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#Taschen statt Tüten

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Taschen statt Tüten

Die Einkaufstasche hat in den vergangenen Jahren einige Karrieresprünge erlebt. Der jüngste ereignet sich in diesen Tagen. Das liegt daran, dass das Papier knapp ist, so wie einiges zurzeit eben Mangelware ist, Holz, Fahrräder, Unterhaltungselektronik. Weniger Papier macht weniger Einkaufstüten, und weniger Einkaufstüten bedeuten, dass die Einkaufstasche, die mehr als einmal zum Einsatz kommt und im Flurregal zerknautscht herumliegt, jetzt noch unentbehrlicher wird.

Jennifer Wiebking

Redakteurin im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Sicher, nach der Tüte fragt es sich schon länger nicht mehr so leichtfertig. Tüten gelten schon seit geraumer Zeit als verschwenderisch. Sofern sie mit den Logos von Luxusmarken versehen sind, erzielen sie auf eBay entsprechende Preise – fünf Hermès-Tüten lassen sich dort zum Beispiel aktuell zum Preis von 50 Euro kaufen. Sie sind ja auch aus dem Luxusmaterial schlechthin – Papier.

Plastiktüten hingegen haben selbst die Supermarktketten vor einer halben Ewigkeit, Mitte des vergangenen Jahrzehnts, abgeschafft. Für die Einkaufstasche war das entscheidend. Fortan ging es in den Filialen, die, egal wo in Deutschland, immer identisch aufgebaut sind, ein bisschen individualistischer zu.

Sieht aus wie eine Papiertüte:  Modell vom deutschen Label the paperbag.


Sieht aus wie eine Papiertüte: Modell vom deutschen Label the paperbag.
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Bild: the paperbag

Der Inhalt von Handtaschen war schon Gegenstand der Soziologe; up to date wären Forscher, wenn sie Frauen und Männer befragten, was ihnen genau dieser oder jener Jutebeutel bedeutet, woher die leicht ausgefranste Basttasche stammt, was sie mit der Stofftasche mit dem Emblem der New Yorker Buchhandlung sagen wollen. Ja, selbst die Designer-Einkaufstasche gibt es.

Beginn der Ära der It-Einkaufstasche

Die britische Taschendesignerin Anya Hindmarch läutete 2007 so etwas wie die Ära der It-Einkaufstasche ein. Als alle Welt noch arglos mehrere Tüten pro Bon an der Kasse packte, brachte sie, zusammen mit der Supermarktkette Sains­bury’s, den „I’m Not A Plastic bag“-Stoffbeutel heraus. Kostenpunkt fünf britische Pfund. Für die Tasche standen die Leute Schlange, 80.000 sollen es am ersten Tag gewesen sein. Prominente schmückten sich mit dieser frühen Form von Öko-Fashion-Statement. Es gab Kopien. Und es dauerte nur wenige Monate, bis auch die amerikanische Bio-Supermarktkette Whole Foods einstieg.

Hindmarch verkauft die Taschen noch immer, mittlerweile auch aus einem Material, in dem pro Tasche 32 Halb­liter-Plastikflaschen verarbeitet sind, für 800 Euro das Stück. Für ein Zehntel davon gibt es übrigens eine von dem jungen Label the paperbag. Die ist aus einem besonders robusten Zellulose-Latex-Material. Optisch erinnert sie an die gute alte Papiertüte. Praktisch ist sie immer wieder im Einsatz.

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