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#Tokio möchte bei Olympia keine ausländischen Fans

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Tokio möchte bei Olympia keine ausländischen Fans

Thomas Bach hatte sich eine beruhigende Nachricht zurechtgelegt für sein virtuelles Treffen mit den japanischen Olympiaplanerinnen: Viele Sportler würden geimpft nach Tokio reisen, wo am 23. Juli die Olympischen Sommerspiele beginnen sollen, berichtete der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Eine „beträchtliche Zahl“ der 206 Nationalen Olympischen Komitees habe bereits Impfungen für seine Athletinnen und Athleten sichergestellt, sagte Bach am Mittwoch zu Beginn der Video-Schalte. Eine weitere größere Menge von NOKs sei in „guten Gesprächen mit den jeweiligen Regierungen“, damit Olympia-Teilnehmer frühzeitig nach den Risikogruppen geimpft würden.

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Patrick Welter

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Gleichzeitig ziehen die Organisatoren der Spiele die Zügel an: Sie steuern darauf zu, ausländische Fans nicht ins Land zu lassen. Eine Entscheidung solle bis Ende März, möglichst vor Beginn des Fackellaufs am 25. März, getroffen werden, sagte die neue Präsidentin des Organisationskomitees, Seiko Hashimoto, in Tokio.

Zuvor hatte die Zeitung „Mainichi“ unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, die Regierung treffe Vorbereitungen, die Spiele ohne ausländische Zuschauer abzuhalten. Hashimoto betonte nach dem online abgehaltenen Treffen der fünf an den Spielen beteiligten Parteien, die Covid-Sicherheit habe oberste Priorität. Die Entscheidung werde auf wissenschaftlicher Basis und unter Berücksichtigung der Quarantäneregeln getroffen.

Japan hatte gerade erst angekündigt, von Freitag an die Quarantäneregeln für 13 weitere Staaten zu verschärfen, um der Ausbreitung neuer Varianten des Coronavirus entgegenzuwirken. Auch Einreisende aus Deutschland müssen sich drei Tage lang in einer von der Einwanderungsbehörde bestimmten Unterkunft aufhalten, um für einen weiteren Virentest zur Verfügung zu stehen. Sie müssen vor dem Abflug einen Virustest absolvieren, direkt nach der Ankunft in Japan und drei Tage später noch einmal. Elf weitere Quarantänetage schließen sich an. Japan erlaubt derzeit nur Japanern und in Japan wohnenden Ausländern, aus Deutschland einzureisen.

Mehrzahl will keine Spiele 2021

Die Überlegungen sind in den Worten Hashimotos vom Gedanken beeinflusst, den japanischen Bürgern sichere Spiele zu garantieren: „Ausländische und heimische Zuschauer wollen die Spiele anschauen. Aber die Sicherheit der Spiele muss erhalten bleiben. Wir müssen die Entscheidung aus einer ganzheitlichen Perspektive treffen.“ Umfragen zeigen, dass die Japaner aus Angst vor einer weiteren Verbreitung des Coronavirus in der Mehrzahl keine Spiele 2021 in Tokio wünschen.

Eine Entscheidung für ausländische Fans würde den Unwillen vergrößern. Über die Frage wird nach Angaben Hashimotos nicht die Regierung allein entscheiden. Beteiligt seien das Organisationskomitee, Tokios Metropolregierung, das IOC und das Internationale Paralympische Komitee. Über die Möglichkeit, gegen Corona geimpfte Touristen zuzulassen, sei nicht gesprochen worden, sagte Hashimoto. Sie kündigte an, bis Ende April werde über die maximale Zahl der Zuschauer in den Stadien entschieden.

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Mit dem straffen Zeitplan für frühe Entscheidungen hat die neue Präsidentin des Vorbereitungskomitees sich gegen andere Ideen durchgesetzt. Das IOC hatte vergangene Woche erklärt, dass „Ende April oder Anfang Mai“ über die Frage der Zuschauer entschieden werden solle. Hashimoto begründete die Pläne damit, dass Hotels, Reiseagenturen und Bürger schnell Klarheit brauchten.

Zugleich belegte das Treffen, dass Japans Olympia-Planer in Sachen Gleichberechtigung der Frauen voranschreiten. Bach und Andrew Parsons vom IPC saßen in Tokio mit Seiko Hashimoto, Gouverneurin Yuriko Koike und Olympiaministerin Tamayo Marukawa drei Frauen gegenüber. Hashimoto deklarierte die Gleichberechtigung nach der Covid-Sicherheit zum zweiten Grundprinzip der Spiele.

Die Spiele würden den höchsten Frauenanteil unter den Sportlern haben, sagte Hashimoto. Sie wolle auch dafür sorgen, dass Frauen und Männer gleichermaßen Medaillen überreichten. Zuvor hatte das lokale Organisationskomitee zwölf Frauen in den Verwaltungsrat berufen, um die Frauenquote im Gremium von 23 auf 42 Prozent zu steigern.

Das Komitee reagierte auf den Skandal um Yoshiro Mori, der im Februar nach einer abfälligen Bemerkung über Frauen als Präsident zurückgetreten war. Mit der Berufung steigt die Mitgliederzahl des Verwaltungsrats von 33 auf 45, darunter 19 Frauen. Der Generaldirektor des Komitees, Toshiro Muto, erklärte, dass dem Komitee durch die Vergrößerung des Gremiums keine Kosten entstünden. Er wies zugleich den Verdacht zurück, dass die Effizienz der Arbeit leiden werde.

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