Nachrichten

#Inflation in Deutschland sinkt auf 10,0 Prozent

„Inflation in Deutschland sinkt auf 10,0 Prozent“

Die Inflationsrate in Deutschland ist im November gesunken. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag aufgrund einer ersten Schätzung mitteilte, lag sie bei 10,0 Prozent. Im Oktober hatte die Inflationsrate noch 10,4 Prozent betragen.

Das war erstmals nach mehreren Preissprüngen wieder ein Rückgang der Teuerung. Vorübergehend rückläufig waren die Verbraucherpreise in Deutschland zwar auch im Juni, das war aber eine Sondersituation, die mit der Einführung von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket zusammenhing. In der Tendenz war die Inflation in Deutschland seit der Jahreswende 2020/2021 immer weiter gestiegen.

„Ein Silberstreif am Horizont“, kommentierte der Ökonom Holger Schmieding: „Mit Glück haben wir den Inflationsgipfel hinter uns.“

Debatte über Trendwende bei der Inflation

Bereits in der vergangenen Woche hatte unter Ökonomen eine Diskussion begonnen, ob der Höhepunkt der Inflation womöglich schon überschritten sein könnte. Anlass waren vor allem gesunkenen Energiepreise. Der Ölpreis ist gegenüber den Sommermonaten wieder deutlich gefallen und zuletzt waren auch Benzin und Diesel an der Tankstelle wenigstens wieder etwas günstiger geworden. Auch beim Gas hat sich der Markt zumindest bis jetzt weniger dramatisch entwickelt, als es zuvor angenommen worden war.

Die sogenannten Erzeugerpreise, die die Entwicklung der Preise auf Unternehmensebene abbilden, waren im Oktober überraschend gegenüber dem Vormonat gesunken, und zwar zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren. Allerdings warnten Ökonomen des Ifo-Instituts nach einer Umfrage, dass viele Unternehmen ihre eigenen höheren Preise noch nicht vollständig an die Kunden weitergegebenen hätten; von dieser Seite drohe noch weiterer Preisdruck für die Verbraucher.

Brotpreis steigt um mehr als 20 Prozent

Genauere Informationen dazu, welche Waren und Dienstleistungen billiger oder teurer wurden, verraten die schon detaillierter veröffentlichten Zahlen aus Nordrhein-Westfalen, die oftmals den bundesweiten Zahlen relativ nahe kommen. Besonders auffällig ist dort die Entwicklung der Energiepreise. Hier war gegenüber dem Vorjahresmonat weiter ein hoher Anstieg zu verzeichnen, um 43,5 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Oktober waren die Preise im November aber niedriger, hier gab es einen Rückgang um 2,7 Prozent. Entsprechend war auch der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat nicht mehr so stark wie noch im Oktober.

Diese Entwicklung der wieder etwas günstigeren Energie war besonders auffällig beim Heizöl. Hier gingen die Preise im November gegenüber dem Oktober um 9,8 Prozent zurück. Beim Diesel sanken die Preise gegenüber dem Vormonat um 7,8 Prozent, beim Benzin um 4,4 Prozent – für Kraftstoff insgesamt um 5,3 Prozent. Eine bemerkenswerte Veränderung; gleichwohl liegen alle diese Preise weiterhin deutlich höher als vor einem Jahr.


Die Preise für Nahrungsmittel hingegen stiegen im Schnitt weiter. Gegenüber dem Vormonat lag der Preisanstieg bei 0,9 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat bei 21 Prozent. Obst und Gemüse waren im November etwas günstiger als im Oktober, dagegen sind Molkereiprodukte und Eier noch mal teurer geworden. Gegenüber dem Vorjahresmonat gab es besonders drastische Preissteigerungsraten für Speiseöle und -fette mit plus 41,9 Prozent, für Molkereiprodukte und Eier mit plus 34,8 Prozent und für Brot- und Getreideerzeugnisse mit plus 22,4 Prozent.

Die Preise für Dienstleistungen gingen in NRW gegenüber dem Vormonat auf Jahressicht um 1,2 Prozent zurück. Das ist bemerkenswert, auch wenn es gegenüber dem Vorjahresmonat immer noch einen (wenn auch rückläufigen) Anstieg bedeutete. Gegenüber dem Vormonat saisonal stark rückläufig waren unter anderem die Preise für Pauschalreisen, dort gab es ein Minus von 25,3 Prozent.

Lagarde sieht Inflations-Höhepunkt nicht überschritten

In der Europäischen Zentralbank wird darüber diskutiert, wie stark die Notenbank im Dezember die Zinsen anheben soll. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte bislang keinen Zweifel daran gelassen, dass es eine weitere Zinserhöhung geben soll. Allerdings hatte sie stets hervorgehoben, das weitere Vorgehen werde von Sitzung zu Sitzung nach der Datenlage entschieden. Die nächste Sitzung des EZB-Rates ist am 15. Dezember. Die Mehrheit der Ökonomen rechnete zuletzt in einer Umfrage mit einem Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte. Auch die Commerzbank, die lange von einer Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte ausgegangen war, hat in dieser Woche ihre Zinsprognose nach unten revidiert.

Die EZB-Präsidentin hatte am Montag vor der Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments hervorgehoben, sie würde noch nicht sagen, dass die Inflation im Euroraum ihren Höhepunkt bereits erreicht habe. Sie warnte auch, man solle den Gaspreisrückgang an den Märkten mit Vorsicht interpretieren. Die erste Schätzung zur Inflation im Euroraum für November will das europäische Statistikamt Eurostat am Mittwoch veröffentlichen. Im Oktober hatte die Euro-Inflation bei 10,6 Prozent gelegen.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!