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#Talkmaster: Alfred Biolek gestorben | Augsburger Allgemeine

Talkmaster: Alfred Biolek gestorben | Augsburger Allgemeine



Er war eine der letzten großen TV-Legenden: Alfred Biolek ist tot. Er machte sich nicht nur einen Namen als Entertainer – sondern auch als Gourmet.

Trauer um einen großen TV-Entertainer: Alfred Biolek ist tot. Er starb heute, wie sein Adoptivsohn Scott Biolek-Ritchie der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der frühere Fernsehmoderator und Talkmaster sei in seiner Kölner Wohnung friedlich eingeschlafen.

Biolek („Bio’s Bahnhof“, „alfredissimo“) gilt als einer der Pioniere der Talk- und Kochshows in Deutschland. Die Fernsehbranche verneigte sich in ersten Reaktionen vor dem TV-Urgestein. Biolek war seit längerem gesundheitlich angeschlagen gewesen. Er wurde 87 Jahre alt.

Der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow erklärte: „Mit Alfred Biolek verlieren wir ein Allroundtalent des deutschen Fernsehens.“ Er sei nicht nur ein begnadeter Talkmaster, sondern auch ein Ideengeber, Entdecker und Förderer gewesen – und äußerst kreativ.

Auch ZDF-Satiriker Jan Böhmermann („ZDF Magazin Royale“) nahm Abschied von der TV-Legende. „Auf Wiedersehen, Bio!“, twitterte der Moderator und versah den Text unter anderem mit einem dicken roten Herzen. Böhmermann, der neuerdings eine eigene Kochshow („Böhmi brutzelt“) moderiert, hatte erst vor einigen Tagen erklärt, wie sehr er Bioleks einstige Kochsendung „alfredissimo“ bewundere: „Ich schaue mir alte Biolek-Folgen bei Youtube an. Die sind fantastisch.“

ARD-Programmdirektorin Christine Strobl erinnerte: „Gespräche mit Leichtigkeit und Witz zu führen und dabei seinen Gästen nie zu nahe zu treten, war seine große Gabe. Seine Sendungen und Kochshows wie „Bio’s Bahnhof“, „Boulevard Bio“ und „alfredissimo!“ haben in der Fernsehunterhaltung Maßstäbe gesetzt. Wir werden ihn sehr vermissen.“

Filmemacher Rosa von Praunheim meldete sich ebenfalls zu Wort. Er veröffentlichte ein schwarz-weißes Foto von Biolek auf Facebook und schrieb – garniert mit drei roten Rosen – dazu: „Im Gedenken an Alfred Biolek. Hochachtungsvoll, Rosa.“ Ihn und Biolek verband ein öffentliches Ereignis. Praunheim hatte 1991 Bioleks Homosexualität im Fernsehen öffentlich gemacht – in dessen Abwesenheit. Biolek empfand das zunächst als „unfair“, war aber später doch froh darüber.

Der Moderator und Fernseh-Autor Micky Beisenherz twitterte, Biolek sei „wirklich der Beste“ gewesen. „Das, was er bereits in den Siebzigern geboten hatte, das könnte man heute problemlos noch so senden und (es) wäre innovativ.“ In eine ähnliche Richtung würdigte Rapper Smudo (Die Fantastischen Vier) den TV-Pionier. „Ruhe Sanft. Danke, dass du Monty Python nach Deutschland gebracht hast“, schrieb er. Biolek war maßgeblich daran beteiligt gewesen, die britische Komikergruppe in der Bundesrepublik bekannt zu machen.

Bioleks Karriere war eng mit dem WDR verbunden gewesen. Mit Rudi Carrell entwickelte er dort die Samstagabendshow „Am laufenden Band“. Parallel sammelte er im „Kölner Treff“ erste Moderationserfahrung und bekam 1978 seine eigene Sendung, „Bio’s Bahnhof“. Danach war er im deutschen Fernsehen 30 Jahre ständig präsent. Er war eine eigene Marke mit drei Buchstaben: Bio.

Letztes Mal 2007 auf Sendung

Seine Ära endete erst 2007 mit der letzten Folge der Kochsendung „alfredissimo“, in der er viele Jahre lang mit Gästen am Herd gestanden, geplaudert und Wein verkostet hatte. „Meine Zeit ist jetzt zu Ende“, sagte er damals.

2010 hatte der Entertainer sich bei einem Sturz von einer Wendeltreppe schwere Schädelverletzungen zugezogen und war ins Koma gefallen. Seitdem hatte er recht zurückgezogen in Köln gelebt.

© dpa-infocom, dpa:210723-99-490093/9 (dpa)

Mitteilung des WDR

Tweet von Böhmermann

Tweet von Beisenherz

Tweet von Smudo

Post von Rosa von Praunheim

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