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#Netflix liefert durchwachsene Zahlen

Netflix hat bei der Vorlage von Geschäftsergebnissen am Dienstag nach Börsenschluss ein gemischtes Bild geliefert. Der Streamingdienst hat einen etwas höheren Gewinn als erwartet gemeldet, konnte aber weniger Abonnenten gewinnen als erhofft. Außerdem gab er einen vorsichtigen Ausblick auf das zweite Quartal. Der Aktienkurs fiel im nachbörslichen Handel zunächst deutlich, erholte sich dann aber im späteren Verlauf wieder.

Im ersten Quartal hat Netflix die Zahl seiner Abonnenten um 1,75 Millionen auf 232,5 Millionen erhöht. Analysten hatten im Schnitt mit mehr als zwei Millionen gerechnet. Immerhin stand Netflix damit besser als vor einem Jahr da. Damals musste das Unternehmen einen ungewöhnlichen Rückgang bei seinen Abonnentenzahlen hinnehmen, und drei Monate später meldete es ein weiteres Minus. Es erholte sich dann aber von dieser Delle und schaffte im zweiten Halbjahr wieder Zuwächse.

Netflix ist zufrieden mit werbefinanzierten Abos

Inmitten der Abschwächung im vergangenen Jahr hat Netflix größere strategische Veränderungen angestoßen, die sich nun allmählich bemerkbar machen. Beispielsweise hat das Unternehmen im November ein billigeres Abonnement gestartet, dessen Nutzer Werbung zu sehen bekommen. Das war eine radikale Kehrtwende, denn in der Vergangenheit hatte es sich immer gegen einen solchen werbefinanzierten Dienst ausgesprochen. In Deutschland kostet dieses Abonnement mit Werbung 4,99 Euro im Monat, der billigste werbefreie Dienst ist für 7,99 Euro zu haben.

Netflix zeigte sich jetzt zufrieden mit dem „Beitrag“, den die neuen werbefinanzierten Abonnements zum Geschäft leisteten, gab aber zu, damit noch in einem sehr frühen Stadium zu sein. Das Unternehmen hob hervor, dass sehr wenige Kunden von den teureren Abonnements zur Billigvariante mit Werbung wechselten. Das dürfte als positives Signal gewertet werden, denn es gab Befürchtungen, wonach ein solcher Kannibalisierungseffekt eintreten könnte. Eine andere ermutigende Aussage in diesem Zusammenhang war, dass nach Angaben des Unternehmens das werbefinanzierte Abonnement in den USA insgesamt – also bei Berücksichtigung von Abonnementgebühr und Werbeeinnahmen – je Nutzer einen höheren Umsatz einbringe als die teureren Dienste ohne Werbung.

Teilen von Passwörtern soll weiter erschwert werden

Eine andere neue Initiative ist es, Gratisnutzer verstärkt zur Kasse zu bitten, die Passwörter zahlender Kunden verwenden. Das Unternehmen hat das weit verbreitete Teilen von Passwörtern in Zeiten stürmischen Wachstums geduldet, zumal die Gratisnutzer auch dabei halfen, seine Shows ins Gespräch zu bringen. Nun will es aber stärker dagegen vorgehen und das Teilen von Passwörtern erschweren. Dies geschieht, indem ein Haushalt als der Hauptstandort für ein Netflix-Konto identifiziert wird. Bisherige Gratisnutzer außerhalb des Haushalts können auf mehreren Wegen zu zahlenden Kunden werden: Entweder sie schließen ihre eigenen Abonnements ab, oder sie werden als zusätzliches Mitglied gegen Gebühr in ein bestehendes Konto aufgenommen. Bei all diesen neuen Einschränkungen will Netflix sicherstellen, dass alle legitimen Nutzer eines Kontos den Dienst weiter nutzen können, wenn sie auf Reisen sind.

Dieses neue System wird schon seit vergangenem Jahr in lateinamerikanischen Ländern getestet, und im ersten Quartal wurde es in vier weiteren Märkten eingeführt, darunter Kanada und Spanien. Im zweiten Quartal soll es nun auf breiter Front kommen, unter anderem in den USA. Netflix sagt, bei den bisherigen Tests habe es anfangs einige Abonnementkündigungen gegeben. Aber sobald vorherige Gratisnutzer zu zahlenden Kunden würden, sei der Effekt auf Nutzerzahlen und Umsätze positiv.

Ende einer Ära: DVD-Versand wird eingestellt

Im ersten Quartal hat Netflix seinen Umsatz um 4 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar gesteigert, was in etwa im Rahmen der Erwartungen lag. Das Unternehmen wies einen Nettogewinn von 1,3 Milliarden Dollar aus, was gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 18 Prozent war, aber anders als die meisten anderen Streamingangebote bleibt Netflix damit klar profitabel. Der Gewinn je Aktie war außerdem etwas höher als erwartet.

Für das zweite Quartal sagt das Unternehmen ein Umsatzplus von 3 Prozent auf etwas mehr als 8,2 Milliarden Dollar voraus, was etwas unter den Erwartungen lag. Die Zahl neuer Abonnenten soll ähnlich ausfallen wie im ersten Quartal.

Netflix kündigte am Dienstag auch das Ende einer Ära an: Das Unternehmen teilte mit, es werde im September den Versand von DVDs einstellen. Dies ist das Geschäft, mit dem es einst in den USA anfing, bevor es seine Strategie auf Streaming über Internet verlagerte. In Auslandsmärkten wie Deutschland konzentrierte sich Netflix von Anfang an auf Streaming. Der DVD-Versand in der amerikanischen Heimat schrumpft seit Jahren, und vielen Netflix-Abonnenten dürfte gar nicht bewusst sein, dass es ihn überhaupt noch gab. Insgesamt hat Netflix in seiner Geschichte nach eigenen Angaben mehr als fünf Milliarden DVDs verschickt.

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