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Überhitzt in Indian Wells

Es war heiß in Indian Wells. Höllischheiß sogar. Und das, obwohl die Veranstalter des dortigen Masters-Turniers ihre Anlage amerikanisch selbstbewusst „Tennis Paradise“ getauft haben. Doch weil Corona das prestigeträchtige Event in diesem Jahr vom angestammten Termin Anfang März in den deutlich wärmeren Herbst gedrängt hatte, kamen die Bedingungen inmitten der kalifornischen Wüste den Profis diesmal wenig paradiesisch vor. Beinahe täglich kletterte das Thermometer mehr als 30 Grad Celsius. Im Schatten gemessen, denn unter der brennenden Sonne auf den Plätzen lag die Temperatur um einiges höher.

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Tennisspielen in dieser Höllenhitze zehrt erst an den Kräften und dann an den Nerven. Das wusste auch Alexander Zverev vor seinem Viertelfinalmatch am Freitag. Schließlich hatte der Olympiasieger von Tokio schon einige Tage Zeit gehabt, um sich an die extremen Konditionen zu gewöhnen. Nach einem Freilos in Runde eins hatte er sich mit Siegen über den Amerikaner Brooksby, den Briten Murray und den Franzosen Monfils in die Runde der letzten Acht gespielt. Und weil die Branchengranden Federer, Nadal und Djokovic gar nicht am Start und etliche andere Favoriten schon ausgeschieden waren, schien der Weg zum nächsten bedeutsamen Turniergewinn nur noch ein Spaziergang.

Erst recht, als Zverev sich in seinem Match gegen den Amerikaner Taylor Fritz zwei Matchbälle erarbeitete. 5:2 und 5:3 führte er im entscheidenden dritten Satz. Doch plötzlich musste Zverev, einer der fittesten Spieler auf der Profitour, der Anstrengung Tribut zollen. Seine Kraftreserven verglühten, der Vorsprung schmolz dahin und er verlor das Match 6:4, 3:6, 6:7. „Die Niederlage tut weh“, sagte er anschließend. Denn er habe gewusst, dass er „der Favorit auf den Turniersieg war“.

Untersuchung der ATP

„Nur noch nach Hause“ wolle er nun, gab der 24-Jährige außerdem zu Protokoll. Nach Hause reisen, das heißt für Zverev nach Monte Carlo zu fliegen, wo er mit Mutter, Vater und Bruder sowie dessen Frau und Kind seit mehreren Jahren eine Art Familienbasis aufgeschlagen hat. Es ist der Ort, an dem sich Zverev am besten abgeschirmt fühlt vom Trubel um seine Person. Denn Schlagzeilen lieferte während seines gut zweiwöchigen Auftritts in Indian Wells wiederholt nicht allein sein Spiel auf dem Platz.

Zu Beginn des Turniers war bekannt geworden, dass die Profivereinigung ATP eine Untersuchung wegen des Verdachtes Vorwürfen der häuslichen Gewalt gegen Zverev eröffnet. Anlass sind die rund eineinhalb Jahre alten Aussagen einer früheren Partnerin. Sie wirft ihm körperliche und psychische Gewalt vor und schilderte mehrere Vorfälle, von denen sich einige im Umfeld von Tennisturnieren ereignet haben sollen. Zverev begrüßte die Absicht der ATP. Er erhofft sich von der Untersuchung den Beweis seiner Unschuld. Die Vorwürfe streitet er vehement ab. Seine ehemalige Partnerin hat von rechtlichen Schritte bislang abgesehen.

Ob die ATP zur Aufklärung beitragen kann, scheint allerdings zweifelhaft. Viele Fragen, etwa die, wer überhaupt ermitteln soll und wie, lässt die Organisation bislang unbeantwortet. Ganz zu schweigen von der Frage, welche Rechte die ATP hat. So drängt sich der Eindruck auf, dass sich der Verband vor allem gegen die anhaltende öffentliche Kritik wehren möchte, sie sei in derartigen Angelegenheiten zu untätig. Denn noch ein anderer Tennisspieler muss sich wegen des Vorwurfs häuslicher Gewalt derzeit sogar vor einem ordentlichen Gericht verantworten: der Georgier Nikolos Bassilaschwili. Am Sonntag bestritt er in Indian Wells das Finale.

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