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#Ukrainischer Kultusminister kritisiert klischeehafte Darstellung

Ukrainischer Kultusminister kritisiert klischeehafte Darstellung

Es gibt Klischees, die sind erträglich, weil sie für Unterhaltung sorgen. Die Serie „Emily in Paris“ zehrt allein davon: Eine tüchtige Amerikanerin (gespielt von Lily Collins) trifft in Paris auf rauchende Franzosen – ein Klischee in sich selbst. Dass die kulturellen Unterschiede auch in der zweiten Staffel wieder ausgeschlachtet werden, war zu erwarten. Diesmal kommen da noch ein paar weitere Nationalitäten hinzu – der Brite ist Banker, der Chinese kleidet sich hip, der Spanier spielt Gitarre. Unkreativ, aber erträglich. 

Ein Klischee war aber so negativ überzeichnet, dass selbst der Kultusminister des Landes sich nun eingeschaltet hat: Die blonde Petra, die Emily im Französisch-Sprachkurs kennenlernt, kommt aus Kiew; sie erscheint zuerst als schusselig-nette Tandempartnerin, die sich, wie Emily, für Mode interessiert (wenn auch nicht so schick gekleidet) – und klaut dann in einer Boutique Designer-Kleidung, die ihr heldenhafterweise von der Amerikanerin entrissen und zurückgebracht wird. Petra zeigt wenig Verständnis, was sie sagt, wird jedoch nicht in Untertiteln wiedergegeben.

Das sei eine „beleidigende“ Karikatur, schrieb der ukrainische Kultusminister Oleksandr Tkatschenko auf Telegram. Die Figur der Petra, gespielt von der ukrainischen Schauspielerin Daria Panchenko, sei ein Abziehbild einer schlecht gekleideten Frau, die Angst vor der Abschiebung hat. „Werden die Ukrainer so im Ausland gesehen?“, fügte er hinzu. Solch eine Darstellung sei nicht nur inakzeptabel, sondern auch „kränkend“. Wie die BBC berichtet, habe sich Tkatschenko bereits beim Streaming-Dienst Netflix, der die Serie produziert hat, beschwert.

Auch in den sozialen Medien meldeten sich Ukrainer zu Wort: Die Art und Weise, wie ihre Landsfrau dargestellt werde, sei skandalös und „eine Schande“, schrieb eine Ukrainerin, die in Paris lebt, auf Instagram und bekam dafür mehr als 77.500 Likes. Die Filmemacherin Natalka Yakymovych hielt dagegen: „In einer Fernsehserie dürfen Charaktere also nur negativ dargestellt werden, wenn sie nicht ukrainisch sind? Klar, hätten wir alle gerne, dass sie aus einfach aus Moskau kommt, aber man kriegt eben nicht immer, was man will.“

Dass die klauende Ukrainerin keine andere Funktion in der Serie hat, als Emily dem fußballguckenden Briten näher zu bringen, ist letztlich aber nicht nur ein dummes Klischee – sondern einfach nur unnötig. 

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