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#Theater und Konzerthäuser bis mindestens Ostern dicht: Das lange Elend

Theater und Konzerthäuser bis mindestens Ostern dicht: Das lange Elend

Die Theater und Konzerthäuser in Berlin bleiben bis zum 4. April dicht. Eine schreckliche Nachricht für die Kulturwelt, aber nicht zu ändern. Alles andere würde derzeit keinen Sinn ergeben. Die Chancen auf eine schnelle Rückkehr zur Normalität sind quasi nicht existent. Immerhin: Die Entscheidung, für Monate Entschlüsse zu treffen, ist konsequent. Ein Kommentar.

Umgebaute Sitzreihen im Berliner Ensemble: Die Theater und Konzerthäuser in Berlin bleiben bis Ostern dicht. Mindestens. Foto: Imago Images/photothek

Keine Aufführungen vor April: Theater, Opern und Konzerthäuser bleiben dicht

Erst vor wenigen Tagen kündige Angela Merkel bei einer Rede an, dass wir wohl noch bis Ostern mit Einschränkungen und Lockdowns verschiedener Ausprägungen leben müssen. Die Bundeskanzlerin äußerte sich angesichts der hohen Fallzahlen entsprechend – und erledigte damit auch Hoffnungen, dass wir zeitnah wieder eine lebendige Kulturwelt zurück bekommen.

Entsprechend ist es kaum überraschend, dass im Hintergrund Gespräche mit verschiedenen Branchen geführt werden, was denn realistisch sei. Auch, um die wochenweise Verlängerung der Ausnahmesituation – und die damit regelmäßig zerstörten Hoffnungen – gegen ein wenig Planungssicherheit zu tauschen. Selbst wenn diese im Falle der Berliner Theater und Konzerthäuser bedeutet: Die Bühnen bleiben leer.

Kultursenator Klaus Lederer (Linke) erklärte dem rbb: „Wir sind uns gestern eigentlich ziemlich einig gewesen, dass bis Ostern hier in Berlin keine Bühne aufgemacht wird. Dazu braucht man nicht viel Fantasie.“ Eine seriöse Aussage, ob es danach möglich sei, zu öffnen – und in welcher Form –, könne nicht getroffen werden.

Klaus Lederer mit ASAP-Maske: As soon as possible, sobald wie möglich, soll Berlins Kulturwelt wieder aufleben. Ein bisschen dauern wird es aber noch. Foto: Imago Images/Contini

Langfristige Planung ist richtig – auch wenn sie die Bühnen hart trifft

Die Entscheidung, dass es mindestens zehn Wochen keinen Spielbetrieb geben werde, ist hart, aber auch richtig. Sie schafft zumindest einen Hauch von Planungssicherheit. Dass 2021 für eigentlich alle ein unplanbares Jahr ist, ist bekannt – darum geht es auch in der aktuellen Ausgabe des tip aus verschiedenen Perspektiven. Aber im Wochentakt neu zu verhandeln, abzuwarten, das hilft eben keinem. Nicht bei der Programmplanung, nicht bei Ansetzen der Proben (die weiterhin erlaubt sind), nicht dem Publikum, dass im Zweifel nur Karten umtauschen muss.

Die langfristige Entscheidung ist aber auch weiterer Beleg dafür, dass die Krise nicht einmal im Ansatz überstanden ist. Das Impfen hat begonnen, bis sich der Effekt in der Gesamtbevölkerung bemerkbar macht, werden aber noch Monate vergehen. Für die Kulturszene bedeutet das weitere Monate des Verdienstausfalles, der Existenzängste.

Dana Pajarillaga während der Fotoprobe für das Stück 91 Divoc in der Komischen Oper in Berlin im September. Proben bleibt erlaubt, Publikum bleibt weiterhin vor der Tür. Foto: Imago Images/Martin Müller

Hiobsbotschaft auch für Clubs und andere Kulturstätten

Ableiten lässt sich aus der Entscheidung auch, was andere Segmente des kulturellen Lebens betrifft. Theater- und Konzerthäuser sind Orte, die meistens bestuhlt genutzt werden, in denen sich Hygienekonzepte zum Beispiel durch die Entfernung von Sitzen umsetzen lassen. Orte wie Clubs haben diese Möglichkeit eher nicht. Entsprechend länger dürfte es dauern, bis derartige Räumlichkeiten wieder wie vor der Pandemie bespielt werden dürfen – und nicht nur, wie zum Beispiel das Berghain, als Ausstellungsraum.

Die Bühnen sind seit Anfang November (wieder) geschlossen, Clubs schon seit Frühjahr – bei vielen ist die Lage prekär. Entscheidungen wie die aktuelle ermöglichen den Betreiberinnen und Intendant*innen auch, die Lage finanziell besser einschätzen zu können – und entsprechende Bedürfnisse an den Senat zu übermitteln. Inwiefern diese durch Hilfszahlungen befriedigt werden können, ist dabei ein anderes Thema.

Lederer hat immer wieder betont, er wolle die Kulturszene nicht vor die Hunde gehen lassen. Gleichzeitig wird der Finanzierungsaufwand mit fortschreitender Dauer der Pandemie größer und schwerer zu stemmen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, die Kulturwelt Berlins hoffentlich nicht schneller.


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