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#Die Kritiker: Der weiße Kobold

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Ein Film, der den Zuschauer ratlos zurücklässt: Am Mittwochabend zeigt Das Erste «Der weiße Kobold» mit Frederick Lau.

Stab

Darsteller: Frederick Lau, Maya Unger, Thomas Mraz, Zoe Straub, Simon Steinhorst, Michael Thomas
Musik: Stefan Will und Julian Muldoon
Kamera: Martin Gschlacht
Drehbuch und Regie: Marvin Kren

Eine Nacht wie Freddy sie in dem deutsch-österreichischen Film «Der weiße Kobold» aus dem Jahr 2021 erleben muss, wünscht man eigentlich niemandem – vor allem ihm nicht. Denn eigentlich ist Freddy ein absolut überkorrekter Mensch: Seine Tage fristet der Disponent, der eigentlich aus Frankfurt an der Oder stammt, in einer zwielichtigen Spedition in Wien, deren illegale Machenschaften er zu Beginn des Films nicht einmal ahnt. Treuherzig und ein bisschen naiv wähnt er sich eigentlich in einem seriösen Unternehmen. Doch als er anfängt, seltsamen Abrechnungen auf den Fahrerkarten nachzugehen, kommt er dem illegalen Schmuggel seines Chefs auf die Schliche und wird plötzlich in eine Nacht voller Abenteuer und Gefahren hineingezogen, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt.

Regisseur und Drehbuchautor Marvin Kren hat mit «Der weiße Kobold» einen Film geschaffen, der sich keiner klaren Genre-Zuordnung unterwerfen lässt, sondern Elemente des Thrillers, der leichten Komödie und des Dramas miteinander vereint, was einerseits permanent für Abwechslung sorgt, da der Film manchmal fast von Minute zu Minute seine Stimmung wechselt, andererseits aber auch dazu führt, dass sich die Handlung mit ihren zahlreichen verschiedenen Strängen, die alle ineinander übergehen, manchmal doch etwas verliert und auf der Ebene der Figuren nicht immer schlüssig wirkt.

Mitunter das größte Plus des Films ist zweifellos die Besetzung: Frederick Lau überzeugt als überkorrekter Freddy, der wider Willen in eine Welt voller Kriminalität und Verrat hineingezogen wird. Auch Maya Unger als Kunstagentin Ema, die der eigentliche Anstoß von Freddys Wehe in der Nacht seines Lebens ist, liefert als mysteriöse, aber liebevolle Femme Fatale eine starke Leistung ab.

Leider kann der Film in puncto Spannung und Inszenierung nicht mithalten. Zwar gibt es durchaus einige spannende Szenen, insgesamt fehlt dem Film aber ein roter Faden, der die Handlung zusammenhalten könnte. Denn zu oft begnügt sich «Der weiße Kobold» mit der Vorstellung all der absurden Verwicklungen, die sich in der seltsamsten Nacht von Freddys Leben zwischen drogensüchtigen Künstlern und gemeinen Verbrechern so zutragen. Auch die Inszenierung wirkt dabei nicht besonders innovativ, sondern stellenweise unsicher und unbeholfen. Eine wirklich stimmige Atmosphäre, die den Zuschauer durch den Film trägt, konnte so nicht entstehen. So bleibt man am Schluss ziemlich ratlos zurück, was man da gerade gesehen hat – eine schwarze (oder gar rabenschwarze?) Komödie, bei der jedoch nicht so recht klar wurde, in welche Wunde genau sie nun ihren Finger legen wollte; oder doch eher ein verunglücktes Drama, das nie einen emotionalen Anker fand und dies durch ein paar Slapstick-Ausflüge kompensieren wollte; oder gar einen Thriller, der aber nie konsequent Spannung aufbauen konnte? Das größte Rätsel liegt wahrscheinlich darin, dass der Zuschauer nie eine stimmige Antwort auf diese Frage erfahren wird.

Der Film «Der weiße Kobold» wird am Mittwoch, den 26. April um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt.

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