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#Die unkomplizierteste Reisebegleitung? Meine Tasche

Ich trage seit 18 Jahren dieselbe Reisetasche mit mir herum. Es wäre schön, von einem Modell zu berichten, das anders ist als alle anderen Reisetaschen. Das ich vielleicht in Südspanien irgendwo im Hinterland entdeckt habe, das eventuell ja sogar vor Ort genäht wurde. Natürlich muss so eine 18 Jahre alte Reisetasche eigentlich aus Leder sein, das mit der Zeit Kratzer und dunkle Flecken bekommen hat.

Millionenfach verkauft – aber für mich einzigartig

Jennifer Wiebking

Redakteurin im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Patina hat meine Tasche auch, allerdings sind es Bläschen auf dem Nylon und abgestoßene Ecken. Es handelt sich um ein Modell von Longchamp, Le ­Pliage, seit 30 Jahren im Umlauf, seitdem zig millionenfach verkauft. Entsprechend out waren die Taschen lange unter stilbewussten Menschen. Jetzt sind die kleinen Modelle wieder in, siehe Tiktok und #longchampmini mit mehr als 12 Millionen Aufrufen. Es sind vor allem junge Menschen, die ihre Mini-Longchamps in die Kamera halten. Wahrscheinlich sind die Besitzer nicht viel älter als meine Maxi-Longchamp – geschenkt bekommen 2005, kurz nach dem Abitur. Leicht spießig war die Tasche schon damals, deswegen hatte ich ja Pink ausgewählt, um mich abzugrenzen und um zugleich natürlich doch dabei zu sein, im Kreis der Longchamp-Trägerinnen.

Sesshaft: der Sessel, den Longchamp in Zusammenarbeit mit Fatboy in diesem Jahr zur Tasche lanciert


Sesshaft: der Sessel, den Longchamp in Zusammenarbeit mit Fatboy in diesem Jahr zur Tasche lanciert
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Bild: Longchamp

Dabei war dieses Nylon-Ungetüm für mich immer viel mehr als It-Bag oder No-Go; ich hievte es die Treppen hoch in mein erstes Studentenzimmer. Später, im Job, mit der Liebe in einer anderen Stadt, hing es an zwei Tagen in der Woche an meiner Schulter. Sogar Fahrradfahren zwischen der Wohnung des Freundes und Bahnhof und Bahnhof und Büro und Büro und Zuhause konnte ich damit problemlos. Einmal vergaß ich es vollgepackt beim Ausstieg in Frankfurt und konnte es später in München wieder einsammeln.

Koffer durch den Dreck ziehen? Oder Reisetasche schleppen?

Bei der Geburt des ersten Kindes stand es im Kreißsaal an meiner Seite, chaotisch vollgepfercht mit allem Erdenklichen von der Liste für die Kliniktasche. Bei der Geburt des zweiten Kindes hatte ich es schon im Zweibettzimmer ausgepackt, als eine Krankenschwester den erlösenden Satz sagte: „Wir haben doch noch ein Einzelzimmer.“ Gepackt war die Tasche schnell. Wenn ich heute vor Dienstreisen vor der Wahl stehe: Koffer durch den Dreck ziehen oder Tasche schleppen, ist die Entscheidung klar.

Das Beste ist natürlich: Das Riesenteil ist faltbar. In meinem Leben ohne Keller im Haus ist es praktisch nicht da. Wobei es jetzt etwas Neues von Longchamp zu dieser Tasche gibt, kein Portemonnaie, keinen Schlüsselanhänger, sondern: einen aufblasbaren Sessel. Ebenfalls in Pink! Ob ich mir den zulege? Unwahrscheinlich. In der Tasche ließe er sich aber bestimmt auch noch verkramen.

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