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#Tourismus: Billiger Euro lockt die Touristen aus den USA nach Europa

„Tourismus: Billiger Euro lockt die Touristen aus den USA nach Europa“



Die Reiselust vieler US-Amerikaner ist so groß wie lange nicht. Wegen des billigen Euro im Vergleich zum Dollar ist Europa das Ziel der Saison.

Eigentlich wollte Ron Adams mit seiner Großfamilie schon im vorigen Sommer nach London, Paris und Rom fliegen. „Wegen der unklaren Test- und Impfvorschriften haben wir das damals verschoben“, berichtet der Inhaber einer Marketingagentur in einem Vorort von Philadelphia. Ende dieses Monats aber ist es so weit: „Ja! Meine Familie und ich fliegen für zwei Wochen nach Europa“, meldet der Geschäftsmann freudig per E-Mail. Insgesamt 14 Verwandte werden den 49-Jährigen auf dem Trip quer durch den alten Kontinent begleiten.

Die Reisegruppe dürfte an ihren Urlaubsorten viele Landsleute treffen. Der Wegfall der Corona-Restriktionen und der Absturz des Euro machen Italien, Frankreich und Deutschland in diesem Sommer zu den Top-Destinationen vieler Amerikaner. Immer schon locken das Kolosseum, der Eiffelturm und Neuschwanstein. Doch die Aussicht auf ein beispielloses Schnäppchen sorgt nun für den letzten Kick. „Jetzt ist die beste Zeit für eine Europareise“, meldet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Und der Sender CBS verspricht seinen Zuschauern: „Alles, von den Croissants über eine Taxifahrt bis zu Luxusgütern, wird so billig sein wie seit Jahrzehnten nicht.“

Eines der beliebtesten Ziele für US-Touristen, die es nach Europa zieht: Paris mit dem berühmten Wahrzeichen, dem Eiffelturm.

Foto: Thomas Padilla. AP, dpa

Wenn man den Wechselkurs betrachtet, ist das kaum übertrieben. Immerhin mussten Besucher aus den USA im Sommer 2008 knapp 1,60 Dollar für einen Euro hinlegen. Vor einem Jahr waren es immerhin noch 1,19 Dollar. Nun herrscht praktisch Parität: Ein Dollar ist so viel wert wie der Euro. „Das ist so, als wenn Sie einen Rabatt von 15 Prozent auf alles bekommen“, rechnet Sarah Rathner, die Reiseexpertin vom US-Preisvergleichsportal NerdWallet, vor. „More bang for your buck“, verspricht auch die seriöse New York Times: Mehr Urlaub fürs gleiche Geld. Und Mark Zandi, der angesehene Chefökonom der Moody’s-Analysefirma, rät: „Wenn Sie verreisen wollen und das Geld übrighaben, sollten Sie es jetzt tun.“

Das Abklingen der Corona-Pandemie heizt die Reiselust weiter an

Entsprechend groß ist das Interesse an einem Trip über den Atlantik. Die Datensammler des Reiseportals Expedia verzeichneten innerhalb einer Woche Anfang Juli einen Anstieg der Suchanfragen für Flüge nach Paris und Frankfurt um 25 Prozent. Ohnehin sei die Reiselust der Amerikaner seit dem Abklingen der Corona-Pandemie hoch, berichtet Petra Hedorfer, die Chefin der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), unserer Redaktion: „Die aktuelle Situation auf den Finanzmärkten mit einem starken Dollar kann potenziellen amerikanischen Reisenden einen zusätzlichen Anreiz geben, jetzt nach Deutschland zu reisen.“

Erste Zahlen für dieses Jahr bestätigen den Trend: So hat sich die Zahl der Übernachtungen von US-Bürgern in der Bundesrepublik von Januar bis April gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf gut 800.000 vervierfacht. Allerdings hatte es in den Corona-Jahren 2020 und 2021 einen dramatischen Einbruch gegeben. Im Gesamtjahr 2019 waren noch knapp sieben Millionen Übernachtungen gezählt worden.

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Doch nun deutet sich eine rasante Aufholbewegung an: Alleine im Monat Mai landeten in Deutschland nach Auskunft der DZT knapp über 100.000 Amerikaner. Das sind nur noch 25 Prozent weniger als im Rekordjahr 2019. Im Schnitt bleiben die US-Bürger acht Tage im Land. Gebremst wird das amerikanische Fernweh derzeit nur durch das Chaos am Himmel mit teuren Tickets und unzuverlässigen Flugverbindungen. Gerade erst hat die Lufthansa weitere 2000 Flüge gestrichen. „Die Stärke des Dollars macht Reisen nach Europa günstig“, schreibt das Wall Street Journal. „Aber rechnen Sie bloß nicht mit einem billigen Flug.“

Ist die Maschine dann erst einmal gelandet und auch der Koffer tatsächlich angekommen, erwarten Urlauber und Schnäppchenjäger aus der Neuen Welt paradiesische Zustände: Eine Maß Bier für 13 Euro/Dollar beim Oktoberfest mag für deutsche Gäste happig klingen. Im Biergarten in Washington ist sie doppelt so teuer. Auch für ein kleines Andenken sollten die Dollars noch reichen: Designer-Handtaschen, berichtet das Wall Street Journal, könne man in Paris oder London nun günstiger erwerben als in New York.

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