen zu bringen.

Inzwischen sind es fast 90 Frauen, die öffentlich Vorwürfe gegen Weinstein erhoben haben. Unter ihnen sind auch bekannte Namen wie Angelina Jolie, Gwyneth Paltrow und Salma Hayek. Nach den Anschuldigungen ließ sich der damals 65-Jährige von seiner eigenen Firma freistellen. Er gab zu, sich unangemessen verhalten zu haben. Nur wenige Tage später trennte sich seine Ehefrau Georgina Chapman von ihm.

Im Zuge der Berichterstattung zu Weinstein meldeten sich Millionen Frauen auf Twitter zu Wort. Unter dem Hashtag #MeToo posteten sie, wie sie von Männern bedrängt, begrapscht oder vergewaltigt wurden.

Im März 2018 stellte Weinsteins Firma, die Weinstein Company, einen Insolvenzantrag. Die Schulden waren wohl bis zu einer Milliarde Dollar hoch. Das Hollywood-Studio löste alle Geheimhaltungsvereinbarungen mit mutmaßlich betroffenen Frauen auf. Im Mai stellte sich Weinstein dann der Polizei in Manhattan. Später musste er sich vor Gericht verantworten. In der Anklage ging es um Vergewaltigung und sexuelle Nötigung – und um Weinsteins Kautionsbedingungen. Er musste eine Million Dollar hinterlegen und eine Fußfessel tragen. Ins Gefängnis musste er aber vorerst nicht.

Harvey Weinstein in New York zu 23 Jahren Haft verurteilt

Anfang Januar 2020 begannt dann ein Prozess gegen Weinstein in New York. Es war das bis zu diesem Zeitpunkt erste strafrechtliche Verfahren. Es wurden zwei Schicksale für Dutzende verhandelt. Die meisten anderen Vorwürfe galten größtenteils als verjährt. Mimi Haleyi warf dem Produzenten vor, sie 2006 in seinem Appartement in Soho zum Oralverkehr gezwungen zu haben. Eine andere Frau beschuldigte ihn, sie 2013 in einem Hotelzimmer vergewaltigt zu haben. Weinstein beteuerte, jegliche sexuelle Handlungen seien einvernehmlich erfolgt. Im März wurde er dann verurteilt, zu 23 Jahren Haft. Die Jury hatte den Zeugenaussagen mehrerer Frauen geglaubt. Doch Weinstein kann dieses Urteil anfechten. Ein Berufungsgericht in New York erteilte die entsprechende Erlaubnis für diesen Schritt, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichteten.

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Video: dpa

Harvey Weinstein in Los Angeles vor Gericht

Jetzt steht Weinstein wieder vor Gericht. In Los Angeles muss sich der 70-Jährige in elf Anklagepunkten verantworten. Es geht um mutmaßliche sexuelle Attacken gegen fünf Frauen zwischen 2004 und 2013 in Hotels in Beverly Hills und Los Angeles. Ihm werden unter anderem sexuelle Gewaltanwendung, Vergewaltigung und erzwungener Oralsex zur Last gelegt.

Weinstein hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Er spricht von einvernehmlichen sexuellen Beziehungen mit den Frauen. Laut seinem Anwalt gibt es keine gerichtsmedizinische Beweise oder Zeugen. Der Prozess beginnt am Montag mit einer Auswahl der Geschworenen. Sollte Weinstein verurteilt werden, droht ihm eine Straf von 140 Jahren Gefängnis.

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