Nachrichten

#Trümmer einer chinesischen Rakete sinken unkontrolliert ab

Inhaltsverzeichnis

Trümmer einer chinesischen Rakete sinken unkontrolliert ab

Aus dem Weltraum stürzen derzeit Trümmerteile einer für den Bau einer chinesischen Raumstation benutzten Trägerrakete herab. Die hatte Ende April erfolgreich das Hauptbauteil für die Errichtung der chinesischen Raumstation „Tiangong“ (Himmelspalast) ins All transportiert. Die Europäische Weltraumorganisation ESA vermutet, dass die Rückkehr der Rakete nicht planmäßig verlaufen ist und spricht vom „schwersten unkontrollierten Wiedereintritt seit mehr als 20 Jahren“. Was die Folgen sein können, darüber gehen die Meinungen auseinander.

Die besonders nationalistische Pekinger Parteizeitung Global Times zitiert zwar den Astrophysiker Jonathan McDowell von der Harvard-Universität mit dem Satz, die Wahrscheinlichkeit, von einem der herunterfallenden Trümmerteile getroffen zu werden, sei „unglaublich winzig“. Was die Zeitung jedoch nicht schrieb, war eine weitere Einschätzung, die der Wissenschaftler in amerikanischen Medien abgegeben hatte. Danach gleiche der Wiedereintritt der Rakete „im schlimmsten Fall“ dem Absturz eines kleinen Flugzeugs, der sich über Hunderte Kilometer verteile. Auch wenn schwer zu sagen sei, wie viele Trümmerteile übrig blieben, seien Schäden für Menschen, Gebäude und andere Dinge auf dem Erdboden nicht auszuschließen.

Wissen war nie wertvoller

Sichern Sie sich mit F+ 30 Tage lang kostenfreien Zugriff zu allen Artikeln auf FAZ.NET.

JETZT F+ LESEN


Chinesische Staatsmedien wiesen am Donnerstag Kritik aus dem Ausland zurück. Dass während des Wiedereintritts der 20 Tonnen schweren Rakete mit dem Namen Langer Marsch 5B Y2 in die Atmosphäre Teile, die nicht verbrennen, auf bewohntes Gebiet herabstürzen könnten, sei „nicht sehr wahrscheinlich“, zitierte die Global Times chinesische „Experten“. Die Vorwürfe aus dem amerikanischen Verteidigungsministerium, die Rakete sei „außer Kontrolle“, sei nichts anderes als ein „westlicher Hype“ aus Sorge vor Chinas schnellen Fortschritten auf dem Gebiet der Raumfahrttechnik.

Nicht ganz so besorgt zeigt sich die Europäische Weltraumorganisation. Sie hatte in einer Mitteilung darauf hingewiesen, dass drei Viertel der Erdoberfläche von Wasser bedeckt seien, viele Landstriche unbewohnt und die Gefahr, von Trümmerteilen erschlagen zu werden, deshalb geringer sei als etwa beim Autofahren. Vorhersagen darüber treffen, was von der Rakete auf die Erde fallen könnte, will die Behörde jedoch auch nicht. Eigentlich verglühten Teile wie Satelliten beim Wiedereintritt vollständig. Besonders hitzebeständige Materialien wie Motoren könnten jedoch bestehen bleiben.

Letztes Mal traf es die Elfenbeinküste

Das Tiangong-Programm, durch das eine modulare Raumstation entstehen soll, läuft seit 1992 und ist eines der großen Prestigeobjekte der chinesischen Regierung. Der Öffentlichkeit wurde der Plan erstmals während der Weltausstellung in Hannover im Jahr 2000 gezeigt. Als vor anderthalb Wochen die Trägerrakete mit dem wichtigsten Modul für die künftige Station von der tropischen südchinesischen Insel Hainan abgehoben war, hatte Präsident Xi Jinping mitteilen lassen, der Start sei „ein wichtiges Leitprojekt für die Errichtung einer mächtigen Nation auf den Gebieten der Wissenschaft, Technologie und Raumfahrt“. Seit die Rückkehr der Rakete außer Kontrolle geraten ist, gibt es keine offiziellen Äußerungen der Regierung mehr.

Im vergangenen Jahr hatten schon einmal Teile einer unkontrolliert herabstürzenden chinesischen Rakete bewohnte Gebiete der Elfenbeinküste getroffen und laut Medienberichten Häuser beschädigt. Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hatte den Vorgang als sehr gefährlich beschrieben, weil die Rakete zuvor über das Gebiet der Vereinigten Staaten geflogen war. Amerikanische Fachleute äußern daher den Verdacht, dass die nun baugleiche Rakete womöglich nicht für einen kontrollierten Absturz konstruiert worden ist.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!