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#Teures Gas und kalte Tage

Teures Gas und kalte Tage

Liebe Leserin, lieber Leser, es ist ein einziger Satz auf 178 Seiten Koalitionsvertrag, aber er hat enorme Folgen für Immobilieneigentümer und Mieter: Jede neue Heizung, die vom 1. Januar 2025 an in Deutschland eingebaut wird, soll zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Öl- und Gasheizungen scheiden damit aus. Selbst in Kombination mit einer Solaranlage auf dem Dach lässt sich der vorgeschriebene Anteil der Erneuerbaren in den meisten Fällen nicht erreichen. Die Heizung der Zukunft ist nach den Plänen der Ampelkoalition eine Wärmepumpe, die mit Ökostrom laufen soll. Vereinfacht erklärt, entziehen Wärmepumpen der Luft oder dem Erdreich Wärme und verdichten diese unter dem Einsatz von Strom so, dass Gebäude beheizt und mit Warmwasser versorgt werden können. Das funktioniert grundsätzlich auch bei niedrigen Außentemperaturen. Was die Kosten des Heizens betrifft, warnen Fachleute allerdings vor einer bösen Überraschung. Julia Löhr aus unserem Berliner Büro erläutert, welche das sein könnte – und inwiefern sie mit dem Alter des betroffenen Gebäudes zusammenhängt. Zudem stellt sich eine weitere Frage: Soll man schnell noch die alte Gasheizung durch eine moderne ersetzen, bevor dies verboten wird?

Bleiben wir beim Gas. Im Konflikt mit Russland um die Ukraine rechnen deutsche Politiker mit Lieferausfällen. Fachleute sagen: Europa kann sich Ersatz schaffen. Es könnte allerdings teuer werden. Zahlreiche Kollegen haben sich in einem ausführlichen Stück mit einer Analyse der Lage befasst. Mit einem guten Grund: Denn Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte im Interview mit der F.A.S. sogar gesagt, im schlimmsten Fall könne es in Deutschland „sehr kalt“ werden. Fachleute glauben allerdings, Deutschland könne auch bei einem totalen russischen Lieferausfall durch den Winter kommen, ohne dass die Menschen frieren müssten. Sie rechnen damit, dass die meisten Lücken geschlossen werden könnten – zu erheblichen Kosten. Im Fall eines Lieferstopps hätte Europa drei Möglichkeiten: höhere Importe aus anderen Lieferländern via Pipeline, mehr Import von verflüssigtem Erdgas mit Tankschiffen und ein Griff in die Gasspeicher. Ob es aber wirklich so schlimm kommen wird? Russland braucht Devisen.

In diesem Zusammenhang ist der Gastbeitrag lebenswert, den der Publizist und Historiker Gerd Koenen über das Verhältnis der SPD zu Russland geschrieben hat. Die deutsche Sozialdemokratie habe sich immer viel auf ihr historisch gewachsenes Verständnis der russischen Politik zugutegehalten. Ob die SPD-Führung aber Putins Pläne wirklich durchschaue, hält Koenen aber für fraglich.

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Ihr Carsten Knop

Herausgeber
Frankfurter Allgemeine Zeitung

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