#Trumps Strategie für den Rostgürtel

In Waterford stehen Trump-Schilder in den Gärten, und Trump-Fahnen wehen an den Masten. Im amerikanischen Rostgürtel entschied sich vor vier Jahren die Wahl. Kann Trump diesen Erfolg wiederholen? Eine Spurensuche in Pennsylvania.

Am Ortsrand von Waterford liegt ein alter Bauernhof an einem Hang. Unten das Familienhaus, daneben die Scheune, oben Kuhweiden und Ackerland. Dahinter beginnt der Wald. Die kleine Gemeinde im äußersten Nordwesten Pennsylvanias hat 1500 Einwohner. An der Hauptstraße blinkt eine Leuchttafel: „Keep Waterford great.“ In den Gärten der Eigenheime stehen Trump-Schilder. Manche haben auch Trump-Fahnen an ihre Masten gehängt. Im Wahlkampf ersetzen diese die „Stars and Stripes“, die hier sonst wehen. Die Leute fahren Pick-up-Trucks und tragen Holzfällerhemden. Waterford ist amerikanisches Heartland.

Verel Salmon steht in der Einfahrt seines Hofs. Zielstrebig steuert er die Kuhweide an. Die 15 Tiere sind sein ganzer Stolz, obwohl er mit dem Getreideanbau, nicht mit den Milchkühen sein Geld verdient. Salmon, 73 Jahre alt, führt den Betrieb mit seinem 88 Jahre alten Bruder – im Nebenerwerb. Der Bruder war Arzt, er arbeitete als Superintendant des Schulbezirks. Den Hof, seit Generationen im Familienbesitz, wollten die beiden nicht aufgeben. So haben sie sich über die Jahrzehnte abgewechselt: Eine Woche musste der eine früh aus den Federn, um sich um die Tiere zu kümmern, bevor es ins Büro ging. Die folgende Woche war der andere dran. Die Ehefrauen und die Kinder packen freilich auch mit an. Salmon liebt sein kleines Waterford. Es sei eine typisch amerikanische Gemeinde. Die Leute stünden früh auf, arbeiteten hart und gingen sonntags in die Kirche.