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#Türkei: Ein Jahr nach Erdbeben




Vor einem Jahr erschütterten schwere Erdbeben die Türkei und das Nachbarland Syrien, Zehntausende Menschen starben. Mehr als eine halbe Million Menschen leben bis heute in Notunterkünften.

Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Nordsyrien gedenken die Menschen heute den Zehntausenden Toten. In der am stärksten betroffenen südosttürkischen Provinz Hatay wollten sich die Einwohner um 4.17 Uhr (Ortszeit) versammeln – der Zeitpunkt, an dem das erste schwere Beben die Region vor einem Jahr erschütterte. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird in der ebenfalls vom Beben getroffenen Provinz Kahramanmaras erwartet. 

Am 6. Februar hatte am frühen Morgen ein Beben der Stärke 7,7 den Südosten der Türkei getroffen, ein weiteres Beben der Stärke 7,6 folgte am Nachmittag desselben Tages. Allein in der Türkei kamen nach Regierungsangaben mehr als 53.000 Menschen ums Leben. Genaue Angaben zu den Opfern aus dem vom Bürgerkrieg gezeichneten Nachbarland Syrien sind schwer zu ermitteln. Beobachtern zufolge starben dort mehr als 6000 Menschen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte versprochen, die Region schnell wieder aufzubauen. Doch die Menschen vor Ort leiden noch immer stark unter den Folgen des Bebens. Sie klagen über fehlende Hilfen, wie etwa Lebensmittel- oder Kleiderspenden. In einem Containerdorf in Karacay erzählen die Bewohner, sie seien abhängig von der Unterstützung internationaler Hilfsorganisationen. Auch die Wasserversorgung bricht immer wieder ab, berichten Menschen aus der Kleinstadt Kirikhan.

700.000 Menschen in Containern untergebracht

In der Türkei sind offiziellen Angaben zufolge fast 700.000 Menschen in Containern untergebracht. Auch wenn Ankara offiziell angibt, dass Zeltstädte aufgelöst wurden, lebt noch eine unbekannte Anzahl von Menschen in Zelten. Jedes dritte Kind, das in der Erdbebenregion in der Türkei obdachlos geworden sei, lebt nach Angaben von Save the Children noch heute in einer Notunterkunft. Die Kinderrechtsorganisation weist zudem darauf hin, dass sowohl in der Türkei als auch in Syrien die Kinder mit Ängsten und psychischen Problemen zu kämpfen haben. 

Wegen der großen Zerstörung sind viele Menschen in der Region arbeitslos und somit mittellos geworden. Gleichzeitig boomt der Bausektor vor Ort und zieht zahlreiche Arbeitskräfte aus dem ganzen Land in die Region. Erdogan war am Wochenende in die Region gereist und weihte öffentlichkeitswirksam neue Gebäude ein. Zum Jahrestag wird er erneut in die Region reisen. 

Der Präsident und seine Regierung waren nach dem Beben zunächst scharf kritisiert worden. Etwa wurden ihnen Fehler beim Krisenmanagement vorgeworfen. Zudem gerieten sogenannte Schwarzbauten in den Fokus, die illegal errichtet und dann später von der Regierung legalisiert worden waren. Erdogans Beliebtheit hatte das keinen Abbruch getan, er war im Mai vergangenen Jahres nach 20 Jahren an der Macht als Präsident wiedergewählt worden. Ende März stehen Kommunalwahlen an.

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