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#Warum Österreich mit Trainer Franco Foda hadert

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Warum Österreich mit Trainer Franco Foda hadert

Wer in Österreich in der Kritik steht, muss davon ausgehen, dass sich Armin Wolf schon Fragen ausdenkt. Er ist der Journalist, der im Fernsehen die Nachrichtensendung ZiB2 moderiert und alle, die sich trauen, dort persönlich mit der Kritik konfrontiert. Vor ein paar Wochen zum Beispiel hat er den Bundeskanzler Sebastian Kurz interviewt.

Es ging um den Vorwurf der Falschaussage, den die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Kurz erhoben hatte. Ein großartiges Gespräch. Sowohl Wolf als auch Kurz waren sehr gut vorbereitet. Der Bundeskanzler las zwischendurch sogar von einem Zettel ab. Und wenn man sich mithilfe von Youtube noch mal erinnert, wie Wolf sich den wichtigsten Politiker des Landes vorgenommen hat, waren die Fragen, auf die Franco Foda mehr als zwei Jahre früher antworten sollte, nur ein Vorgeschmack.

An einem Montagabend im März, in Israel hat die österreichische Fußballnationalmannschaft am Tag davor auch das zweite Spiel in der Qualifikation für die Europameisterschaft verloren, ist Foda in der Sendung zugeschaltet. Er ist in Mainz geboren, wohnt aber seit vielen Jahren in Graz. Dort hat er als Spieler aufgehört und als Trainer angefangen.

„Haben Sie das unterschätzt?“

„Ich bin schon halber Österreicher“, sagte er mal in der Süddeutschen Zeitung, und es ist daher nicht überraschend, dass er im Oktober 2017 vom Österreichischen Fußball-Bund als Nationaltrainer ausgewählt wird. Jetzt aber steht er in der Kritik und hört, wie Armin Wolf ihn in der Sendung fragt: „Sie hatten auch als Spieler kaum internationale Team-Erfahrung. Haben sie den Job als Nationaltrainer, der ja ganz anders ist als Vereinstrainer, vielleicht unterschätzt?“ Uff.

Es ist nun mehr als zwei Jahre her, dass sich Foda, 55 Jahre alt, den Fragen im Fernsehen stellte. Seitdem haben sich die Ergebnisse seiner Mannschaft verbessert. Sie hat in der EM-Qualifikation von den nächsten acht Spielen sechs gewonnen. Sie hat gegen Nordmazedonien (3:1) den ersten österreichischen EM-Sieg überhaupt geholt.

Sie hat dann zwar gegen die Niederlande (0:2) verloren, im dritten Spiel, gegen die Ukraine (18.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, in der ARD und bei MagentaTV) an diesem Montag, aber immer noch die Möglichkeit, das Achtelfinale zu erreichen. Trotzdem gibt es viele Fußballfans, die glauben, dass sich Armin Wolf dringend mal wieder ein paar kritische Fragen für Foda ausdenken müsste.

Am ersten Wochenende des Turniers hatte sich Foda die vielen Vorwürfe mal wieder in einem Interview angehört. Er hatte dieses Mal nicht mit Armin Wolf gesprochen, sondern mit dem Kicker. Und obwohl er kurz davor den ersten EM-Sieg der Nation verantwortet hatte, sagte er: „In Österreich gibt es oft nur Schwarz oder Weiß.“

Es hat mit den Namen der Spieler in seinem Kader zu tun, dass Foda die Kritik nie richtig abschütteln kann: mit David Alaba, Martin Hinteregger, Xaver Schlager, Marcel Sabitzer oder Sasa Kalajdzic. Und weil sie und noch viele mehr zu den Stammspielern in der Bundesliga gehören – in der deutschen, nicht der heimischen –, sind nicht wenige Österreicher davon überzeugt, dass in ihrem Land momentan eine sogenannte goldene Generation spielt. Das Problem ist nur: Die Österreicher finden nicht, dass in ihrem Land momentan ein goldener Trainer arbeitet.

Ein Bild für die Geschichtsbücher zur österreichischen Nationalelf: Alaba verbietet Arnautović den Mund.


Ein Bild für die Geschichtsbücher zur österreichischen Nationalelf: Alaba verbietet Arnautović den Mund.
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Bild: EPA

In seiner Zeit mit dem Nationalteam hat Foda schon oft gehört, dass er die goldene Generation nicht glänzen lässt. Der Hauptvorwurf: Seine Mannschaft sei nicht angriffslustig, nicht mutig. Manche sagen sogar: langweilig. „Diese Thematik kann ich nicht nachvollziehen“, sagte Foda dem Kicker und leitete dann ein Argument ein, das mit dem Aufzählen der gespielten Pässe der Nordmazedonier in der eigenen Hälfte (sechs) und der Großchancen der Österreicher im letzten Testspiel gegen die Slowakei (fünf) anfing und mit folgendem Satz aufhörte: „Das spricht für eine aktive und mutige Spielweise.“ Man muss wirklich nicht Armin Wolf sein, um diese Aussage mit einer kritischen Frage zu kontern.

Der Reporter des Kickers hat sich für folgende entschieden: „Wieso dann die Kritik?“ Die Antwort von Foda: „Die Leute meinen, wir könnten doch schneller umschalten, weil wir viele Ex-Red-Bull-Spieler haben. Aber wie soll das möglich sein, wenn die meisten Gegner gegen uns sehr tief stehen und wir selbst viel Ballbesitz haben?“ Es wäre interessant zu beobachten gewesen, wie sich diese Diskussion in Österreich fortgesetzt hätte, aber dann kam Marko Arnautović dazwischen.

Als der österreichische Stürmer, der seit zwei Jahren für einen Klub in Schanghai spielt, das 3:1 gegen Nordmazedonien schoss, pöbelte er einen Gegenspieler so an, dass Alaba ihm mit der Hand den Mund zudrückte. Der Kapitän kam zu spät. Die Europäische Fußball-Union sperrte Arnautović, der um Entschuldigung bat, für die Partie gegen die Niederlande. Am Montag können die Österreicher Arnautović nun wieder spielen sehen – und davor und danach über Franco Foda diskutieren.

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