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Über die NKRYPT-Skulptur in der australischen Hauptstadt Canberra habe ich schon mehrfach gebloggt. Auch in meinen Büchern “Codebreaking: A Practical Guide” und “Codeknacker gegen Codemacher” habe ich darüber berichtet.

NKRYPT ist ein modernes Kunstwerk bestehend aus acht Stahlsäulen. Es befindet sich vor dem Questacon Science and Technology Centre in Canberra (Australien) und wurde im März 2013 eingeweiht. Auf jeder NKRYPT-Säule sind zwei unmittelbar sichtbare verschlüsselte Texte angebracht, weitere Kryptogramme gibt es auf dem Sockel und an der Spitze der Säulen sowie im Umfeld der Skulptur. Etwa die Hälfte der bekannten Krypto-Rätsel sind gelöst, die anderen warten noch auf ihre Entschlüsselung. Die verwendeten Methoden reichen von einer Rotor-Chiffre über eine Caesar-Chiffre bis zu einer Skytale.

Es gibt zwei NKRYPT-Fan-Webseiten. Die eine wird von Glenn McIntosh, betrieben, die andere von Greg Lloyd. Glenn McIntosh bezeichnet die acht Säulen wie folgt mit den Buchstaben von A bis H:

Quelle/Source: Glenn McIntosh

Video-Konferenz mit Stuart Kohlhagen

Der Schöpfer von NKRYPT ist der australische Künstler und Naturwissenschaftler Stuart Kohlhagen. Vor ein paar Tagen hatten Elonka Dunin und ich die Möglichkeit, uns mit ihm per Video-Konferenz zu unterhalten.

Quelle/Source: Schmeh

Zunächst einmal hat uns Stuart eine Zeichnung der acht Säulen zukommen lassen:

Quelle/Source: Kohlhagen

Es handelt sich hierbei um die Vorlage für die Produktion des Kunstwerks. Bisher gab es dieses Diagramm nicht öffentlich zu sehen. Nach der Benennung von Glen McIntosh werden die Säulen hier in der Reihenfolge H, G, F, E, D, C, B, A dargestellt.

Außerdem hat uns Stuart folgendes mitgeteilt:

• Insgesamt sind um die 60 Rätsel an den acht Säulen und in deren Umfeld angebracht. Es gibt also deutlich mehr zu lösen als die 16 Kryptogramme, die auf den ersten Blick zu sehen sind.
• Auch die Position und die Höhe der Säulen haben eine Bedeutung. Darauf werde ich weiter unten eingehen.
• Die Rätsel bestehen aus mehreren Schichten. Manche sind also erst sicht- oder lösbar, wenn ein anderes gelöst ist.
• Keines der Kryptogramme basiert auf moderner Kryptografie. Stuart hat also weder den AES noch den DES noch RSA verwendet.
• Das PVL-Kryptogramm (Säule H), über das ich bereits gebloggt habe, bildet so etwas wie einen finalen Code. Es ist nur lösbar, wenn man die Lösung einiger anderer kennt.

Die Lösungen hat Stuart in einem Buch notiert, das er uns gezeigt hat. Aus nahe liegenden Gründen durften wir dieses Buch allerdings nur von außen betrachten.

Quelle/Source: Kohlhagen

Außerdem verriet uns Stuart einige sehr interessante Details zum Squircle-Kryptogramm (Säule G), über das ich ebenfalls bereits gebloggt habe. Diese Informationen werden Elonka und ich in der US-Ausgabe unseres Buchs “Codebreaking: A Practical Guide” behandeln, die im Frühjahr 2023 erscheinen soll. Bis dahin bleibt diese Sache geheim.

Positionen und Höhe

Besonders interessant fand ich Stuarts Hinweis, wonach auch die Positionen und die Höhen der Säulen eine Bedeutung haben. Die Höhe der jeweiligen Säulen ist in der oben gezeigten Grafik zu sehen. Die Positionen kann man hier erkennen:

Quelle/Source: McIntosh

Was haben diese Positionen und Höhen zu bedeuten? Denkbar wäre eine Punktchiffre. Es könnte aber auch sein, dass die Säulen wie ein Sternbild angeordnet sind und die Höhen für die Leuchtstärke der Sterne stehen. Elonka hat darauf hingewiesen, dass es sich um das Kreuz des Südens handeln könnte.

Natürlich ist auch eine ganz andere Interpretation denkbar. Kann ein Leser mehr dazu sagen?
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Further reading:  The NKRYPT sculptures (1): Overview

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