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#Das Glück der fremden Teller

Das Glück der fremden Teller

„Tu aimes le beurre?“ hieß das Spiel, bei dem die Kinder sich mit Butterblumen im Gesicht kitzelten. Wen der Blütenstaub gelb färbte, war echter Bretone und strich die Salzbutter mindestens messerrückendick auf die Brotscheiben zum Käse. Wenn ich an die Monate der Pandemie denke und an die lange Liste der Entbehrungen, die Jugendliche aushalten mussten, komme ich immer wieder auf eine Sache. Und wenn ich in der Küche arbeite, sehr oft auch. Mein ganzes Leben wäre sicher anders verlaufen, hätte ich nicht von 13 Jahren an bis weit ins Studium hinein europäische Sprachen und Kulturen erkundet – durch Aufenthalte in Gastfamilien, intensive Sprachbäder, oft in Verbindung mit zwei, drei Wochen Unterricht in einer fremden Schule und den entsprechenden Gegenbesuchen.

In den vergangenen anderthalb Jahren war es so gut wie unmöglich, Sprachaufenthalte für Kinder und Jugendliche im Ausland zu organisieren. Und so richtig angesagt war es – abgesehen vom Amerika-Jahr – leider schon vor Corona nicht mehr, ältere Kinder und Jugendliche in ihnen meist fremden Familien unterzubringen. Dabei schadet es in den allermeisten Fällen nicht, einmal intensiv mitzuerleben, wie es anderswo zugeht, nicht nur in exklusiven Sprachkursen und modernen Jugendbeherbergungen. Wie andere Jugendliche Hausaufgaben machen, welcher Ton in einer anderen Familie herrscht, was gefrühstückt wird, dass die Stricknadeln anders gehalten und welche Spiele gespielt werden, das kann man nur erleben, wenn man in die private Welt anderer eintaucht. Die fremde Sprache lernt sich wie von selbst, wenn der Alltag von Muttersprachlern rund um die Uhr geteilt wird.

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