#Dax-Chefs umgehen das Gendern
„Dax-Chefs umgehen das Gendern“
Die Dax-Chefs versuchen, das oft kontrovers diskutierte Thema des Genderns zu umschiffen. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Beiträge von Vorstandsvorsitzenden von Dax-Konzern in den sozialen Medien, die die Arbeitsplatz-Börse Indeed durchgeführt hat und die der F.A.Z. vorab vorliegt.
In allen analysierten 318 Beiträgen, die auf Englisch verfasst wurden, wurde das Thema Gendern demnach vermieden. Statt Pronomen wie „he“ oder „she“ zu verwenden, setzten die Manager und ihre PR-Berater meistens auf Pluralformen wie „we“, „they“ oder „us“.
Auch in deutschen Beiträgen dominierte die Vermeidungsstrategie. In 68 der untersuchten 123 Texte haben die Vorstände das Thema durch Ausdrücke wie „wir“, „Team“ oder „Menschen“ umschifft. 16 Texte – oder 13 Prozent – verwendeten das generische Maskulinum. In 39 Beiträgen – 32 Prozent – wurde dagegen gegendert. Dazu zählt die Studie etwa Formulierungen mit „und“ (etwa „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, 19 Texte), mit einem Doppelpunkt (Mitarbeiter:innen, 8) mit Sternchen (6) oder mit „Innen“ (5).
Untersucht wurden 441 Beiträge der 19 Dax-Chefs, die in den sozialen Medien vertreten sind. Jeweils die aktuellsten 20 Beiträge je Konto und Plattform wurden analysiert.
Neben den aktuellen Beiträgen blickt die Analyse auch auf die Beiträge zum Weltfrauentag am 8. März. Das Ergebnis: Alle der 19 Dax-Chefs – allesamt männlich, wie die Autoren betonen – haben sich zum Weltfrauentag geäußert und dafür gendersensible Sprache verwendet.
Frank Hensgens, Indeed-Chef im deutschsprachigen Raum, hält es für „sehr begrüßenswert, dass die Dax-30-CEOs gendergerechte Formulierungen wählen“. Das präge die Marke der Konzerne als Arbeitgeber und könne sich positiv auf eine „Kultur der Vielfalt“ auswirken.
Die Frage, ob Unternehmen gendern sollten, wird intensiv diskutiert. Erst Ende März ergab eine Untersuchung der F.A.Z. in Kooperation mit der Hochschule Darmstadt, dass die Mehrheit der Dax-Konzerne gendert oder das künftig tun möchte.
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