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#E-Auto statt Diesel? Der LKW ist das Problem – und deshalb wird er es auch bleiben

E-Auto statt Diesel? Der LKW ist das Problem – und deshalb wird er es auch bleiben

Die Verkehrswende ist in aller Munde, das E-Auto für viele der Klimaretter. Doch auch, wenn Autos mit Diesel- und Benzin-Motoren inzwischen als die Stinker unserer Zeit gelten. Das weitaus größere Problem ist aber der LKW. Und er wird es aller Voraussicht nach auch bleiben.

E-Auto statt Diesel? LKW sind und bleiben das Problem: Das ist der Grund
E-Auto statt Diesel? LKW sind und bleiben das Problem: Das ist der GrundBildquelle: Gabriel Santos / Unsplash

„Es ist wahrscheinlich eine der größten industriellen Transformationen in der Geschichte des Kapitalismus“, sagte Scott Keogh, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group of America, in einem Interview. Damit bezieht er sich auf das E-Auto. Die Investitionen, so Keogh, seien massiv. Es hat sich herumgesprochen, dass Elektroautos günstiger in der Betankung und einfacher zu warten sind und dabei gleichzeitig auch noch Spaß beim Fahren machen. In Verbindung mit dem Versprechen etwas Gutes für die Umwelt zu tun, entscheiden sich heute mehr und mehr wohlhabende Autokäufer gegen einen Verbrenner und für ein E-Auto. Das ist zwar schön und gut. Doch ist es der LKW, der für deutlich mehr globale CO₂-Emissionen verantwortlich ist. Und an diesem Problem dürfte sich in den nächsten zehn Jahren auch nicht sonderlich viel ändern.

Das E-Auto ist nur ein Teil der Lösung

Auch wenn Volvo DAF, Renault und Co. die Weichen für den E-LKW unlängst gestellt haben. Die meisten LKW fahren nach wie vor mit Dieselmotoren und belasten damit die Umwelt enorm. Wie Zahlen auf Basis einer Prognose der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers zeigen, verursacht der weltweite Straßenverkehr CO₂-Emissionen in Höhe von 6,5 Gigatonnen pro Jahr. Das sind 17 Prozent aller vom Menschen verursachten Emissionen.

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Die 6,5 Gigatonnen teilen sich PKW (2,8) und LKW (3,7). Das bedeutet: Weniger Lastkraftwagen auf den Straßen der Welt verursachen deutlich mehr Emissionen als alle Autos mit Verbrennungsmotor. In Relation gesetzt heißt das: Das E-Auto ist nur eine Teillösung des Umwelt-Problems. Doch den LKW mit Dieselmotor durch einen mit Batterien betriebenen Lastwagen zu ersetzen, kann nicht überall funktionieren – vor allem aber nicht im Fernverkehr.

Elektro-LKW: Warum er im Fernverkehr (noch) nicht funktioniert

Denn: LKW mit E-Motor werden selbst 2030 noch doppelt so teuer sein wie Lastwagen mit Dieselmotor. Eine Spedition dürfte allein deshalb gründlich prüfen, ob sich – den Umweltaspekt außen vor gelassen – die Anschaffung von Elektro-LKW auszahlt. Hinzu kommt: Ein LKW mit Elektromotor kommt im Bestfall auf eine Reichweite von etwa 500 Kilometer. Zwar sind auch heute schon vereinzelt Reichweiten von 1.000 km drin – doch das ist noch längst keine Serienproduktion. LKW mit Diesel-Motor legen heute Entfernungen von 1.500 bis 2.000 Kilometer mit einer Tankfüllung zurück. Nun könnte man zwar sagen, dass der LKW-Fahrer ohnehin nach spätestens 4,5 Stunden Lenkzeit eine Pause von mindestens 45 Minuten einlegen muss und in dieser Zeit die Akkus seines Lasters aufladen könnte.

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Allerdings benötigt ein LKW mit Elektroantrieb bei der derzeitigen Entwicklung für eine Reichweite von 500 km einen Akku mit etwa 900 kWh. Zum Vergleich: Ein E-Auto, wie etwa der VW ID.4 hat eine 77-kWh-Batterie an Bord. Der LKW hat also deutlich mehr als das zehnfache der Energie dabei. Doch bereits der VW ID.4 muss knapp eine Stunde am Kabel einer Ladestation hängen, um – von 5 Prozent Restkapazität ausgehend – 90 Prozent seiner Gesamtkapazität zu erreichen. Die 45-minütige Pause des Fernfahrers reicht also bei Weitem nicht aus, um den Elektrolaster wieder vollzutanken. Beim Diesel-LKW, der an der Tankstelle 100 Liter pro Minute aufsaugt, ist das problemlos möglich.

Bildquellen

  • Benzin und Diesel immer teurer: Mit diesen 5 Tipps sparst du Sprit und Geld: Szabolcs Toth / Unsplash
  • E-Auto statt Diesel? LKW sind und bleiben das Problem: Das ist der Grund: Gabriel Santos / Unsplash

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