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#Theoretisch bekommt Deutschland mehr Impfstoff als genug

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Theoretisch bekommt Deutschland mehr Impfstoff als genug

Wenn es gut läuft, könnte Deutschland im laufenden Jahr 322 Millionen Impfstoffdosen gegen das Coronavirus erhalten. Sofern sie wirken, wäre das mehr als genug, selbst wenn jeder Impfwillige zweimal immunisiert werden müsste.

Christian Geinitz

Das geht aus den Unterlagen des Bundesgesundheitsministeriums für den Impfgipfel am Montag hervor, die der F.A.Z. vorliegen. Allerdings sind die Angaben, wie es heißt, „mit Unsicherheiten behaftet“, da noch nicht klar ist, wann welche Präparate genehmigt werden, ob sie für alle Bevölkerungsgruppen geeignet sind – und ob sie überhaupt in den geplanten Mengen produziert und geliefert werden können.

Die Bedenken sind gerechtfertigt, wenn man auf die jüngste Entwicklung blickt. Von den bisher zugelassenen Vakzinen der Hersteller Moderna, Biontech/Pfizer, und Astra-Zeneca kämpfen die beiden letztgenannten mit Schwierigkeiten in der Bereitstellung, und dies trotz geltender Verträge. Zudem wird der Wirkstoff von Astra-Zeneca in Deutschland wegen einer unzulänglichen Datenbasis solchen Personen nicht gegeben, die 65 Jahre alt oder älter sind. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte daher am Montag an, die Impfverordnung zu ändern. Die Lieferengpässe von Pfizer sind in den Bundesländern zu spüren, wo es für Berechtigte derzeit schwierig ist, Impftermine zu erhalten.

Lieferungen an die Länder

Für das laufende erste Quartal stehen Deutschland aus den von der EU geschlossenen Verträgen (APA) 18,3 Millionen Dosen der drei zugelassenen Hersteller zur Verfügung. Falls, wie erwartet, demnächst auch die Unternehmen J&J und Curevac grünes Licht erhalten und falls die EU mit Biontech/Pfizer das vorbereitete zweiten APA abschließt, erhält Deutschland im zweiten Quartal 77,1 Millionen Dosen.

Vom dritten Jahresviertel an soll auch ein zweites APA mit Moderna greifen, so dass es dann insgesamt 126,6 Millionen Dosen werden könnten. Im vierten Quartal sollen als Lieferanten Sanofi/GSK dazukommen, dann wären es von allen sechs Herstellern zusammengenommen 100,2 Millionen Dosen.

Der Impfstoff von J&J ist eine Besonderheit: bei ihm reicht eine Einmaldosis aus, alle anderen Vakzine müssen zweimal gespritzt werden. J&J wird möglicherweise Ende des Monats von der EU-Kommission eine Zulassung erhalten. Die Genehmigung von Curevac wird für Ende Mai erwartet. Für das Vakzin von Sanofi/GSK hat die entscheidende dritte Studienphase noch nicht begonnen, so dass es frühestens am Jahresende auf dem Markt kommt. Die Phasen 1 und 2 haben bei älteren Probanden negative Ergebnisse zutage gefördert.

Neben den genannten sechs Konzernen, mit denen es bereits Verträge gibt, ist die EU auch dabei, mit zwei weiteren ein APA abzuschließen: Das Präparat von Novavax wird gegebenenfalls im Mai zugelassen. Deutschland könnte davon mindestens 18,3 Millionen Dosen erhalten. Für das Unternehmen Valneva, das mindestens 5,5 Millionen Dosen liefern soll, wird mit der Zulassung erst im vierten Quartal gerechnet. Nimmt man sie hinzu, kann die Bundesrepublik 346 Millionen Dosen erwarten. Im vergangenen Jahr wurden seit der ersten EU-Zulassung am 27. Dezember überdies 1,3 Millionen Dosen geliefert, so dass die in Rede stehende Gesamtmenge 347,3 Millionen beträgt.

Das Bundesgesundheitsministerium teilte dem Impfgipfel am Montag auch die unmittelbar bevorstehenden Lieferungen an die Bundesländer mit. Demzufolge erhalten sie in der laufenden Kalenderwoche 5 rund 1,4 Millionen Dosen, davon 600.000 des neuen Impfstoffs von Astra-Zeneca. Für die kommende Woche gibt es zu diesem Hersteller keine Angaben, so dass nur von 925.000 Dosen die Rede ist.

In der Kalenderwoche 7 liefert Astra-Zeneca dafür umso mehr, nämlich 926.000 Dosen und damit erstmals mehr als Biontech/Pfizer mit 901.000. Allerdings gibt es dann keine Angaben zu Moderna, so dass es bei 1,83 Millionen Dosen bleibt. Für die Woche danach, die letzten Februarwoche, gibt es bisher erst eine Meldung von 924.000 Dosen von Biontech/Pfizer.

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