#Telefonbetrug 2.0 – Simpler Trick hat fatale Folgen
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Kriminelle verwenden Schockanrufe bereits seit Jahren, um vorwiegend ältere Bürger in die Falle zu locken und ihnen Geld aus den Taschen zu ziehen. Dabei geben sich diese in der Regel für Polizisten aus und unterrichten die Angerufenen darüber, dass ihre Kinder etwa einen Verkehrsunfall verursacht hätten – manchmal sogar mit tödlichen Folgen. Nun sollen sie verhaftet werden. Es sei denn, jemand stellt die Kaution. Und genau dazu fordern die Betrüger Verwandte im Anschluss auf. Das Gute an der Masche war bisher, dass diese sich vergleichsweise unkompliziert durchschauen ließ. Denn die Tochter oder der Sohn sind selbstverständlich die ganze Zeit über verhindert oder gar bewusstlos. Daher können sie nicht ans Telefon. Nun haben die Betrüger diesen Makel mittels eines einfachen Tricks beseitigt.
Telefonbetrug sorgt für 60.000 Euro Schaden
Die Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis warnt gegenwärtig vor Telefonbetrügern, die in den vergangenen Tagen bereits in Hennef, Niederkassel, Sankt Augustin und Siegburg zugeschlagen haben sollen. Als Beispiel nennt die Polizeibehörde den Fall einer 62-Jährige aus Hirz-Maulsbach (Rheinland-Pfalz). Diese erhielt am 17. Mai einen Anruf von einer weiblichen Person, die sich als ihre Tochter ausgab. Damit der Betrug nicht auffliegt, wurde das Telefonat jedoch schnell von einem angeblichen Polizeibeamten und anschließend von einem selbst ernannten Staatsanwalt übernommen. Ersterer berichtete der Angerufenen, die Tochter hätte einen schweren Verkehrsunfall verursacht, während der Zweite eine Kaution in Höhe von 60.000 Euro forderte. Daraufhin hob die Rheinland-Pfälzerin besagten Betrag in ihrer Hausbank ab und übergab das Geld einem ihr unbekannten Mann auf dem Parkplatz eines Discounters.
Die abgewandelte Betrugsmasche wirkt besonders seriös, da das Opfer der Auffassung ist, mit der Tochter gesprochen zu haben. Ferner schüchtert ein Wechsel zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft umso mehr ein. Und sorgt in einer extremen Stresssituation dafür, dass sich das Opfer schlechter konzentrieren und die Masche somit nicht durchschauen kann. Auch, da die Angerufene im geschilderten Fall die ganze Zeit über am Mobiltelefon gehalten wurde.
So durchschaust du Schockanrufe
Schockanrufe sowie der sogenannte Enkeltrick gehören neben Phishing und Co. zu den am meisten verbreiteten Betrugsmaschen. Im Gegensatz zu dem Letztgenannten lassen sich erstere jedoch überaus simpel durchschauen. Alles, was man dafür tun muss, ist es, die echten Kinder und Enkel mittels Telefon oder per Messenger zu kontaktieren. Ebendies versuchen die Kriminellen mit ihrer manipulativen Gesprächsführung zu verhindern. Dennoch sollte man sich die Zeit nehmen. Denn auf ein bis zwei Minuten kommt es bei einer Kaution objektiv betrachtet auch nicht an.
Da sich Schockanrufe in erster Linie an Senioren und ältere Bürger richten, solltest du deine Eltern / Großeltern unbedingt aufklären. Doch auch Jüngere können auf Telefonbetrug hereinfallen. Welche Maschen sich eher an Kinder und Enkel richten, verrät unser Vishing-Ratgeber.
Bildquellen
- Webcam abkleben: MIH83 /Pixabay
- Telefonbetrug 2.0: Timo Brauer / inside digital
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