#Tagesgeld: Schlechte Nachrichten für Sparer

Nach dem Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) vor einem Monat, die Leitzinsen erstmals seit langer Zeit wieder zu senken, sind die Zinsen für Tagesgeld unter Druck geraten. Mehr als 50 Banken haben seitdem die Zinsen nach unten angepasst, weiß das Vergleichsportal Verivox zu berichten. Und diese Entwicklung dürfte erst der Anfang gewesen sein. Denn in den kommenden Monaten ist mit weiteren Leitzinssenkungen zu rechnen. Die Zinsen dürften dann recht schnell weiter fallen.

Tagesgeld: Die Zinsen fallen (fast) allerorten

Laut einer Analyse von Verivox haben im Juni mindestens 54 Banken und Sparkassen ihre Zinsen für Tagesgeld gesenkt. Unter Beobachtung von 767 Geldhäusern haben demnach 7 Prozent eine Korrektur zulasten von Sparern vorgenommen. In vielen Fällen erfolgte eine Reduzierung der Zinsen auf dem Niveau der jüngsten Leitzinssenkung, also um 0,25 Prozentpunkte. Bei drei Geldinstituten habe man aber auch gegen den allgemeinen Trend eine Erhöhung der Zinssätze beobachtet.

Etwas erstaunlich: Auch viele Banken und Sparkassen im regionalen Sektor, die ohnehin sehr wenig Zinsen auf Tagesgeld zahlen, haben ihre Zinsen für Tagesgeld wieder abgesenkt. Für Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, ein unverständlicher Schritt: „Aus Sicht der Sparer ist es ärgerlich, wenn ausgerechnet Banken, die ohnehin wenig Zinsen zahlen, ihre Konditionen nun bei erster Gelegenheit noch tiefer in den Keller drücken.“

Bei den betreffenden Geldhäusern hätten Tagesgeldanleger von den historisch hohen Zinsen der vergangenen Monate ohnehin kaum profitiert, zählten nun aber zu den ersten, die Zinssenkungen hinnehmen müssten. „Das passt nicht gut zusammen“, so Maier. Im Schnitt brachten bundesweit verfügbare Tagesgeldkonten im Juni 1,70 Prozent Zinsen. Bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken waren es im Schnitt nur 0,63 Prozent.

Festgeld: Auch hier sinkt die Rendite

Eine fast identische Entwicklung war in den vergangenen Wochen übrigens auch bei vielen Festgeld-Angeboten der Banken zu beobachten. Hier liegt die maximal mögliche Rendite derzeit nur noch bei 3,8 Prozent pro Jahr. In der Vergangenheit waren vielerorts abhängig von der gewählten Laufzeit mehr als 4 Prozent drin.