#Tausende Migranten schwimmen nach Ceuta
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„Tausende Migranten schwimmen nach Ceuta“
Die Zahl der Migranten aus Marokko, die binnen 24 Stunden in der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta angekommen sind, ist nach Angaben des Radiosenders Cadena Ser auf mehr als 5000 gestiegen. Etwa 1500 von ihnen seien Minderjährige, schrieb die in Ceuta erscheinende Zeitung „El Faro“. Die Menschen schwammen von der marokkanischen Stadt Fnideq aus durch das Mittelmeer oder liefen bei Ebbe auch am Strand entlang, wie spanische Medien berichteten. Mindestens ein Mensch sei ums Leben gekommen.
Die marokkanische Polizei sei nicht eingeschritten, berichtete die spanische Zeitung El País unter Berufung auf Berichte von Augenzeugen in Fnideq. So viele Menschen seien demnach noch nie an einem einzigen Tag nach Spanien geflohen oder migriert.
Das Aufnahmelager der Exklave sei völlig überfüllt und viele der Migranten irrten in der Stadt mit 85.000 Einwohnern herum, hieß es in den Berichten. Die spanische Militärbasis in Ceuta habe logistische Hilfe angeboten und den Schutz ihrer eigenen Einrichtungen verstärkt. Die Zentralregierung in Madrid kündigte die Entsendung von 200 zusätzlichen Polizisten an.
Die Lage der spanischen Exklaven Ceuta und Melilla in Nordafrika
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Bild: F.A.Z.
Nach unbestätigten Berichten machten sich auch in der Stadt Tanger Migranten aus Ländern südlich der Sahara auf in Richtung Ceuta.
Marokko verärgert über Spanien
Marokko hatte am Montag offenbar die Grenzkontrollen zu dem spanischen Gebiet auf nordafrikanischem Boden ausgesetzt. Hintergrund dürfte nach Angaben spanischer Medien die Verärgerung der Regierung in Rabat über die Tatsache sein, dass Spanien die medizinische Behandlung des Chefs der Unabhängigkeitsbewegung Polisario für Westsahara, Brahim Ghali, erlaubt hat.
Er wird seit April in einem spanischen Krankenhaus wegen einer Corona-Erkrankung behandelt. Die Polisario kämpft für die Unabhängigkeit von Westsahara, das von Marokko beansprucht wird.
Ein Mann nach seiner Ankunft in der Exklave Ceuta
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Bild: AP
Spannungen mit Europa
Die Westsahara an der nordafrikanischen Atlantikküste war bis 1975 spanische Kolonie – und ist bis heute völkerrechtlich umstritten. Marokko kontrolliert große Teile des dünn besiedelten Gebiets an seiner Südgrenze. Die Polisario strebt nach Unabhängigkeit für die Westsahara. Marokko will der Region nur Autonomie zugestehen. Nach einer marokkanischen Militäroperation im November in der Westsahara nahmen die Spannungen wieder zu.
Zudem bestätigte der damals bereits abgewählte, aber noch amtierende US-Präsident Donald Trump im Dezember Marokkos Souveränität über Westsahara. Seither nehmen auch die Spannungen zwischen Marokko und europäischen Ländern, die Trumps Entscheidung kritisiert hatten, zu. So rief Rabat Anfang Mai seine Botschafterin aus Berlin zurück.
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