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#Jocher und Ferstl schaffen den Sprung zu Olympia

Jocher und Ferstl schaffen den Sprung zu Olympia

Im Grödnertal lohnt es sich immer bis zum Schluss zu warten. Mit Startnummer 51 raste Simon Jocher bei der Weltcup-Abfahrt der alpinen Skifahrer am Samstag unerwartet noch auf den achten Platz. Nur 0,74 Sekunden trennten ihn vom Tagessieger, dem Amerikaner Bryce Bennett, der den Klassiker auf der Saslong-Piste in 2:02,42 Minuten überraschend für sich entschied. Und erfreulich für die Deutschen: kurz nach Jocher kam dann noch Josef Ferstl als Neunter ins Ziel, nur um eine Hundertstelsekunde langsamer.

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„Mega happy“ sei er, erklärte der 25 Jahre alte Jocher nach dem mit Abstand besten Resultat seiner Weltcup-Karriere, mit dem er zugleich die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking sicherstellte: „Damit hätte ich nie gerechnet.“ Er ließ im Ziel den Skistock kreisen und freute sich über den Applaus seiner Teamkollegen. Dabei hatte er schon am Vortag im Super-G mit Platz 15 sein Potential angedeutet.

„G’scheit geärgert“ hatte sich zunächst Josef Ferstl, der mit Startnummer 33 gut unterwegs war, dann aber nach der Hälfte der Strecke aus Sicherheitsgründen abgewunken wurde, weil der vor ihm gefahrene Italiener Emanuele Buzzi im Ziel gestürzt war. So musste Ferstl wieder nach oben gondeln und ein zweites Mal ins Rennen gehen, doch prompt gelang auch ihm sein bislang bestes Saisonergebnis als Neunter, nachdem er Vortag Elfter gewesen war. „Wir haben uns gegenseitig gepusht“, sagte er zu dem Doppelschlag mit seinem Zimmerkollegen Jocher und nannte das Gesamtresultat eine „geile Performance“, auch wenn der von Trainer Christian Schwaiger erhoffte „Knaller“, also ein Platz auf dem Podium, weiterhin im Olympia-Winter fehlt.

Dennoch kann Ferstl nun ebenso für Peking planen, wie Andreas Sander, der mit einem vierten Platz beim Super-G in Beaver Creak schon Anfang des Monats alle Zweifel an seiner Olympiatauglichkeit weggewischt hatte wie Pulverschnee auf der Piste, diesmal aber als Elfter (+0,85) nicht ganz zufrieden war: „Es will noch nicht klappen. Es fühlt sich so an, als haben sich Unsicherheiten eingeschlichen“, analysierte der westfälische WM-Zweite.

Der vierte deutsche Speedfahrer, der die Qualifikation für Olympia schon sicher hat, ist Romed Baumann, auch wenn er diesmal nur Rang 18 belegte. Eine deutlich bessere Platzierung verschenkte der gebürtige Österreicher auf der Ciaslat-Wiese, als es ihm die Skier auseinander riss. „Das war saublöd“, meinte er hinterher: „Da wusste ich: Das Rennen ist gelaufen.“

Bryce Bennett: „Wahrscheinlich ein Bier, oder zwei“.


Bryce Bennett: „Wahrscheinlich ein Bier, oder zwei“.
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Bild: AP

Keine Rolle mehr spielt die Olympiaplanung in der Saisonplanung des nominell besten deutschen Abfahrers Thomas Dreßen. Der 28-Jährige hatte sich am Donnerstagabend in einer Medienrunde zu Wort gemeldet und seine Fortschritte beim Schneetraining verkündet, zugleich aber auch das Ende aller Comeback-Gedanken noch im Januar. „Wengen geht sich nicht aus“, rechnete er nach seiner Knieoperation vor. „Und wenn ich Wengen nicht fahre, fahre ich Kitzbühel auch nicht.“ Denn das, so stellte der einstige Kitzbühel-Sieger fest, „wäre der falsche Ort für ein erstes Rennen“.

Die Quintessenz aus Dreßens Berechnungen: „Somit hat sich Olympia auch erledigt.“ Sein Fokus hat er nun komplett auf die neue Saison verschoben, einstweilen hält er sich mit Langlauf-Training bei Laune, was nach zehn Monaten ohne Schneekontakt für ihn auch schon gut tat: „Harte Arbeit und Geduld zahlen sich aus. Ich bin zufrieden, wie alles gelaufen ist“.

Völlig aus dem Häuschen war der Tagessieger Bryce Bennett, der zum ersten Mal in seiner Karriere ein Weltcup-Rennen gewonnen hatte, dem der Kurs in den Dolomiten aber offenbar liegt, denn schon 2018 und 2020 hatte er hier mit zwei vierten Plätzen seine bislang stärksten Fahrten zeigen können. Zweiter wurde der Österreicher Otmar Striedinger (+0,14) Sekunden vor dem Schweizer Niels Hintermann (+0,32).

Die Favoriten Dominik Paris (Italien) und Beat Feuz (Schweiz) folgten auf den Plätzen vier und fünf. Aleksander Aamodt Kilde schied nach einem Fahrfehler aus. Der mit 2,01 Metern für einen Alpinen ungewöhnlich große und deswegen immer etwas schlaksig erscheinende Bennett bejubelte seinen Sieg wie ein Rockstar mit Champagnerdusche und ging vor sich selbst auf dem Siegerpodest auf die Knie. „Ein Traum ist wahr geworden“, sagte der Kalifornier im ZDF. „Ich werde wohl ein Bier haben“, kündigte er an: „oder auch zwei.“

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